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Schweinfurt
Glosse Zeug gibt's: Warum die Schweinfurter doch neidisch auf Würzburg sind
Die Restaurantvielfalt ist in der Domstadt ausgeprägter als in Schweinfurt. Warum ein ganz spezielles Angebot große Aufmerksamkeit erzeugte.
Bei der Neueröffnung der Kette 'Berliner Döner' in der Eichhornstraße in Würzburg bildete sich am 19. Februar eine Schlange. Der Grund: Der Döner kostete nur einen Cent.
Foto: Gina Thiel | Bei der Neueröffnung der Kette "Berliner Döner" in der Eichhornstraße in Würzburg bildete sich am 19. Februar eine Schlange. Der Grund: Der Döner kostete nur einen Cent.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:46 Uhr

Es ist kaum zu glauben, aber wahr. In der vergangenen Woche ist es wirklich passiert, dass die Schweinfurter zum ersten Mal seit Jahrzehnten so richtig neidisch waren auf die Würzburger. Normalerweise gibt es ja überhaupt keinen Grund, sich aus dem wunderbar muckeligen Schweinfurt überhaupt herauszubewegen und irgendeine andere Stadt zu besuchen. Vor allem nicht, wenn es um die Großkopferten aus der Domstadt geht. Und da wollen wir jetzt gar nicht vom Fußball und dem roten Verein, dessen Name nicht genannt werden darf, anfangen.

In jedem Fall sind wir uns ziemlich sicher, dass sich ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger hier vor Ort bei der morgendlichen Online-Lektüre gedacht haben muss: verflixt noch eins, das gibt's doch gar nicht, warum haben die das in der Domstadt und wir nicht? Da müsste man sich doch glatt ins Auto setzen und die A7 nehmen, sich auf ein Schiff mainabwärts begeben oder gar die Deutsche Bahn bemühen, um flugs nach Würzburg zu kommen.

Doch welche die zumindest unterfränkische Welt so nachhaltig verändernde Nachricht war es denn, die die Schweinfurterinnen und Schweinfurter hat scharenweise mit den Hufen scharren und jeglichen Lokalpatriotismus vergessen lassen? Ein Marketing-Gag war's, der allerdings auch wieder sehr viel über die Würzburgerinnen und Würzburger sagt.

Eine deutschlandweit agierende Döner-Kette hatte ihren ersten Imbiss in der Studentenstadt eröffnet und die ersten drei Tage den Döner für einen Cent angeboten. Es bildeten sich Schlangen von über 100 Meter Länge vor dem Laden, Security war ebenso vor Ort wie die unvermeidlichen TikTok-Stars, was auch immer ihnen Star-Status verleiht.

Was soll man da noch sagen: Döner für nur einen Cent! Schweinfurts Döner-Läden rund um den Roßmarkt oder in der Luitpoldstraße, warum habt ihr das nicht? Wir wissen ja nicht, ob die Schlange in Würzburg aus laut Medienberichten gut 200 Menschen nicht bereits zur Hälfte aus cleveren Schweinfurterinnen und Schweinfurter bestand, aber eines ist auch klar: In einer Stadt wie Schweinfurt, in der große Schnitzel und kleine Preise wahrlich geschätzt werden und es Volkssport ist, im Sommer dauernd in den eigentlich dafür zuständigen Steigerwald zu fahren, wäre die Schlange bei so einem Döner-Angebot wahrscheinlich einen Kilometer lang und die Menschen würden die Nacht auf Campingstühlen vor dem Laden verbringen. Wenn das mal kein Schnäppchen ist, bei dem man dabei sein muss.

Wie immer im Leben bei solchen Angeboten bleiben Fragen offen. Was haben eigentlich die gemacht, die sich für super clever hielten und sagen wir mal zehn Cent auf einmal investierten? Kann man Döner einfrieren? Und nach dem Auftauen? Frittieren? Vielleicht ist's doch einfach gut, nicht nach Würzburg zu fahren.

 
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