Nur noch 32,5 Wochenstunden. Was auf den ersten Blick nach einer harmlosen Zahl klingt, hat es in Wahrheit in sich. Nachdem der Automobilzulieferer ZF vor wenigen Wochen bereits den Abbau von rund 400 befristeten Stellen sowie weitere Arbeitszeitabsenkungen angekündigt hatte, legt der Konzern mit Hauptsitz im Württembergischen Friedrichshafen nun nochmal nach.
Wie das Unternehmen am Freitag in Schweinfurt mitteilte, haben sich der Betriebsrat und der Konzern Ende Oktober auf eine Absenkung der Arbeitszeit für "nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" am Multidivisionsstandort Schweinfurt vom 1. Dezember 2024 bis zum 30. Juni 2025 geeinigt.
Belegschaft arbeitet nun 32,5 statt 35 Wochenstunden
Damit sollen die Tarifbeschäftigten am Multidivisionsstandort für die kommenden sieben Monate nur noch 32,5 statt 35 Wochenstunden arbeiten. Auch die Verträge von Teilzeitangestellten sollen anteilig gesenkt werden. Auszubildende, Duale Studenten sowie Mitarbeiter in Altersteilzeit und die Betriebe Aftermarket und ZF Engineering sind laut Unternehmen von dieser Regelung ausgenommen.
"Damit fällt die Stundenabsenkung geringer aus als geplant", wird Personalleiter Marcus Giek in der Mitteilung zitiert. Giek hebt hervor, dass dieser Schritt wesentlich dank der Solidarität der außertariflichen Arbeitnehmer und Führungskräfte möglich sei. Diese verzichten auf einen Teil ihres Gehalts und verpflichten sich, eine entsprechende Anzahl an Tagen freizunehmen. Mitarbeitende mit Überstunden können diese zuvor abfeiern. Das kommende Urlaubsgeld hingegen werde auf Basis der regulären Arbeitszeit vor der Absenkung vergütet.
ZF in Schweinfurt stehen schwierige Monate bevor
Standortleiter Manfred Süß äußert sich zufrieden zum Kompromiss: "Wir mussten uns den rückläufigen Umsätzen stellen, gleichzeitig wollten wir betriebsbedingte Kündigungen unbedingt vermeiden." Mit der Vereinbarung beweise das Schweinfurter Team einmal mehr Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Zusammenhalt.
"Dafür danke ich jedem einzelnen Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin, aber auch dem Betriebsrat", so Süß. Man wolle nun die Zukunft des Unternehmens gestalten. "Ich bin zuversichtlich, dass wir den Standort Schweinfurt wieder in die wirtschaftliche Erfolgsspur zurückbringen."
"Es geht darum, sich Zeit zu verschaffen und die hauseigenen Themen nach vorne zu bringen", erklärt Oliver Moll, Betriebsratsvorsitzender von ZF Schweinfurt. Bereits in der Vergangenheit hatten die IG Metall und Beschäftigte die interne Bürokratie im Unternehmen kritisiert. Nun gelte es, Strukturen, Prozesse und Entscheidungswege zu hinterfragen und anzupassen, so Moll.
Verbraucherschutz warnt
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/onlinehandel/schnaeppchenapp-temu-aufpassen-beim-onlineshoppen-86905
EU-Kommission warnt
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/temu-eu-kommission-verbraucher-100.html