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KREIS SCHWEINFURT
Conn Barracks Gewerbepark ist realisierbar
Julian Rohr
Julian Rohr
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:06 Uhr

Insgesamt 100 der rund 200 Hektar großen Fläche des ehemaligen US-Militärgeländes Conn Barracks können gewerblich genutzt werden – das ergab eine Machbarkeitsstudie des Konversionsmanagements, die vom Zweckverband aus dem Landkreis und der Stadt Schweinfurt sowie den Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn in Auftrag gegeben wurde. Die Konversionsbeauftragten Frank Deubner und Tobias Blesch stellten die Ergebnisse nun am Donnerstag vor dem Kreisausschuss im Landratsamt vor. Geprüft wurde das Gebiet unter den Aspekten Lärmemission, Naturschutz sowie Infrastruktur.

Während der Zustand der Verkehrsanlagen auf dem ehemaligen US-Militärgelände mal besser mal schlechter sei, müssen die bisher untersuchten Versorgungsnetze für Strom, Wasser und Gas laut Deubner komplett saniert werden. Um die Conn Barracks als Gewerbepark nutzen zu können, wäre ein neues Erschließungskonzept notwendig.

Einige Gebäude können bleiben

Über den Knotenpunkt an der B 303 könne der künftige Gewerbepark problemlos an den Hauptverkehr angeschlossen werden. Hierfür müsste die Anbindung durch zusätzliche Abbiegestreifen ausgebaut werden. Möglich sei zudem ein Fuß- und Radweg über die Zufahrt zur Euerbacher Straße. Einige der technischen Gebäude könnten aufgrund ihrer Größe zukünftig auch gewerblich genutzt werden, wären jedoch innerhalb der möglichen Bauflächen „ungünstig ausgerichtet“, wie es in der Studie heißt. Die ehemaligen Unterkünfte des US-Militärs seien höchstens noch als Verwaltungsgebäude nutzbar, ansonsten jedoch ungeeignet. Einige Gebäude sollen daher abgebrochen werden – auch, um ausreichenden Naturraum zu schaffen - – beispielsweise durch Mähwiesen, Versickerungsbereiche und „naturnah“ gestaltete Parkplätze.

Gesamtkosten weiterhin unklar

Die vorgesehenen Gewerbegebiete wären nach lärmschutztechnischen Anforderungen im nordwestlichen Teil des Geländes denkbar, im zentralen Bereich könnte sogar ein Industriegebiet entstehen. Getestet wurde die mögliche Lärmemission in einem „Worst-Case“-Szenario, bei dem eine 24-stündige Nutzung aller Flächen simuliert wurde, wie der Konversionsbeauftragte erklärt.

Derzeit werden die Conn Barracks zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt. Die Aufnahmeeinrichtung stehe jedoch im Konflikt zur gewerblichen Nutzung des Verkehrsnetzes. Damit die bereits bestehende Straße als Zufahrt zum Gewerbepark genutzt werden kann, soll der Bereich um die Einrichtung neu abgegrenzt werden. Um die Gesamtkosten ermitteln zu können, würden derzeit noch weitere Erkenntnisse fehlen – vor allem, weil die Altlastensituation und die mögliche Schadstoffbelastung des Geländes noch nicht geklärt seien. Verantwortliche Eigentümerin des Kasernengeländes ist bisher noch die Bundesanstalt für Immobilienwirtschaft (Bima). Bis im Frühjahr 2018 soll eine „Orientierende Untersuchung“ neue Erkenntnisse liefern. Erst dann findet eine weitere „Detailuntersuchung“ statt, auf deren Grundlage dann ein Flächennutzungs- und Bebauungsplan erstellt werden kann.

Streit zwischen den Ausschussmitgliedern gab es erneut über die Umsetzungsdauer des Projekts: „Die Geschwindigkeit der Altlastenuntersuchung strengt mich an“, so Staatssekretär Gerhard Eck. Landrat Florian Töpper betonte mit Hinweis auf die frühe Gründung des Zweckverbands in einer Sondersitzung, dass alle mit demselben Nachdruck an der Realisierung des Gewerbeparks arbeiten würden. Der SPD-Fraktionsvorsitzender Hartmut Bräuer schlug zur Beschleunigung des Untersuchungsverfahrens vor, die Detailuntersuchung vor Abschluss der „Orientierenden Untersuchung“ zu beginnen.

 
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