"Entscheidende Punkte" seien nun geklärt, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt, in der es um den Umbau der ehemaligen US-Kaserne vor den Toren Schweinfurts in einen Gewerbepark geht. Zu den entscheidenden Punkten gehört die Festlegung der neuen Zufahrt für das künftige kommerziell genutzte Gelände der ehemaligen Conn-Barracks: Sie soll südlich der jetzigen Hauptzufahrt entstehen. Die Pläne stellte der Chef des Staatlichen Bauamts, Michael Fuchs, bei einem Termin vor Ort vor, an dem neben Vertretern der vier beteiligten Kommunen auch Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) und Regierungspräsident Eugen Ehmann teilnahmen.
Lkw contra Fußgänger
Wie der Leiter der Wirtschaftsförderung im Landratsamt, Frank Deubner, auf Anfrage dieser Redaktion erläuterte, habe die Regierung von Unterfranken Wert auf diese neue Straße gelegt. Denn die Regierung betreibt in der ehemaligen Conn-Kaserne das "Ankerzentrum" für Flüchtlinge, das im Mai von der ehemaligen Ledward-Kaserne in der Stadt Schweinfurt auf das Areal umgezogen ist. Direkt neben der heutigen Einfahrt befindet sich das Gebäude, in dem die Behörden für die Verwaltung der Migranten untergebracht sind. Auf der jetzigen Straße gebe es regen Fußgängerverkehr, weswegen eine gleichzeitige Nutzung durch Lkw zu gefährlich sei, erläuterte Deubner. Denn schließlich fällt beim geplanten Abbruch von Gebäuden jede Menge Material an, das abtransportiert werden müsse.
Wie Deubner sagte, rechne das zuständige Staatliche Bauamt mit einer Bauzeit der Zufahrt von sieben bis neun Monaten. Wann allerdings Baugebinn ist, stehe noch nicht fest. Auf der südlichen Seite der geplanten Zufahrt liegt die ehemalige Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge, die inzwischen aufgelöst worden ist. Die Räumlichkeiten werden vom "Ankerzentrum" genutzt.
Räte sollen Beschlüsse fassen
Als weiteren wichtigen Schritt sieht der Zweckverband "Interkommunaler Gewerbepark Conn-Barracks" die Möglichkeit zur Satzungsänderung. Sie sei Voraussetzung, dass er eine Erwerbsgesellschaft gründen und Grundstücke von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kaufen kann. Die nötigen Beschlüsse sollen "zügig" in den Gemeinderäten sowie Stadtrat und Kreistag getroffen werden. Außerdem stünden Mittel für eine Detailplanung eines Nutzungskonzepts sowie für Rückbau und Erschließung bereit.
Bis Grundstücke auf dem Conn-Areal den Besitzer wechseln, wird es jedoch noch dauern. In der Mitteilung ist davon die Rede, dass zunächst noch der Verkehrswert ermittelt, Altlasten auf Verdachtsflächen untersucht und Abwasserthemen mit dem Abwasserzweckverband Oberes Werntal geklärt werden müssen.
Eck: Strahlkraft des Gewerbeparks
Seit 2014 arbeiten Geldersheim, Niederwerrn, Stadt und Landkreis Schweinfurt an der Konversion der Conn-Barracks. Dazu haben sie einen Zweckverband gegründet, dem turnusgemäß derzeit Landrat Florian Töpper (SPD) vorsitzt. Immer wieder haben die Beteiligten die Komplexität des Projekts betont, bei dem neben den Kommunen eine Reihe von Behörden und Institutionen beteiligt sind. An Brisanz hat das Thema gewonnen, nachdem die CSU es in das Zentrum des Landratswahlkampfs zwischen Amtsinhaber Töpper und Herausforderer Lothar Zachmann (CSU) geschoben hat. Dabei wird häufig der Vergleich mit dem Umbau der Ledwards-Kaserne in Schweinfurt gezogen, der deutlich fortgschrittener ist als bei den Conn-Barracks.
Staatssekretär Eck wird in der Mitteilung zitiert, dass er sich freue, dass die Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn sowie Stadt und Kreis Schweinfurt "so konzentriert und zielgerichtet" an der Entwicklung der ehemaligen Kaserne arbeiteten. Der Gewerbepark werde Bedeutung weit über die Region Schweinfurt hinaus bekommen.
Das Areal hat einen Bahnanschluss, der hervorragend in Oberwerrn an die Bahnstrecke Schweinfurt Hbf. - Ebenhausen angebunden ist. Vorrangig sollten Unternehmen angesiedelt werden, die einen derartigen Anschluss - im Interesse unserer Umwelt - benötigen.
Der Zweckverband "Konversion" sollte sich hier keinesfalls von unserem "Bahnfreund" Gerhard Eck in die Suppe spucken lassen. Ein denkbarer Haltepunkt auf dem Gelände für die Anbindung von Niederwerrn könnte mit Stadtbussen ohne große Umwege erreicht werden.
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Wir haben in SW Nebenbahnen, die z. B. WÜ nicht hat. Mit diesen Pfunden sollte man in heutiger Zeit wuchern. Das ergäbe einen großen Standortvorteil, mit ungeahnten Entwicklungen! Auch der Zersiedelung würde entgegengewirkt, wenn neue Bebauung entlang dieser bestens erschlossenen Entwicklungsachse (A 71 mit 3 AS!) konzentriert würde, wie das im Regionalplan auch gefordert wird! Hier sollte man groß & weitsichtig Denken.
Es bietet sich in Conn noch viel mehr an! ZF sucht eine Versuchsstrecke für autonomes Fahren in SW. Die örtliche Großindustrie wünschte sich auch eine Versuchsstrecke für Fahrdynamik.
In Nürnberg wird derzeit Bayerns zweite TU geplant, wo es aber kein so großzügiges Areal wie Conn gibt. Hier könnte, mit einer Zweigstelle der TUN, längerfristig ein "Fränkisches Garching" entstehen: mit Forschung, außeruniversitären Forschungseinrichtungen (wie Fraunhofer in Ledward). Und das alles mit Bahn- & Autobahnanschluss, in Bayerns Deutscher Mitte! Ein Regionalbahnhalt wäre an der einstigen US-Termial-Station möglich, der auch für Niederwerrn genutzt werden könnte.