Was war das für eine Freude, wenige Tage vor Weihnachten, als die Post an der Tür der Redaktion klingelte und einen Umschlag der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWG überreichte. Auf dem Cover der Weihnachtskarte gleich vier Wohnbau-Willys und im Inneren der fiebrig erwartete Film.
Es ist eine liebgewonnene Tradition in der Redaktion geworden – jedenfalls bei Einzelnen – sich im Dezember erwartungsfroh vorzubereiten, dass die SWG ihre Weihnachtsgrüße mit dem neuesten Film liefert. Wir geben in diesem Fall gerne zu, dass die in Würzburg da mal echt was gekonnt haben. Die Agentur der SWG hat ihren Sitz in der Stadt, deren Namen nicht erwähnt werden darf. Aber wir sind auch nach den Feiertagen aufgrund des guten Essens und der vielen Geschenke noch in milder Weihnachtsstimmung und großzügig: Die Domstädter flussabwärts machen gute Weihnachtsfilme, die Schnüdel steigen dafür im Frühjahr in die Dritte Fußball-Liga auf. Da haben wir doch alle was davon.
Zurück zum Film, der in den vergangenen Jahren schon so einige Preziosen gebracht hat, unter anderem den animierten SWG-Geschäftsführer Alexander Förster und natürlich den animierten Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Und unseren Willy, der im schönsten Schweinfurter Dialekt von seinem Leben als Hausmeister bei Unterfrankens größter Wohnungsbaugesellschaft erzählt.
In diesem Jahr ist der werte Willy, eine echte Schweinfurter Stil-Ikone mit Blaumann, Weihnachts-Zipfelmütze und seinem wunderbaren blau-orangenen Bart in SWG-Farben, auf der Suche nach der Weihnachtsdeko im Archiv der SWG. Dabei fallen ihm allerhand Geschichten ein, wie das vor 75 Jahren in Schweinfurt war, als der Vorgänger der SWG, die Wiederaufbau-Gesellschaft (WAG) 1949 gegründet wurde. Die Schäden durch die Bombardements im Zweiten Weltkrieg waren erheblich, es brauchte dringend neue Wohnungen. Und natürlich war Opa Willy mit dabei, damals schon Hausmeister und Mädchen für alles.
Unser Willy schwelgt also in Erinnerungen, erzählt von seinem Vater, auch ein Willy, der in Hippie-Outfit mit dem legendären VW Bully zur Arbeit fährt und ihm selbst, wie er in den 1990er-Jahren mit VokuHila-Frisur und trendigem Trainingsanzug seine Arbeit verrichtete. Natürlich darf auch die zünftige Jubiläumsfeier beim Rückblick nicht fehlen, weder die für Mieter und Mitarbeitende mit gut 4000 Gästen in Bellevue noch die für die "Haute Volée" im Evangelischen Gemeindehaus, wo die wirklich Wichtigen im Herbst das Jubiläum noch mal feierten.
Was uns in diesem Jahr besonders gefreut hat, ist, dass unser Wohnbau-Willy mittlerweile auch zum überdimensionalen Maskottchen in echt mutiert ist. Denn es zeigte sich bei den großen Feiern, dass wir mit unserem Willy-Wahn seit Jahren Trendsetter sind, angesichts der Selfie-Flut, die das Maskottchen da zu verrichten hatte. Wir freuen uns schon auf Dezember 2025.
