Der Streit über Sinn oder Unsinn der Durchführung einer Landesgartenschau 2026 im Nord-Westen der Ledward Kaserne ist in den vergangenen Wochen erneut entbrannt. Der Grund ist eine Frist: der 30. Juni 2022. An diesem Tag müsste der Vertrag mit der Bayerischen Landesgartenschau GmbH durch die Stadt gekündigt werden, wenn man gegen eine sechsstellige Ausgleichszahlung zum 31. Dezember 2022 aussteigen will. Fünf von neun Gruppen und Fraktionen im Stadtrat haben genau das beantragt. Jetzt meldet sich die Stadtverwaltung in einer gemeinsamen Erklärung mit der Landesgartenschau GmbH. Und verkündet aus ihrer Sicht Positives.
In der Mitteilung heißt es, die Geschäftsführung der Landesgartenschau Schweinfurt 2026 GmbH für die Stadt Schweinfurt habe "gute Nachrichten". Baureferent Ralf Brettin, der auch einer der Geschäftsführer der von Bayerischen Landesgartenschau GmbH und der Stadt gegründeten Gesellschaft ist, erklärt, in der Konferenz der Fördermittelgeber seien Millionen-Zuschüsse für den Bau der Daueranlagen zugesichert worden: "Mindestens neun Millionen Euro an Zuschüssen aus den unterschiedlichsten Töpfen, die Städtebauförderung nicht mitgerechnet, wurden uns nach dem ersten Gespräch bereits zugesagt."
Brettins Schlussfolgerung dürfte den Sorgen der Kritiker diametral gegenüber stehen: "Würde die Stadt Schweinfurt also auf die Durchführung der Landesgartenschau verzichten, verschenkte sie mindestens neun Millionen Euro", heißt es. "Die Förderung durch den Freistaat Bayern und das EU-Programm EFRE gibt es eben nur mit der Landesgartenschau", wird Brettins Geschäftsführerkollege Martin Richter-Liebald von der Bayerischen Landesgartenschaugesellschaft zitiert.
Durch den Freistaat bekommt die Stadt wie mehrfach kommuniziert einen festen Zuschuss von fünf Millionen Euro für den Bau der Daueranlagen. Dazu kommen drei Millionen Euro Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in Bayern und aufgrund der Lage Schweinfurts als Raum mit besonderem Handlungsbedarf (RmbH) nochmals eine Million Euro.
"Diese Gelder sind uns in jedem Fall sicher", erklärt Brettin. Darüber hinaus rechnet der Baureferent mit bis zu drei Millionen Euro aus der Städtebauförderung, unter anderem für Sport- und Spielplätze. Er erklärt in der Mitteilung: "Mit der Landesgartenschau bekommen wir einen erstklassigen Park, der mit einem Betrag zwischen elf und zwölf Millionen Euro gefördert wird."
Würde die Stadt darauf verzichten, so Brettin, müsste auf dem Gelände der ehemaligen Ledward Barracks aus seiner Sicht dennoch Einiges investiert werden: "Dann bekämen wir für geschätzte drei bis vier Millionen einen wenig attraktiven Park, der eher eine große Blumenwiese mit vereinzelten Bäumen sein würde." Man dürfe die Kosten selbst für eine einfache Lösung nicht unterschätzen. Brettin gesteht zu, dass ein Bürgerpark ohne Durchführung einer Landesgartenschau durch die Städtebauförderung unterstützt würde, "aber in geringerem Umfang".
Berliner Planungsbüro arbeitet Pläne und Kosten für Landesgartenschau aus
Weiter heißt es in der Mitteilung, das Planungsbüro Planorama (Berlin), das 2021 den Zuschlag für die Landesgartenschau in Schweinfurt bekam, verfeinere seine Pläne derzeit und ermittle die Kosten. "Es braucht eben seine Zeit, einen hochwertigen und nachhaltigen Park mit einer Größe von zehn Hektar sorgfältig durchzuplanen", wird Martin Richter-Liebald zitiert.
