Der Fachkräftemangel ist nicht nur ein Thema für Handwerk, Handel, Gastronomie und Industrie. Er macht natürlich auch vor den Verwaltungen nicht Halt. Seit vielen Jahren schon klagen die Mitarbeitenden in der Schweinfurter Stadtverwaltung über die stetig steigende Mehrbelastung und zu wenig Personal. Ein Phänomen, das nicht nur durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurde.
Bereits vor gut eineinhalb Jahren wurden deshalb mehrere Organisationsgutachten für verschiedene Ämter in der Verwaltung in Auftrag gegeben. Für das Büro von Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und die städtische Öffentlichkeitsarbeit; für das Amt für Sport und Schulen; für das Stadtbau- und Hochbauamt und für das Liegenschafts- und Stiftungsamt. In jedem sind die Probleme anders gelagert. Für das OB-Büro gibt es nun Resultate, die Konsequenzen für städtische Referenten haben.
Zunächst mal die gute Nachricht für die Mitarbeitenden: Der Gutachter bestätigte die Einschätzung, dass es zu viel Arbeit für zu wenig Menschen gibt. Deshalb schlägt er gleich sechs neue Stellen vor. Das wurde vom Hauptausschuss zwar mit 14:1 Stimmen genehmigt, die dahinter stehenden Tätigkeiten aber durchaus kritisch diskutiert.
Finanzreferentin wird nicht mehr das OB-Büro leiten
Eine der wichtigsten Änderungen: Finanzreferentin Anna Barbara Keck, seit Jahren die wichtigste Ansprechpartnerin von Sebastian Remelé, leitet zukünftig nicht mehr sein Büro und wird auch nicht zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Finanzreferentin und Referentin für Liegenschaften die Pressesprecherin sein.
Das Gutachten, erläuterte der scheidende Personalamtsleiter Armin Seebauer in seiner vorletzten Sitzung vor seinem Wechsel in die Nürnberger Stadtverwaltung, "empfiehlt eindeutig die Trennung der beiden Aufgabenbereiche Leitung des Büros des Oberbürgermeisters und Leitung des Referats II". Die Fülle an Aufgaben sei "alleine nicht zu bewältigen.
Der oder die neue Amtsleiter(in) soll zuständig sein für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, rechtliche Sachbearbeitung für das dem OB zugeordnete Referat I, Stadtratsangelegenheiten, Veranstaltungen, Prozessmanagement und andere übergreifende Projekte, heißt es in der Empfehlung. Vergütet werden soll die Stelle als Amtsleiter(in) mit A15. Insgesamt rechnet die Stadt für alle neuen Stellen mit Mehrkosten von über 500.000 Euro pro Jahr.
Weitere wesentliche Elemente der Neuorganisation sind die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit und vor allem des Social-Media-Bereichs, das interne Prozessmanagement auf dem Weg zu einer digitalisierten Verwaltung und der Bereich Städtepartnerschaft.
Braucht die Stadt Kommunikation über soziale Medien?
Ein wichtiges Thema war die Frage, wie viele Stellen für den Bereich Soziale Medien und Öffentlichkeitsarbeit wirklich benötigt werden. Das sahen Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) und Frank Firsching (Linke) kritisch. Firsching betonte, wichtig sei klar zu machen: "Was hat der Bürger davon?" Sprich: In welchen Bereichen ist eine verbesserte Kommunikation von Vorteil. Ulrike Schneider sah es nicht als primäre Aufgabe der Stadt an, "ständig Nachrichten zu veröffentlichen".
OB Remelé betonte, "mein Herz schlägt für die gute alte Zeitung, doch auch diese arbeitet heute längst online". Die Kommunikation der Stadt sei anders zu bewerten, weil auch die Erwartungshaltung der Bürgerinnen und Bürger eine andere sei. Transparenz sei sehr wichtig, vor allem würden die Mitarbeitenden im Social-Media-Bereich viel Zeit investieren, auf Fragen zu antworten und zu helfen. Insofern müsse man eher von "digitaler Öffentlichkeitsarbeit" sprechen mit dem Anspruch, möglichst viele Menschen auf möglichst vielen Kanälen zu informieren.
Luxusprobleme! Ich bin seit ca. 30 Jahren in SW unterwegs und wurde in dieser Zeit vielleicht ein-, zweimal überrascht! Und das war dann auch kein Weltuntergang! Heutzutage hängen an allen Straßen die es betrifft meist schon Tage vorher Hinweise; falls nicht: wie gesagt auch kein Weltuntergang. Da kostet es ja mehr Zeit sich tagtäglich über Sperrungen zu informieren nur damit man einmal alle heilige Zeit darauf vorbereitet ist und 2 Minuten Umweg spart.
Daher ist das ein denkbar schlechtes Beispiel und zeigt auch welches Anspruchsdenken heute vorherrscht.
In erster Linie eine sachliche, neutrale, umfassendere und inhaltlich stimmige Information wenn es richtig gemacht wird!
Damit haben Schneider und Firsching ein Problem weil sie dann nicht hofiert werden als Opposition und die MP nicht mehr das alleinige ihnen zugetane Presseorgan ist!
Die leistende Mittelschicht ist der Stand der in diesem Staat ausgebeutet wird.
Im Umkehrschluss bedeutet es für mich, dass der Grund für mehr Personal oft blumit mit "Aufgabenmehrung" umschrieben wird.
In Wirklichkeit steckt dahinter oftmals immer mehr Bürokratie. Der Begriff "Bürokratieabbau" wird zwar seitens der Politik oft genutzt ist aber in Summe ein Märchen und eine Frechheit gegenüber den Menschen die sich mit überbordender Bürokratie herumschlagen müssen - auch und vor allem in der freien Wirtschaft!
Dazu kommt die Arbeit die man sich selber, teils unnötig schafft - ich sag nur die Präsenz in den sozialen Medien für die immer öfter eigene Stellen geschaffen werden.
Zahlen darf diese Eitelkeit einer Kommune wie immer der Bürger!