zurück
Donnersdorf
Breite Unterstützung der Politik für Beschäftigte von Kaufland: SPD schaltet Bundesarbeitsminister Heil ein
Mehrere Abgeordnete setzen sich für die von der Kündigung bedrohten Mitarbeitenden im Kaufland-Lager in Donnersdorf ein. Das kündigen SPD und CSU jetzt an.
Abgeordnete von SPD und CSU fordern Kaufland auf, seine am Standort Donnersdorf geplanten Maßnahmen zu überdenken. Die Sozialdemokraten wollen zudem prüfen lassen, ob die Vergabe an Werkvertragsfirmen überhaupt zulässig ist.
Foto: Heiko Becker | Abgeordnete von SPD und CSU fordern Kaufland auf, seine am Standort Donnersdorf geplanten Maßnahmen zu überdenken.
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 18.02.2025 02:37 Uhr

Die Belegschaft im Kaufland-Lager in Donnersdorf erfährt eine breite Unterstützung aus der Politik. Bekanntermaßen sollen bis zu 350 Mitarbeitende nicht mehr weiterbeschäftigt werden und künftig durch Personal mit Werkverträgen von Subunternehmen ersetzt werden.

Die Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer und Bernd Rützel sowie der Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib von der SPD haben deshalb das Gespräch mit dem Betriebsrat und der Geschäftsführung gesucht und dabei "ihre volle Unterstützung für die Belegschaft zugesagt". Dies geht aus einer Pressemitteilung der Mandatsträger hervor.

Gutachten des Info-Instituts zur Werkvertragsarbeit

Darin kündigen sie an, auf höchster politischer Ebene gegen diese Entscheidung vorgehen und diese auf ihre rechtliche Zulässigkeit überprüfen zu wollen: "Die geplante Umstellung von festen Arbeitsplätzen auf Werkvertragsarbeit wurde bereits in anderen Kaufland-Werken umgesetzt, obwohl es rechtliche Grauzonen gibt. Ein Gutachten des Info-Instituts Saarbrücken soll nun betriebswirtschaftlich prüfen, ob diese Maßnahmen wirtschaftlich und rechtlich haltbar sind", heißt es in dem Schreiben. Auch müsse geklärt werden, ob die Werkverträge legal seien oder ob es sich um Scheinwerkverträge handele, die gegen geltendes Recht verstoßen, so Hümpfer.

Nachdem Halbleib im Landtag einen Dringlichkeitsantrag eingebracht hatte, der die Staatsregierung auffordert, Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten zu ergreifen, sei nun Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kontaktiert worden, schreiben die Abgeordneten. 

Kritik gibt es zudem an dem bislang unzureichenden Sozialplan. Hümpfer und Halbleib kündigten an, den Druck auf Kaufland zu erhöhen. Man habe auch einen umfassenden Fragenkatalog an Kaufland übergeben. 

CSU: Kaufland soll Pläne überdenken

Bereits Ende Januar hatte Staatsminister Florian Herrmann beim CSU-Neujahrsempfang in Grettstadt Gespräche angekündigt. Vor Ort hatten rund 80 Kaufland-Beschäftigte einen Brandbrief an Herrmann und mehrere CSU-Politiker übergeben.

Bei einer Online-Konferenz am 6. Februar löste Herrmann diese Zusage ein und kündigte an, mit der Kaufland-Spitze sprechen zu wollen. An der Konferenz nahmen Betriebsrat, Verdi, Beamte aus dem Wirtschafts- und Sozialministerium, sowie von der CSU die Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber und die Landtagsabgeordneten Barbara Becker und Martina Gießübel teil.

In einer Pressemitteilung der CSU dazu wird Anja Weisgerber wie folgt zitiert: "Die Kritik an Kauflands Vorgehensweise nehmen wir sehr ernst. Die beabsichtigten Massenentlassungen und Neueinstellungen durch eine Werkvertragsfirma lassen sich nicht nachvollziehen."