Der Landschaftsarchitekt erklärt weiter, aus seiner Sicht sei die Landesgartenschau "ein stadtumfassendes Projekt, das durch viele strategische Planungen konsequent vorbereitet und begleitet werden muss. Klimaschutz, soziale Aspekte, Wohnbauentwicklung, die Schaffung dauerhafter Grünräume, die Unterstützung klimafreundlicher Mobilität, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität – all das sind Stadtentwicklungsthemen, die mit der LGS als treibende Kraft einen wesentlichen Antrieb erhalten." Auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hat in den letzten Jahren immer wieder auf diese Zusammenhänge verwiesen.
Aus Sicht der GmbH gibt es viele positive Effekte, die für Generationen anhielten. Man nehme in der Planung auch viele Anregungen der Bürger auf wie Sport-, Spiel- und Wasserflächen. Die bestehenden Bäume im Areal blieben, dazu kämen neue klima- sowie standortangepasste Arten wie Elsbeere, Speierling, Feldahorn, Wildbirne und Eichenarten, "die mit sommerlicher Hitze und Trockenheit gut zurechtkommen". Das Ziel sei ein sehr gemischtes und artenreiches Spektrum, dazu Biotope, Rasen- und Wiesenflächen, ein kleiner Wald, aber auch Bereiche für gemeinschaftliches Gärtnern (vernetzt mit der Kleingartenanlage), eine Skateranlage und eine Freilichtbühne.
"Der Park soll attraktiv für die Menschen sein, aber auch Lebensräume für Flora und Fauna schaffen", heißt es von Seiten der Landschaftsarchitektin und Projektleiterin Katja Erke. "Im Spannungsverhältnis zwischen topografischen Gegebenheiten auf dem Gelände, großer Trockenheit und Hitze sowie wirtschaftlichen Zwängen haben wir einen stark Grün betonten Landschaftspark entwickelt, der sehr verantwortungsvoll mit diesen Aspekten umgeht."
Das Konzept für die Durchführung der Landesgartenschau 2026 wird erst nach der Detailplanung für die Daueranlagen entwickelt, so die Pressemitteilung. Derzeit seien für die Durchführung der Landesgartenschau rund zwölf Millionen Euro geplant. Rund 8,5 Millionen sollen durch Lizenzvergaben, Lieferrechte, Sponsoring und Ticketverkäufe refinanziert werden. Das bedeutet, dass mindestens 574.000 Menschen zwischen April und Oktober 2026 ein Ticket kaufen müssen.
Gesamtkosten für den Bau der Daueranlagen nach wie vor nicht öffentlich
Während die mögliche Förderung in der Pressemitteilung der GmbH eine wichtige Rolle spielt, wird auf die größte Sorge der Kritiker nicht eingegangen: das Thema Gesamtkosten für den Bau des Parks. Diese wurden bisher aber nicht öffentlich gemacht. Die bisherige Kostenschätzung von 10,6 Millionen Euro für den Bau der Daueranlagen ist aufgrund des Ukraine-Kriegs, der Baukostensteigerungen und der Inflation nicht haltbar. Nicht enthalten in allen bisherigen Kostenschätzungen ist auch die Sanierung der Panzerhalle 237, für die es darüber hinaus bisher auch kein Konzept gibt.
Im Stadtrat im Mai hatte Ralf Brettin erklärt, man wolle das Thema Panzerhalle, Daueranlagen und grünes Band im Juli detailliert vorstellen, die genauen Kosten im September.
"Baureferent Ralf Brettin, der auch einer der Geschäftsführer der von Bayerischen Landesgartenschau GmbH und der Stadt gegründeten Gesellschaft ist" So wie es in diesem Artikel der MP dargestellt wird, hat das Ganze einen gehörigen Geschmack für die Steuerzahler. Hier sollten von Seiten der MP weitere Nachforschungen angestellt werden.
