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Schweinfurt
Fridays for Future: Für bessere Klimapolitik in der EU demonstrieren 250 Schüler
Bei der"Fridays for Future"-Demo in Schweinfurt wollten sich die Jugendlichen Gehör verschaffen. Denn viele der Schüler dürfen bei der Europawahl noch nicht wählen.
Die Jugendlichen zogen über Umwege vom Schillerplatz zum Marktplatz und demonstrierten im Rahmen der 'Fridays for Future'-Bewegung in Schweinfurt.
Foto: Jonas Keck | Die Jugendlichen zogen über Umwege vom Schillerplatz zum Marktplatz und demonstrierten im Rahmen der "Fridays for Future"-Bewegung in Schweinfurt.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:44 Uhr

Kurz vor der Europawahl demonstrierten rund 250 Schüler in Schweinfurt für eine bessere Klimapolitik. Die Jugendlichen zogen vom Schillerplatz über den Roßmarkt zum Marktplatz. Es war bereits die sechste Demonstration der "Fridays for Future"-Bewegung in Schweinfurt. Inspiriert von der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg gehen seit Monaten weltweit junge Menschen auf die Straße.

Zwei Tage vor der Wahl am Sonntag wollen die Organisatoren deutlich machen, dass Europa ohne die Jugend keine Zukunft hat. Die meisten Schüler sind noch nicht wahlberechtigt. "Umso mehr werden wir denen, die eine Stimme haben die Bedeutung ihrer Wahl vor Augen führen – Europawahl ist Klimawahl", teilen die Schweinfurter Organisatoren mit. Auch in vielen anderen Städten steht die Demo unter diesem Motto. Laut der Bewegung wurden in über 150 deutschen Städten Proteste angemeldet. In Würzburg kamen über 2000 junge Menschen zusammen.

Die Schüler verlangen unter anderem die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels und für Deutschland den Kohleausstieg bis 2030.
Foto: Jonas Keck | Die Schüler verlangen unter anderem die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels und für Deutschland den Kohleausstieg bis 2030.

"Häufig wird uns vorgeworfen, dass wir keine Lösungsansätze haben", sagte eine der Rednerinnen bei der Kundgebung auf dem Marktplatz. "Die Politiker haben aber auch keine", sagt sie. Ein Anfang wäre es ihr zufolge, dass Politiker die Forderungen der Wissenschaftler ernst nehmen. Die Demonstranten verlangen die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels und für Deutschland den Kohleausstieg bis 2030, eine Versorgung durch erneuerbare Energie zu 100 Prozent sowie eine CO2-Steuer. "Forderungen, um langfristig auf diesem Planeten zu überleben", betonen die Organisatoren.

CO2-Steuer und ein umstrittenes Youtube-Video thematisiert

Die Steuer auf Kohlenstoffdioxid findet auch eine Rednerin bei der Kundgebung sehr wichtig. "Es muss attraktiver sein, sich umweltfreundlich zu verhalten, als umgekehrt", sagte sie. Ein anderer Schüler legte den Jugendlichen das umstrittene Video des Youtubers Rezo ans Herz. "Es ist sehr gut, schaut es auch an", sagt er. Das Video mit dem Titel "Die Zerstörung der CDU" macht die Christdemokraten für zahlreiche Misstände in Deutschland verantwortlich – den Klimawandel eingeschlossen. 

'Europawahl ist Klimawahl' war das Motto der sechsten Klimademo in Schweinfurt.
Foto: Jonas Keck | "Europawahl ist Klimawahl" war das Motto der sechsten Klimademo in Schweinfurt.

Vor vier Wochen kamen in den Osterferien und bei Nieselregen nur rund 30 Schüler zusammen. Dieses Mal haben sich die Organisatoren neben der Reden bei der Kundgebung noch weitere Programmpunkte überlegt. Die Schüler unterschrieben mit Kreide auf dem Schillerplatz, um ein Zeichen der Bewegung zu hinterlassen. Mehrere Schüler trugen Gedichte in der Form eines Poetry Slams vor, in der sie die Umweltverschmutzung anprangerten. Für Livemusik sorgte Elias Bretscher, der auf dem Marktplatz sang und dazu Gitarre spielte.

