Im Januar hatte das Recherche-Kollektiv "Correctiv" seine Erkenntnisse zu einem Geheimtreffen in Potsdam veröffentlicht, bei dem Mitglieder der AfD, der Werteunion und der Identitären Bewegung sich unter anderem über die sogenannte Remigration von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland austauschten.
Die Recherche löste eine bundesweite Protestwelle aus, Hunderttausende Menschen sind seither auf die Straße gegangen, um für Freiheit und Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Nun auch in Schonungen, wo am 20. April nach Veranstalterangaben rund 250 Menschen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus waren.
"Flagge zeigen für Freiheit, Frieden, gegen Rassismus", wie es der Musiker Matze Rossi nannte, der sich wie alle Redner über das parteiübergreifende Zeichen pro Demokratie freute, gepaart mit zahlreichen Transparenten und Schildern. Organisiert wurde die Kundgebung von den Schonungern Alexander Geyer und Jürgen Geist. In den vergangenen Wochen hatte es bereits Kundgebungen in Schweinfurt, Gochsheim und Gerolzhofen gegeben.
"Ihr zeigt, dass Schonungen bunt ist", freute sich Bürgermeister Stefan Rottmann über dieses "wichtige Zeichen" angesichts der vielen Krisen derzeit. Es sei mit einem Blick in die jüngere Geschichte keine Selbstverständlichkeit, dass es in Deutschland nun schon so lange Frieden gebe, es den Menschen gut gehe. Er sei "stolz auf dieses Land", so Rottmann, mahnte aber, dass die Errungenschaften verteidigt werden müssten.
Appell an die Menschlichkeit und für Integration
Der "Spirale der Verrohung", die man mancherorts erlebt, müsse man sich entgegenstellen. "Wir brauchen keine Alternative für Deutschland, wir brauchen Menschlichkeit und Zusammenhalt für Deutschland", so der Schonunger Bürgermeister unter Applaus. Man müsse sich dafür einsetzen, die Integration zu stärken, denn es gäbe zahllose sehr gute Beispiele.
An die Rede des Sportjournalisten Marcel Reif vor dem Bundestag beim Holocaust-Gedenktag erinnernd, wiederholte Rottmann Reifs Forderung: "Sei ein Mensch". Das habe vor einigen Jahren auch der Holocaust-Überlebende Naftali Fürst bei seinem Besuch in Schonungen hervorgehoben. Ein Besuch, der allen, die ihn erlebten, bis heute im Gedächtnis ist.
"Wir wollen aufrütteln, wachsam sein und nicht nur reden", betonte Georg Brückner, CSU-Kreisrat und Vorsitzender des Schonunger Ortsvereins. Er sah es als wichtig an, "überparteilich Flagge zu zeigen für unsere Demokratie". Dass bei den vergangenen Wahlen auch in der Marktgemeinde die AfD relativ hohe Werte erzielte, besorgt Brückner.
"Es ist Protest, ohne zu wissen, wen man wählt." Man müsse auch im Hinblick auf die Europawahl am 9. Juni klarmachen, wen man wähle und welche Ziele die Person verfolge. Wichtig sei aber auch, dass sich die Parteien aus dem demokratischen Spektrum bewusst machten, welche Verantwortung sie haben: "Wir müssen Politik machen, die die Menschen verstehen, nicht nur Sprüche klopfen, sondern ein echter Wettstreit der Ideen."
Markus Hümpfer fordert mehr Engagement pro Demokratie auf Sozialen Medien
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer stammt aus Schonungen. Er ließ es sich nicht nehmen, vor Ort Flagge zu zeigen. "Es gilt, die Freiheit, die uns unsere Demokratie gibt, zu verteidigen." Der Hass und die Hetze gegen Minderheiten, jüdische Mitbürger oder Menschen aus der LGBTQ-Community auf den sogenannten Sozialen Medien mache ihn nachdenklich, so Hümpfer.
Gerade auf Tiktok sehe man, wie es der AfD gelinge, jüngere Generationen anzusprechen. Man dürfe sich davon nicht zurückziehen, sondern müsse aktiv dagegen halten und ebenfalls posten. "Für ein Deutschland, das bunt und offen ist, für ein Deutschland, das jetzt und in Zukunft demokratisch ist", betonte Hümpfer.
Der Schonunger Grünen-Politiker Christian Schäflein freute sich darüber, dass seit der Correctiv-Recherche Hunderttausende auf die Straße gegangen sind, um für den Erhalt der Demokratie einzustehen. "Damit haben die Rechten nicht gerechnet, denn die Bewegung zeigt, dass die Demokratinnen und Demokraten die Mehrheit sind". Es sei jetzt an der Zeit, nicht mehr zu schweigen, so Schäflein. Das Motto "Nie wieder ist jetzt" bedeute auch, dass es jetzt eine Brandmauer gegen Rechtsextremismus in den Parlamenten, aber auch auf kommunaler Ebene brauche.
In Vertretung der christlichen Kirchen sprach der evangelische Pfarrer Andreas Duft. Er zeigte sich froh, dass bei vielen Kundgebungen die Kirchen dabei seien, "das ist gut so". Den "Schatz des Friedens" müsse man erhalten und sich "in den Dienst der Menschlichkeit stellen", damit das Gift des Rechtsextremismus nicht die Gesellschaft unterwandere.
Am 2. Juni gibt es eine weitere Veranstaltung pro Demokratie, Frieden und Vielfalt. Der Musikschullehrer Jörg Schöner organisiert mit verschiedenen Gruppen und Musikern aus der Region ein Benefizkonzert in der alten Kirche. Der Vorverkauf startet am 13. Mai.
Es wäre fast zum lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
Da gehen Menschen für Demokratie und gegen Rassismus auf die Straße.
Und tun dabei genau das, was sie anprangern:
andere Meinungen verächtlich machen, Menschen wegen ihrer Meinung ausgrenzen, demokratische Entscheidungen (Wahlergebnisse) anzweifeln und und und....
Nein, wir brauchen keinen Höcke und keinen Hass gegen Menschen, die anders sind.
Aber das was oft als Menschenrechtsverletzung angeprangert wird, täuscht darüber hinweg, was täglich an deutschen Schulen seit Jahrzehnten abläuft: Mobbing, Diskriminierung, körperliche Gewalt.
Oder wo bleiben die Opfer, Senioren, Frauen, Kinder, während man sich fürsorglich um die "Resozialisierung" der Täter kümmert?
Fangen wir doch erst mal an, die Menschenrechte unserer eigenen Senioren, Frauen und Kinder, und damit die Menschenrechte von Opfern zu schützen.
Und ja, Asyl ist ein wichtiges Menschenrecht. Aber auch Asyl ist nur ein Schutzrecht und kein Freibrief.
„Aufgrund geschickter Litigation PR hat ein Gerichtsverfahren gegen Correctiv viel Aufmerksamkeit bekommen. Dabei ging es gar nicht um die Kernvorwürfe. Bei den drei angegriffenen Nebenaspekten unterlag das Medium in einem Punkt.
Eine gerichtliche Auseinandersetzung um den Kern der Correctiv-Recherche "Geheimplan gegen Deutschland" vor dem Landgericht Hamburg ist – wie erwartet – ausgeblieben.“….
https://www.lto.de/recht/
Nicht nur motzen und den Ar... bewegen. Dann organisieren sie mal eine Demo gegen die "viel wichtigere Fehlsteuerungen" und wir sehen dann wie viel ihnen folgen.
Da muss man nur so manche Biographie von AfD'lern kennen ,die in unserem Kreistag sitzen.