
Die Bund Naturschutz (BN) Kreisgruppe Schweinfurt hält eine Laufzeitverlängerung des verbliebenen Atommeilers Isar 2 in Niederbayern für "gefährlich und unnötig", wie der Verband in einer Pressemitteilung schreibt. Ein Weiterbetrieb sei mit unkalkulierbaren Risiken verbunden und lebensgefährlich. "Ich bin wirklich stinksauer, dass die bayerische Staatsregierung das Thema jetzt wieder hochkocht. Atomenergie muss raus aus Deutschland und Bayern!", wird Edo Günther, der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Schweinfurt, in der Mitteilung zitiert.
Isar 2 ist neben Emsland und Neckarwestheim 2 der letzte verbliebene Atommeiler in Deutschland, der nach geltendem Recht spätestens am 31. Dezember 2022 abgeschaltet werden müsste. Angesichts des Ukraine-Kriegs und des daraus resultierenden Gasmangels kamen Forderungen auf, die Kraftwerke über den Stichtag hinaus weiter laufen zu lassen.
Abbau beim AKW Grafenrheinfeld zu weit fortgeschritten
Im 2015 stillgelegten Atomkraftwerk in Grafenrheinfeld ist der Rückbau so weit fortgeschritten, dass eine Wiederaufnahme des Betriebs ausgeschlossen ist. Die 2018 begonnenen Arbeiten sind bereits an die Herzstücke des Kraftwerkes herangerückt. "Die Rückbauarbeiten im Kontrollbereich sind irreversibel", bestätigte eine Sprecherin des Betreibers Preussen-Elektra dieser Redaktion.
In der Pressemitteilung kritisiert der BN auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU), der sich beim Sommerempfang der Stadt Schweinfurt für einen Weiterbetrieb der verbliebenen Meiler ausgesprochen hat. Aus seiner Sicht sei es "völlig unverständlich, warum die Bundesregierung nicht längst die verbliebenen Atomkraftwerke am Netz halte wie die Kohlekraftwerke", hatte er beim Empfang gesagt. Dazu schreibt der BN: "Als Oberbürgermeister einer Stadt, die jahrzehntelang gegen das AKW Grafenrheinfeld gekämpft hat, sich nun für den Weiterbetrieb an anderen deutschen Standorten auszusprechen, ist einfach unglaublich."
Kritik an Schwebheimer CSU-Politikerin Anja Weisgerber
Auch die Schwebheimer CSU-Umweltpolitikerin Anja Weisgerber forderte eine "abgestimmte und nachvollziehbare Entscheidung" der Ampel-Koalition über die weitere Nutzung der Atomenergie und sprach sich für den vorübergehenden Weiterbetrieb der letzten drei Atomkraftwerke aus. Als Mitglied der ehemaligen Regierungsfraktion sei Weisgerber mitverantwortlich "für die Behinderung der Energiewende und für den Verlust hunderttausender Arbeitsplätze aus dem Bereich der erneuerbaren Energien", kritisiert der BN.
Isar 2 trage nicht wesentlich dazu bei, den Gasmangel auszugleichen, schreibt der BN in der Pressemitteilung weiter. "Stattdessen sollte die Bayerische Staatsregierung ein umfangreiches Energiesparprogramm auflegen." Das bisherige Programm gehe nicht weit genug, "auch Kommunen und die Industrie müssen stärker in die Pflicht genommen werden". Außerdem müsse es eine Kampagne für die Privathaushalte geben.
Wie ich weiter verstanden habe, kommen aktuell mehr als 50% des Urans aus Russland.
Da tauschen wir dann doch nur den Teufel gegen den Belzebub aus!
Mein Speicher läuft und ist ohne Netz lauffähig.
Wer dann stinksauer wird, wird sich zeigen.