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Schweinfurt
Glosse Zeug gibt's: Warum das Tagblatt Mario Barth lange voraus ist
Der deutschlandweit bekannte Komiker Mario Barth hat in seiner Sendung ein Basketballfeld in der Carus Allee aufs Korn genommen. Warum die Zeitung viel früher dran war.
Skurril: Bäume mitten auf dem Basketballfeld in der Carus Allee in der Ledward-Kaserne. Bereits im Januar entstand dieses Bild, erst jetzt kam der Komiker Mario Barth auf das Thema.
Foto: Oliver Schikora | Skurril: Bäume mitten auf dem Basketballfeld in der Carus Allee in der Ledward-Kaserne. Bereits im Januar entstand dieses Bild, erst jetzt kam der Komiker Mario Barth auf das Thema.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 15.02.2024 13:25 Uhr

Mitte Januar lag noch jede Menge Schnee in Schweinfurt, Weihnachten und Neujahr waren kaum vorüber, da kam Oberbürgermeister Sebastian Remelé mit der Woche der guten Nachrichten: Erst wurde der Vertrag zur Landesgartenschau unterschrieben, danach die Carus Allee eröffnet.

Doch schnell wurde klar, dass die hochgelobten Landschaftsplaner beim Bau der Carus Allee zwar von grüner Landschaftsgestaltung etwas verstehen, vom Sporttreiben aber eher weniger. Sagen wir mal so: Es ist zumindest skurril, in der Mitte eines Basketballfeldes zwei Bäume zu pflanzen, so dass zwei Teams gar nicht gegeneinander spielen können, wenn sie sich nicht auch im Dribbling gegen Bäume bewähren.

Es ist an der Zeit, dass wir uns als Tagblatt-Glossenschreiber auf die Schulter klopfen für unsere fast unheimliche Weitsicht: Schon am 23. Januar nahmen wir das Thema Bäume und Basketball aufs Korn. Fast genau drei Monate später kam nun der Verwaltung liebster Komiker auf das Thema, Mario Barth. Hingewiesen von einem Schweinfurter Bürger, der sich den Zuschauerpreis redlich verdient hat, machte sich Barth in seiner Sendung am 21. April über diese "Meisterleistung der Architektur" lustig. Mit Film, klar, war ja auf RTL.

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Wie man in der Wälzlagerstadt aus leidvoller Erfahrung weiß, muss man sich vor dem Spott des Komikers und seiner Mitstreiter in Acht nehmen. Barth unternahm – natürlich völlig ungerechtfertigt – schon vor Jahren Schweinfurt-Bashing, als er sich darüber lustig machte, dass die hiesige Verwaltung die Maxbrücke sanieren ließ, die damals noch für 2023 zum Abriss und Neubau vorgesehen war.

Corona machte diesen Plänen ja einen dicken Strich durch die Rechnung, nicht vor 2027 steht der Abriss auf dem Programm. Wohl eher im Stillen dürfte sich die Verwaltung auf die Schulter klopfen, dass man damals die Brücke so sanierte, dass sie noch ein paar Jahre hält. Mario Barth hin oder her.

Leider, muss man sagen, hat Schweinfurt grundsätzliches Mario-Barth-Potenzial, das zeigte nicht zuletzt die Diskussion kürzlich im Bauausschuss über die Frage, ob ein Parkplatz für Auswärts-Fans bei Heimspielen des FC 05 Schweinfurt in der Dritten Liga gebaut werden sollte, obschon der Verein im Moment in der Fußball-Regionalliga nur davon träumt, in den Profibereich aufzusteigen.

Auch die berühmte Mikrofon-Anlage im großen Sitzungssaal des Rathauses könnte es schon bald in die Fernsehsendung schaffen. Die ist nämlich nach lediglich zehn Jahren schon so kaputt, dass sie im Grunde ersetzt werden müsste. 150 000 Euro hätten dafür in den Haushalt 2021 eingestellt werden sollen, den Grünen ist zu verdanken, dass der Stadtrat zunächst davon absah.

Zu hoffen ist, dass Mario Barth bei der Beurteilung differenziert: Denn dieses Mal ist die Verwaltung nicht schuld am Dilemma, denn sie übt sich in Bescheidenheit. Das Protokollanten-Team hat gar kein Mikro mehr, es diente als Ersatz für ein kaputtes. Und Stadtbaumeister Markus Sauer muss sich immer weit vorbeugen zum Sprechen, da er nur noch ein kurzes Mikro hat. Der Hauptgrund, dass die Mikros kaputt sind, ist, dass hitzige Schweinfurter Stadtratsdiskussionen und sensible Technik nicht dauerhaft kompatibel sind.

 
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