Seit Jahren sind die fehlenden Bauplätze für Privatpersonen auf dem Stadtgebiet Schweinfurts ein großes Thema in der Kommunalpolitik. Flächen sind rar gesät in der mit gut 35 Quadratkilometern kleinsten kreisfreien Stadt Bayerns. Doch nun gibt es gute Nachrichten.
Im Bauausschuss stellte die Verwaltung eine Idee vor, mit der man zwölf Bauplätze generieren könnte. Im neuen Stadtteil Bellevue, einer früheren amerikanischen Wohnsiedlung, die seit dem Abzug der US-Armee 2014 für Wohnzwecke umgebaut wird, wird an der neuen Körnerschule mit Kindertagesstätte und Zweifach-Turnhalle gebaut. Der Platzbedarf für diese Schule ist aber kleiner als angenommen.
Deshalb ist es möglich, rund 8500 Quadratmeter neu auszuweisen: als Baugebiet. Nördlich der Heinrich-Söllner-Straße und südlich der Schule ergäbe das zwölf Bauplätze, Größe: zwischen 444 und 549 Quadratmetern. Im vorderen Bereich angrenzend an die Anna-Weichsel-Straße sieht die Stadt ein 1908 Quadratmeter großes Grundstück vor, auf dem ein Privatinvestor ein Mehrfamilienwohnhaus bauen könnte. Laut Stadtbaumeister Markus Sauer wäre auch ein Mehrgenerationenhaus möglich.
Bis allerdings die Bagger rollen, vergeht noch einige Zeit. Zuerst muss die Stadt einen Bebauungsplan aufstellen, was der Bauausschuss absegnete. Wenn die Formalitäten erfüllt sind, folgt die Erschließung. Realistisch ist, dass wohl 2026 gebaut werden könnte.
Weitere Flächen für Bauwillige gibt es auf einer anderen Konversionsfläche, nämlich dem Kessler Field: Hier arbeitet die Bauverwaltung am Bebauungsplan. Das Gebiet ist mit dem Bereich für das sogenannte Klimadorf und die geplanten 60 Einfamilienhäuser im Bereich des Baseballfeldes rund zehn Hektar groß.
Entstehen sollen im Endausbau 230 Wohneinheiten sowie 25 Gewerbeeinheiten für gut 700 Einwohner. Begrenzt wird das Kessler Field im Norden durch Yorktown, im Süden durch die Willi-Kaidel-Straße sowie zwei Firmen in der ehemaligen Turnhalle und der früheren Bowlingbahn. Im Osten liegt die Heeresstraße, im Westen das Gelände des Reitvereins (nach der Insolvenz wird es mit überplant) sowie die International School of Mainfranken.
An die Redaktion:
Die fränkische Industriemetropole SW ist zwar die flächenkleinste kreisfreie Stadt, sogar von ganz Deutschland, flächenkleiner als z.B. Schwabach - ein Skandal der bayerischen Gebietsreform. Aber dennoch ist im FNP seit 1984(!) ein großes Baugebiet an der Mönchkutte eingezeichnet, direkt neben der Gartenstadtschule! Aber die CSU ist leider im Koalitionsvertrag vor den Grünen eingeknickt, die gegen die Erschließung der Mönchkutten waren.
Und somit waren die Grünen indirekt auch (falls sie es übehaupt bemerkt haben)
> gegen einen sozialen Ausgleich der Stadt mit mehr dt. Bürgertum
> gegen einen demografischen Ausgleich mit mehr jungen Familien
> gegen mehr Einkommensteuer
> gegen mehr Schlüsselzuweisungen
> für mehr Zersiedelung des Umlandes
> für längere Wege zur Arbeit und mehr CO2-Ausstoß
So geht's bei ideologischer statt sachbezogener Politik!