1. Stadtrand, Grün ohne Auswirkungen auf das innerstädtische Klima
2. Stadtrand, als Bürgerpark zu abgelegen
3. Hier ist bereits viel Grün: größte Kleingartenanlage Alte Warte & Sportpark Sachs-Stadion mit großem Baumbestand
4. Keine Wohnbauentwicklung, i. Ggs. zur LGS in WÜ; warum rahmt man den Park nicht mit Wohnbebauung ein? Wenn das Areal dafür zu klein ist, wäre das ein weiteres Indiz für einen falschen Ort.
Wieso muss man ohne LGS an diesem Ort etwas investieren? Im Gegenteil: das ist innenstadtnahes Areal, wertvoll für die Stadtentwicklung, das die Stadt verkaufen könnte: Studentenwohnheime, Fraunhofer Institut, Behörden (HZA, FA München), Wohnen. Zudem könnten diese Flächen über Nacht gebraucht werden, für etwas Unerwartetes. Bei einer LGS wäre das Areal bis 2056 blockiert - ein teurer Bremsklotz, i. Ggs. zu Verkaufserlösen aus Grundstücken.
Region Main-Rhön: 1 Student pro 150 Einw.
Eine Fehlentwicklung & Ungerechtigkeit des Freistaates, der unsere Region abhängt!
Fazit eines vergessenen Gutachtens, dass die Stadt SW in Auftrag gab: SW braucht eine Universität mit mindestens 10.000 Studenten, aus vielen Gründen: Wirtschaft, Demografie, gesellschaftlicher Ausgleich. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, bemerkt das allerorts: statt Bürgertum, junger Studentinnen, wie in WÜ - Überalterung, fehlendes Bürgertum & Ramschgeschäfte. Das schreckt junge Fachkräfte ab! Haben das die Stadträte schon bemerkt?
Da gäbe es 2 Möglichkeiten:
1. Uni WÜ-SW nach FH-Vorbild, mit Auslagerungen von Naturwissenschaften & Informatik
nach SW. WÜ hat Informatik an Uni & FH und SW hat Null!
2. TU Nbg.-SW
Dafür wäre das LGS-Areal ideal! Aber die Stadt SW ließ sich v. Freistaat bestätigen, dass er das Areal bis 2056 nicht für Hochschulen braucht!
Auch eine Fußballarena wäre hier ggf. viel besser als in Conn
Genau das ist der Punkt! Aber das ist Behandlung der Symptome und nicht der Ursachen. WÜ bekommt dafür 1,2 Mrd. (!) für eine neue Uniklinik, dank Barbara Stamm und Nürnberg-Erlangen 1,5 Mrd. (!) für Hochschulen dank des Ministerpräsidenten. Der Region SW fehlt hingegen die Lobby! Universitäten sind heute ein Schlüssel für die Regional- und Stadtentwicklung. Was Bamberg & Ilmenau haben, fehlt der wichtigsten Industriestadt Nordbayerns! Sicherlich auch ein Grund, warum Intel nicht kam. Wie sollen sie hier schnell 1.500 hochqualifizierte Fachkräfte finden? FH & i-Campus sind sehr gut, aber reichen alleine nicht, wenn der Standort SW im 21. Jh. dieselbe Bedeutung behalten will wie im 20. Jh. - Eine (Technische) Universität (Zweigstelle) sollte die örtliche Politik DRINGEND einfordern - und dafür sollte das LGS-Areal RESERVIERT werden!
Was mer hat, des hat mer, und des Geld ist a anners Problem!
Ölles wird teuerer, aber a grüne Stadt ist unbezahlbar!
Ich habe mal gelernt, dass es unter ehrbaren Kaufleuten erst eine Anfrage gibt, die mit einer Offerte beantwortet wird und erst wenn der Käufer diese Offerte und ihre Konditionen bestätigt, kommt ein rechtsgültiger Vertrag zustande. Finde den oder die Fehler.