So, liebe Leut, das Schweinfurter Volksfest ist vorbei, rund 100.000 waren da, das Wetter war bestens, das Festbier auch, die Fahrgeschäfte toll. Wenige Tage vor Beginn des Würzburger Kiliani ist offensichtlich, was besser ist: Schweinfurts Volksfest. Eh klar. Jetzt aber ist's Zeit, in die Zukunft zu blicken. In den Kabinen des wunderbaren Jupiter-Riesenrads sitzend hatte man einen unglaublichen Blick, natürlich auch gen Main. Und da fielen uns die Brücken auf. War da nicht was?
Genau, wie geht's denn jetzt weiter mit Abriss und Neubau der Maxbrücke? Und Abriss und Neubau der Hahnenhügelbrücke? Und Abriss und Neubau der Franz-Josef-Strauß-Brücke? Und dem Mainradweg? Und der Mainbrücke nur für die, die lieber Rad oder die eigenen Füße zur Fortbewegung nutzen? Und der Innenstadt? Und den Einzelhändlern? Und dem Bahntunnel? Und der Harmoniekreuzung? Und überhaupt mit Schweinfurt?
Puhh, der Kopf tut weh und das hat nichts mit der Hitze zu tun. Auch wenn die Bauverwaltung dazu rät, den Sommer zu nutzen und mal ein wenig zu chillen und zu grillen, es hilft nix, man denkt und denkt. Wie soll das alles funktionieren ab 2028, wenn der Abriss der Maxbrücke auf dem Plan steht? Es sind schließlich nur noch 1825 Tage und es liegen noch keine detaillierten Pläne vor.
Aber, vielleicht kann man sich noch ein wenig zurücklehnen – als Stadtbürger und als Einkaufender. Als Pendler eher nicht. Denn nach dem berühmten Schafkopf-Motto "Der Ober sticht den Unter" hat das Straßenbauamt Schweinfurt vor wenigen Tagen zu einem Treffen mit der Stadt geladen. Einziger Tagesordnungspunkt: Sanierung der Hahnenhügelbrücke.
Über die führt eine Bundesstraße, sie ist der wichtigste Zubringer von der Autobahn 70 kommend in die Stadt. Und natürlich wird man nicht auf die Idee kommen, Max- wie Hahnenhügelbrücke gleichzeitig zu sanieren. In unserem Riesenrad auf dem Volksfest sitzend, bezahlen wir gerne noch eine zweite und dritte Runde, um weiter zu schwelgen in der Vorstellung, wie dieses Gespräch wohl ablief.
Auf der einen Seite: Rüdiger Köhler, Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt, qua Amt für die Hahnenhügelbrücke zuständig. Und gleichzeitig als CSU-Stadtrat im Bauausschuss mit der richtigen Bemerkung zur Maxbrücken-Planung: "Man weiß gar nicht, was man noch sagen soll." Hat er auch über die Planung der von den Grünen gewünschten Bauminseln in der Ernst-Sachs-Straße gesagt, aber das ist ein anderes Thema. Nur so viel: Wo sind diese Bäume eigentlich?
Auf der anderen, der städtischen Seite sozusagen: Jan von Lackum, als Ordnungsreferent für den Verkehr wie das Bauverwaltungsrecht zuständig. Der Mann für alle (rechtlichen) Fälle in der Verwaltung. Der Ausgang: Ober Köhler sticht Unter von Lackum. Bundesstraße gewinnt gegen städtische Main-Brücke. Wann? Völlig offen.
Max-, Hahnenhügel-, F.J.S. Brücke: dann läuft der Umleitungsverkehr mehr oder weniger über die A70-Mainbrücke via Ernst-Sachs-Straße - und dort schuf die Stadt ein Nadelöhr.
"Man weiß gar nicht, was man noch sagen soll."