Kaufland sollte, so Weisgerber, seine Pläne überdenken. Auch wenn die Unternehmensleitungen weit weg vom Standort in Donnersdorf agierten, entbinde sie das nicht von ihrer sozialen Verpflichtung gegenüber den Mitarbeitern, ergänzt Martina Gießübel.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Donnersdorf
Stefan Pfister
Anja Weisgerber
Barbara Becker
Bernd Rützel
Bundestagsabgeordnete
Christlich Soziale Union Bayern Werneck
Florian Herrmann
Kaufland
Martina Gießübel
Politiker der CSU
Sozialpläne
Volkmar Halbleib
Wirtschaft in Schweinfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Frank Duckstein
    Kaufland hat das von Schlecker gelernt. Das Wohl von großen Unternehmen ist eben nicht immer das Gemeinwohl, wie es von ISNM und gewissen Parteien dargestellt wird.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Roland Albert
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Heberlein
    Warum sollte man auf Ihre albernen Clownereien mit "sachbeiträgen" reagieren?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Weil Ihre Clownereien zu nichts führen werden.
    Die Probleme müssen in der Sache gelöst werden und nicht mit den Methoden, die dahin geführt haben wo wir jetzt sind!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Koch
    Und was macht Oiwonger? Er weiß anscheinend immer noch nicht, dass ein Wirtschaftsminister nicht nur für Wirtschaften zuständig ist.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als ich die Überschrift gelesen habe. " die SPD schaltet Bundesarbeitsminister Heil ein.! "

    Ich dachte, man wollte alles versuchen, um die Arbeitsplätze zu erhalten.
    Deswegen sollte man sich die Frage stellen, ob das der richtige Weg ist und man sich lieber professionelle Unterstützung holen sollte anstatt jemanden, der mit verantwortlich für zu hohe Personalkosten und als Zitronenpresse für die Betriebe gilt.
    So geht auf jeden Fall der Schuss nach hinten los.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Koch
    Haupsache, dass Sie nicht eingeschaltet werden.
    Warum?
    Weil Sie selbst zum Thema geschrieben haben, dass Sie nicht arbeiten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Margit Kempf
    Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen , wenn ich sehe Frau Hiltrud Erhard gibt mal wieder einen Kommentar ab. Nicht immer alles so schwarz sehen!😂👍
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Sie machen wohl gerne copy & paste. Haben sie auch sachbeiträge oder verzichten sie gänzlich darauf.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hubert Endres
    Genau. Was soll Heil bewegen ? Bisher nur heiße Luft. Und als Bundesarbeitsminister sollte man wenigstens vorher mal einen ordentlichen Beruf ausgeführt haben. Aber es ist wie immer. Leute sind an Positionen, an denen sie keine Ahnung haben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Marc Stürmer
    Jede Partei vernichtet Arbeitsplätze. Wir können uns ja auch mal darüber unterhalten, wieviele Arbeitsplätze in der Photovoltaik- und Windkraft-Branche in der Ära Angela Merkel vernichtet worden sind: knapp 117.000 (gugg ma hier: http://tiny.cc/oxx9001).

    Und die vor allem ohne Not.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    So ein Käse! Typisch! Sie werden mit der Vergangenheit nicht fertig.
    Aber das ist Geschichte!

    Das, was hier passiert ist Realität, das was in Deutschland passiert, ist Realität und das was in Deutschland noch passieren wird, wird Realität und das ist an Dramatik nicht zu überbieten !

    und sie kommen mit alten Kamellen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Marc Stürmer
    Kennen Sie den Spruch: "Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt ihre Fehler zu wiederholen?"

    Offensichtlich nicht.

    Von Ihnen kommen nur Hohlphrasen der Marke:

    - Grün böse/Ampel böse
    - Gewerkschaften böse
    - Arbeitnehmer böse

    Und schwarz-irgendwas ist die Rettung.

    Schön, wie einfach eine Weltsicht sein kann...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten