Als Paul Knoblach 2018 Mitglied des Bayerischen Landtags wurde, war das eine echte Überraschung. Der Biolandwirt aus Garstadt hat sich im Maximilianeum einen Namen gemacht als Kämpfer für Tierwohl und Experte für landwirtschaftliche Themen. Kürzlich gab der 68-Jährige bekannt, dass er im September 2023 noch einmal für den Landtag kandidieren werde.
In einer Pressemitteilung erklärte Knoblach, er habe auch wegen seines Alters gemeinsam mit seiner Familie "längere Überlegungen" gehabt, bevor er sich zu einer erneuten Kandidatur entschloss. Er habe nach den Gesprächen mit der Familie und mit etlichen bekannten Grünen-Politikerinnen und Politikern festgestellt, dass sein bisheriges Wirken ankomme und "viele hinter mir stehen". Er wolle auch weiter grüne Politik im Freistaat mitgestalten, im Kampf für mehr Klimaschutz und gegen die Klimakrise.
Aus Sicht der Grünen, die nach derzeitigen Umfragen bei 22 Prozent der Stimmen stehen und damit deutlich mehr Zustimmung haben als bei der Wahl 2018 (17,6), verspreche die Landtagswahl 2023 "eine neue Weichenstellung" im Freistaat. "Als jetzt schon zweitstärkste Kraft in Bayern wollen wir Grünen ab Herbst 2023 regieren und dieses Ziel ist zum Greifen nah", so Knoblach.
Laut Grünen-Kreissprecher Nico Lommatzsch begrüßt der Kreisverband Schweinfurt die Kandidatur Knoblachs, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die Nominierungsversammlung für den Wahlkreis ist voraussichtlich im Oktober, die unterfränkische Listenaufstellung Anfang 2023. Knoblach rechnet dieses Mal mit einem aussichtsreichen vorderen Platz. Statt der derzeit drei hoffen die Grünen auf mindestens vier unterfränkische Landtagsmandate.
Grünen-Kreisverband unterstützt die Kandidatur von Paul Knoblach
Der Grünen-Kreisverband setzt auch darauf, dass Knoblach wie 2018 wieder "Stimmenfänger" für seine Partei ist. Mit 14,5 Prozent der Erststimmen hatte Knoblach vor vier Jahren ein sehr gutes Ergebniseingefahren. Weil er damals auch in anderen Stimmkreisen relativ viele Zweitstimmen geholt hatte, gelang ihm die Überraschung. Denn ursprünglich war er auf dem zwölften Listenplatz, den er damals als "eher aussichtslos" bezeichnete. Da aber Wähler auch die Zweitstimme an Personen abgeben können und bei der Mandatsvergabe Erst- und Zweitstimmen zusammengezählt werden, hatte er sich auf den dritten Platz vorgearbeitet.
Kreisvorstands-Mitglied Walter Rachle aus Sennfeld lobt in der Mitteilung Paul Knoblach. Dieser sei "authentisch" und habe bewiesen, dass er "es kann". Knoblach habe wie in seinen 18 Jahren zuvor als Gemeinde- und Kreisrat immer in der Sache gearbeitet, aber auch wenn nötig die persönliche Auseinandersetzung nicht gescheut.
Offizielle Kandidaten für den Landtag der anderen Parteien noch nicht bekannt
Paul Knoblach ist bisher der einzige amtierende Landtagsabgeordnete aus der Region Schweinfurt, der eine erneute Kandidatur bekannt gegeben hat. Der frühere Staatssekretär und CSU-Abgeordnete Gerhard Eck gab im Frühjahr bekannt, dass er nicht mehr antritt. Die CSU nominiert im Herbst, ein Kandidat oder eine Kandidatin wird derweil noch gesucht. Der AfD-Abgeordnete Richard Graupner hat sich bisher auch noch nicht offiziell über eine zweite Kandidatur geäußert. Wer für die Sozialdemokraten ins Rennen um das Direktmandat im Maximilianeum geht, ist ebenso noch nicht offiziell.
Gute Nachricht👍
Es gibt noch soviel zu tun in unserer Region im Kampf gegen den Klimawandel.
Wir brauchen Leute mit Rückrat!