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Schweinfurt
Erinnerungen gesucht: Wie war das, als am 11. April 1945 die Amerikaner in Schweinfurt einmarschiert sind?
Vor 80 Jahren kamen die Amerikaner nach Schweinfurt. Im Gepäck Entnazifizierung, Kaugummi, Schulspeisung und Nylonstrümpfe. Wer erinnert sich noch daran?
Amerikanische GIs und deutsche Kinder in Schweinfurt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.
Foto: Sammlung Dieter Schorn | Amerikanische GIs und deutsche Kinder in Schweinfurt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 20.03.2025 02:37 Uhr

Es gibt Momente, die vergisst man nicht. Wer jetzt so in den späten 80ern/90ern ist, kann sich bestimmt noch daran erinnern, wie er von einem amerikanischen Soldaten einen Kaugummi bekommen hat. Und nicht gewusst hat, was das ist und das Ding einfach runtergeschluckt hat. Oder seine erste Cola probiert hat. Unvergessen bestimmt auch die neue Währung: Ami-Zigaretten, die vor allem auf dem Schwarzmarkt gerne genommen wurden.  

Am 11. April 1945 marschieren die Amerikaner in Schweinfurt ein. Hier ist der Krieg, der offiziell am 8. Mai endet, vorbei. Das Leben geht weiter, trotz Schutt und Asche überall. Wie wird das mit den Amerikanern? Das war die große Frage. Ausgangssperre, Fraternisierungsverbot, das war der Anfang. Es wird lockerer. Deutsche und Amerikaner kommen zusammen. Beim Sport, in der Arbeit. Oder durch Musik. Swing und Jazz, später Rock'n'Roll.

Zum Abzug der Amerikaner aus Schweinfurt entstand ein Film.

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Der Schweinfurter Musiker Ed Sperber erinnerte sich 2014 einmal für den Film „The American Way of Schweinfurt“ besonders an Glenn Miller. Swing und Jazz, den die Amis damals mit sich brachten, war so eine Art Erleuchtung für ihn, sagt er damals. "Wir hatten doch nur Blasmusik damals."  

Sieges-Parade der amerikanischen Soldaten kurz nach dem Einmarsch in Schweinfurt, vermutlich im April 1945 vor der zerstörten Kilianskirche.
Foto: Stadtarchiv | Sieges-Parade der amerikanischen Soldaten kurz nach dem Einmarsch in Schweinfurt, vermutlich im April 1945 vor der zerstörten Kilianskirche.

Amerika prägte den Alltag, das Leben hier. Kulinarisch mit Burgern oder dem göttlichen Eis, das es nur bei den Deutsch-Amerikanischen Volksfesten gab. Freizeit, das Konzept war auch neu. Aus Amerika kam auch Sport wie Basketball und Football. 

Am 11. April 1945 hat die Zeit mit den Amerikanern angefangen, am 31. Oktober 2014 war sie offiziell vorbei, als die Liegenschaften an die Bundesrepublik zurückgingen und langsam der Konversionsprozess startete

Wie war das, als die Amerikaner in die Stadt kamen? Woran erinnern Sie sich?  Was hat sich geändert? Wie war die Stimmung? Wir würden uns freuen, wenn Sie für einen Artikel in Ihrem Gedächtnis kramen und uns an den Erinnerungen teilhaben lassen.

Sie können eine Mail schreiben an susanne.wiedemann@mainpost.de, oder auch einen Brief schicken. Gerne auch handschriftlich. Adresse: Schweinfurter Tagblatt, Susanne Wiedemann persönlich, Schultesstraße 19a, 97421 Schweinfurt. Oder Sie rufen am Mittwoch, 9. April, zwischen 11 und 18 Uhr folgende Nummer an: (09721) 5488899 und erzählen einfach Ihre Geschichte. 

'Schweinfurt und seine Amerikaner' war 2014 der Titel einer Ausstellung in der Glashalle des Konferenzzentrums.
Foto: Anand Anders | "Schweinfurt und seine Amerikaner" war 2014 der Titel einer Ausstellung in der Glashalle des Konferenzzentrums.

Wer sich für den Einmarsch der Amerikaner in Schweinfurt interessiert: Stephan Bleek präsentiert mit dem Stadtarchiv historisch einzigartige Film- und Fotoaufnahmen. Erster Termin ist am Freitag, 11. April, der zweite am Dienstag, 14. Oktober, jeweils um 18 Uhr im Leopoldinasaal (nicht barrierefrei) des Friedrich-Rückert-Baus. Anmeldung unter stadtarchiv@schweinfurt.de oder (09721) 51383.

 
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