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Im Anschluss an die Demonstration lud der SPD-Kreisverband die Jugendlichen in ein Cafe auf dem Marktplatz ein. "Jetzt redet ihr! Wir hören euch zu!" war das Motto der Veranstaltung. Drei Schüler der Klimabewegung kamen dabei ins Gespräch mit den Politikern. Vor allem Busverbindungen und Radwege sind den Schülern zufolge ausbaufähig. Die Infrastruktur für Radwege seien ein "Totalausfall", meint auch Ralf Hofmann, Fraktionsvorsitzender der SPD-Schweinfurt. Die "Fridays for Future"-Bewegung legt Wert auf die Überparteilichkeit der Organisation. Die Schüler stellten jedoch fest, dass es gemeinsame Ziele gebe. Eine der Organisatorinnen wünschte sich, dass Parteien kontinuierlich Öffentlichkeitsarbeit gegen den Klimawandel betreiben würden - "und nicht nur im Wahlkampf".

 
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Kommentare
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Herr Hofmann,

    warum fordern Sie & Ihre Stadträte nicht den bereits vor über 20 Jahren in der Grieser-Ära angedachten Bahn-Haltepunkt am Schulzentrum West? Auch Bergl-Nord & Bellevue profitierten! Und die Steigerwaldbahn machte noch mehr Sinn! Schüler aus dem südl. Landkreis könnten mit Umstieg am Hbf die Schulen erreichen!

    Die US-Terminal Station Conn könnte als nächster Halt für Conn (mit dem letzten mögl. Industriegebiet für SW!) & Niederwerrn (neuer Rad/Fußweg zum Dorf) folgen.

    Auch war zur Grieser-Zeit ein Bahn-Haltepunkt am Fischerrain (Unterführung) angedacht, mit 5 Gehminuten zum Roßmarkt. SW hat keine Straßenbahn mehr. Busse stoßen an Grenzen! Mit diesen neuen Halten plus Halten in Kronungen und wieder(!) in Mainberg hätte der Ballungsraum SW v. Poppenhs. bis Schonungen 11 Bahn-Halte! Im 20-Min. Takt ergäbe das den Mittelteil einer S-Bahnstrecke KG-SW-HAS!

    Also Bitte nicht nur, wie Grüne, Schlagworte bringen, sondern konkrete Projekte, wie v. Grieser den Halt SW-Mitte.
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    • Antworten
  • ralf.hofmann@agentur-l19.de
    Bitte nicht nur auf Schlagworte in Zeitungsartikeln reagieren, sondern auch mal Anträge lesen. grinsen

    Für unsere Fraktion beschäftigt sich Norbert Lenhard seit Langem mit dem Thema Steigerwald-Bahn.
    U.a. aufgrund seines Antrags hat vor Kurzem der Stadtrat beschlossen, eine Reaktivierung der Steigerwald-Bahn zu begrüßen. In seiner Konzeption ist diese Bahn als Nahverkehrs-Bahn vorgesehen, mehr oder weniger so, wie auch von Ihnen beschrieben.
    Allerdings funktioniert Politik halt nur mit Mehrheiten. Und die Mehrheit im SWer Stadtrat sieht das Projekt momentan deutlich zurückhaltender.
    Und nicht alles, was im Stadtrat besprochen wird, erreicht auch die Öffentlichkeit.Dazu kommt: je komplexer der Sachverhalt, desto geringer ist in der Regel die Resonanz. Daher ist diese Diskussion wohl nicht bei Ihnen gelandet.

    Btw: Warum engagieren Sie sich eigentlich nicht kommunalpolitisch? Sie scheinen ein genauer Beobachter des Geschehens zu sein. Reicht Ihnen es, nur zu kommentieren?

    MfG
    Ralf Hofmann
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Vielen Dank für ihre Antwort Herr Hofmann!

    Nur zu kommentieren reicht mir nicht. Über viele Jahre arbeitete ich an einer Projektidee in SW, mit dem Ziel, die Stadt mit einer hochwertigen Wasserfrontbebauung überregional bekannt zu machen. Ein Investor zeigte vor zwei Jahren Interesse, mit einem Millionenbetrag im dreistelligen Bereich und ich stellte die Idee in der Bauverwaltung vor: keine Reaktion, keine Emotion, kein Termin beim Baureferenten - es kam nur Kälte aus dem Rathaus. Als Ablehnung erhielt ich eine kurze Nachricht auf der Mailbox. Die Sache schien bereits unreal, wie in einem Albtraum.
    Der Investor zog sich kurz später aus einem anderen Grund zurück: das Kleinstadt-Image von SW - die ausgebliebenen Eingemeindungen schaden enorm! Die Einwohnerzahl ist die erste & wichtigste Kennziffer einer Stadt für einen Ortsfremden.

    Zum Bahn-Haltepunkt Schulzentrum-West: wäre eine plausible Sache - auch für Bergl-Nord & Bellevue! Könnten Sie hierzu einen Antrag stellen?

    Grüße nach SW
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