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AUGSBURG
Youtuber Rezo: Wer ist der Zerstörer der CDU?
Youtuber Rezo hat mit einem Anti-CDU-Video einen Hit gelandet. Über fünf Millionen Mal wurde sein "Rant" inzwischen angeschaut. Ein Porträt.
YouTuber Rezo       -  Kurz vor den Wahlen kämpft die CDU mit einem Sturm der Entrüstung über ihre Reaktion auf scharfe Kritik des Youtubers Rezo.
Foto: dpa | Kurz vor den Wahlen kämpft die CDU mit einem Sturm der Entrüstung über ihre Reaktion auf scharfe Kritik des Youtubers Rezo.
Sandra Liermann
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:24 Uhr

Fuck, ist das heftig“ - so lautet einer der ersten Sätze in einem Video, das derzeit hohe Wellen im Netz schlägt. Hochgeladen hat es Rezo, einer der bekanntesten Youtuber Deutschlands. Eigentlich präsentiert der 26-Jährige, der auf seinen Kanälen mehr als 2,3 Millionen Abonnenten erreicht, Musik- und Comedy-Videos. Doch nun hat er wenige Tage vor der Europawahl mit „Die Zerstörung der CDU“ ein Politikvideo erstellt, das es in sich hat.

Mit dem 55 Minuten langen „Rant“, wie er es nennt, einer brachialen Wutrede, eine Mischung aus Analyse und Polemik, könnte Rezo gelingen, woran Politiker oft scheitern: Jugendliche und junge Erstwähler für Politik zu interessieren.

Das Video: "Die Zerstörung der CDU"

Dabei hatte der gebürtige Wuppertaler mit Politik bisher so gut wie nichts am Hut. Seinen wirklichen Namen hält Rezo geheim, als Wohnort gibt er Aachen an, beide Elternteile seien Pfarrer. Eigenen Angaben zufolge schloss er seinen Master in Informatik ab und spielte in diversen Bands Gitarre.

Nun also Politik: Zu Beginn verspricht Rezo „kein langweiliges Politikvideo, sondern wirklich ein Zerstörungsvideo“. Er werde nicht „aktiv“ versuchen, jemanden zu zerstören, doch: „Die Fakten und Tatsachen sprechen einfach dafür, dass die CDU sich selbst, ihren Ruf und ihr Wahlergebnis damit zerstört.“
Lässig sitzt er da, gekleidet in einen neonorangen Kapuzenpulli, unter seiner Basecap lugen die blau gefärbten Haare - sein Markenzeichen - hervor.

Rezo will zeigen, wie CDU, CSU und die mitregierende SPD seiner Meinung nach in Sachen Wohlstand und Chancengleichheit, in Umwelt- und Außenpolitik sowie in der Migrationsfrage und der ohnehin schon aufgeheizten Urheberrechtsdebatte versagen. Er unterfüttert seine Thesen zum einen mit Zusammenschnitten aus dem politischen Interview-Kanal „Jung und Naiv“, zum anderen mit mehr als 250 Fußnoten und Quellen. Der Zuschauer merkt schnell: Rezo hat recherchiert, Fakten und Statistiken, Zahlen und Zitate zusammengetragen.

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Aus journalistischer Sicht ließe sich kritisieren, dass Rezo fast ausschließlich die CDU für die momentanen Missstände verantwortlich macht, mit der Begründung, dass die Partei in den zurückliegenden 36 Jahren 29 Jahre lang regiert hat.

Das ist zwar korrekt. Aber Deutschland ist kein zentralistischer Staat, in dem nur eine Partei das Sagen hat. Und Akteure, die das Weltgeschehen beeinflussen, entstammen nicht ausschließlich der Politik.
Doch Rezo hat auch gar nicht den Anspruch, objektiv zu berichten. Unabhängig davon, wer die Verantwortung für die momentane Situation trägt, prangert der Youtuber öffentlich an, wofür unter anderem Kritiker der Urheberrechtsreform und die Fridays-for-Future-Aktivisten schon seit einigen Monaten auf die Straße gehen.

Welchen Nerv er getroffen hat, zeigen die zahlreichen positiven Bewertungen und Kommentare unter dem Video. Sein Fazit: „Ihr sagt doch immer, dass die jungen Leute mehr Politik machen sollen. Dann kommt auch damit klar, wenn die jungen Leute eure Politik scheiße finden.“

  • Lesen Sie auch: CDU lädt Youtuber Rezo nach scharfer Kritik ein
 
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