Sich selbst würde er als "verrückte Nudel bezeichnen", sagt der 31-Jährige im Kurzinterview, sichtlich aufgeregt, wie er offen zugibt. Doch das legt sich schnell. In den kommenden Stunden wird sich Patrick Spyra aus Sömmersdorf ganz locker durch sein Drei-Gänge-Menü und den Abend mit den anderen Kandidaten kochen. Tag zwei der Würzburger Woche bei "Das perfekte Dinner" führt nach Sömmersdorf.
Dort wohnt der Polizist, der in Teilzeit für die Kriminalpolizei arbeitet, zusammen mit seinem Mann und den beiden Pflegekindern. Und so ist Patrick Spyra "Hauspapa", Kochen inklusive. Den Alltag, die Herausforderungen und das Schöne am Alltag mit Pflegekindern, beschreiben die Beiden, die zuvor in München gelebt haben, auf ihrem Instagram-Kanal dads.of.two, dem über 5000 Menschen folgen.
Patrick Spyra hat ein Gespür für Gestaltung. Das merken später auch seine Gäste. Jeder Gang ist einfach, aber gut angerichtet. Besser gesagt: jeder Akt. Denn dieses Dinner wird in drei Akten gegeben, das verrät die Menükarte. Und während die anderen Kandidaten im Interview raten, was sich hinter "Süßkartoffel auf hoher See", "Karotte küsst Schwein" oder Kamille auf italienischer Rundreise" verbirgt, schnippelt der 31-Jährige schon mal los.
Ein Dinner in drei Akten: Was es mit dem Theater auf sich hat
Als Vorspeise gibt es Süßkartoffelsuppe, in die auch ein wenig Ingwer kommt, den Mit-Kandidatin Lisa Marie später am Abend sofort herausschmecken wird. Denn eigentlich mag sie keinen Ingwer. Aber hier passt das schon. Wie auch die gesamte Vorspeise, zu der sich auch noch Garnelen am Spieß dazu gesellen. Die Süßkartoffel spielt dagegen eine eher kleinere Rolle, meint Kandidat Yannik.
Eine Rolle spielt auch Gastgeber Patrick ab und an. Bei den Sömmersdorfer Passionsspielen ist er dabei, spielte schon mal einen Teufel. Vergangenes Jahr haben die Sömmersdorfer Robin Hood aufgeführt. Auch da war der Laienspieler, der die Gemeinschaft in dem kleinen Ort schätzt, mit von der Partie. Deshalb auch das Theater-Thema: Ein Dinner in drei Akten.
In Sachen Zeitmanagement hat Kandidat Zwei die Nase vorn
Die Stars sind dabei ganz einfache Produkte, betont der Gastgeber, der mittlerweile das Filmteam zur Freilichtbühne hin- und wieder zurückgeführt hat. Jetzt ist der Karottensalat dran, der zum Schweinefilet im Speckmantel mit Couscous und Linsen serviert werden soll. Als Überraschung für Mit-Kandidatin Anette serviert Patrick eine spontane Soße. Das gibt Plus-Punkte, auch bei Foodblogger Alex. Auch wenn die Soße an sich nichts Besonderes sei, aber okay.
Und vor allem eine nette Geste. Der Wahl-Sömmersdorfer überzeugt an Tag zwei der Würzburger Woche von "Das perfekte Dinner" vor allem als herzlicher und entspannter Gastgeber. Das Zeit-Management hat er besser im Griff als der Montags-Kandidat Yannik. Nur eines überrascht, nachdem der Hobbykoch bei der Vorbereitung noch Zweifel hatte, ob er manchen nicht zu wenig würzen würde: Der Karottensalat ist selbst Alex zu pfeffrig geworden.
Foodblogger Alex: "Er war der perfekte Gastgeber"
Allerdings, sagt der Blogger am Schluss: "Er war der perfekte Gastgeber". Gepunktet hat er übrigens mit dem Dessert: Pannacotta mit karamellisierten Kamilleblüten und Maracuja. Das holt alle ab. "Für mich war das das Highlight heute", sagt Anette aus Würzburg; für Yannik ist es ein "extrem gelungener Abschluss".
Und der Gastgeber selbst? Er ist "happy, es war alles super". Gut gelaufen, auch Dank Step-by-Step-Liste und der Telefonhilfe, die ihn wieder beruhigt hat, als im ersten Anlauf die Kamillenblüten mit Zucker zu dunkel geworden sind. Im zweiten Anlauf hat es dann geklappt. Acht Punkte würde sich Patrick Spyra selbst geben – und liegt damit ziemlich richtig. Fast alle zeigen die 8 als Bewertung, nur Anette gibt einen Punkt weniger.
Damit liegt Patrick Spyra auf Platz 1 beim Perfekten Dinner
Damit schiebt sich der Gastgeber vom Dienstag auf Platz 1. Zumindest bis Mittwoch Abend. Ums Gewinnen geht es Spyra übrigens nicht. Sein Hauptgewinn sei, dass er die anderen Kandidatinnen und Kandidaten kennenlernen durfte, sagt er. Nett und herzlich, da haben die anderen schon Recht.
