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Gerolzhofen
Jüdische Soldaten: Vom Kriegshelden zum Verräter abgestempelt
Jüdische Männer aus Gerolzhofen kämpften und starben nicht nur im Ersten Weltkrieg. Doch selbst die erworbenen Ehren und Orden schützten sie nicht vor antisemitischer Hetze.
Der Gerolzhöfer Jude Arthur Hahn kämpfte als Infanterist im Ersten Weltkrieg. Für bewiesene Tapferkeit auf dem Schlachtfeld erhielt er das Eiserne Kreuz zweiter Klasse sowie das Verwundetenabzeichen, wie diese überlieferte Urkunde zeigt.
Foto: Archiv Evamaria Bräuer | Der Gerolzhöfer Jude Arthur Hahn kämpfte als Infanterist im Ersten Weltkrieg. Für bewiesene Tapferkeit auf dem Schlachtfeld erhielt er das Eiserne Kreuz zweiter Klasse sowie das Verwundetenabzeichen, wie diese ...
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:34 Uhr

Aus heutiger Sicht wirken die Worte von Leo Löwenstein befremdlich. Er hat diese als Einleitung geschrieben für das Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen, die während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) für das deutsche Kaiserreich ihr Leben geopfert haben. Die 12 000 zumeist jungen Männer, die auf den Schlachtfeldern oder in den Feldlazaretten elend gestorben sind, hätten mit ihrem Tod "ihre allein ernsthafte und achtungsgebietende Blutprobe im deutschen Sinne bestanden", schreibt der Hauptmann der Reserve in dem im Jahr 1932 erschienenen Buch. Herausgegeben hat das Buch der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (RjF), dessen Bundesvorsitzender Löwenstein war. In dem Buch stehen auch Namen von Juden aus Gerolzhofen und umliegenden Gemeinden.

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