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Handthal
Ausflugstipp im Herbst: Mit dem Fahrrad auf perfekter Runde durch den bunten Steigerwald
Schöner wird es kaum: Im Herbst leuchtet der Steigerwald in wunderbaren Farben. Also ab aufs Rad und den Charme genießen: auf dieser Schönwetter-Tour rund um Handthal.
Mit dem herbstlichen Farbenspiel bekommt der Baumwipfelpfad bei Ebrach einen ganz besonderen Reiz.
Foto: Daniel Peter | Mit dem herbstlichen Farbenspiel bekommt der Baumwipfelpfad bei Ebrach einen ganz besonderen Reiz.
Daniel Peter
 |  aktualisiert: 08.11.2024 02:33 Uhr

Glühende Farbmuster in den Baumkronen, bunte Verläufe in den Weinbergen, der Geruch von frischen Pilzen. Und im Idealfall ein tief blauer Himmel als Kontrast: Willkommen im herbstlichen Steigerwald! Jetzt im Herbst kann man dort nicht nur wunderbar wandern - die Gegend um Handthal im Landkreis Schweinfurt lohnt sich auch für einen Ausflug mit dem Fahrrad. Wie wäre es mit dieser Tour?  Fahrzeit rund zwei Stunden, Länge rund 21 Kilometer.

An einem magischen Ort wie Handthal darf der entsprechende terroir f natürlich nicht fehlen. Vorher gilt es aber ein paar Höhenmeter zu überwinden.
Foto: Daniel Peter | An einem magischen Ort wie Handthal darf der entsprechende terroir f natürlich nicht fehlen. Vorher gilt es aber ein paar Höhenmeter zu überwinden.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

Im herbstlich-bunten Herzen des Steigerwalds durchkreuzen wir auf malerischen Waldwegen die Gegend um Handthal im Landkreis Schweinfurt. Wir starten vom Steigerwaldzentrum in Richtung Oberschwarzach.

Die ganze Tour ist ein Erlebnis: Das geht los mit dem Farbzauber in den Weinbergen, den bunten Baumkronen, in denen die Sonne funkelt und dem urigen Wald im Handthalgraben. Ebrach ist schon für sich einen Besuch wert, das alte Kloster und seine Gärten lassen sich gut erkunden. Der Baumwipfelpfad wirkt auch selten so eindrucksvoll wie jetzt im Herbst. Und der Stollberg ist die höchste Weinlage Frankens, entsprechend eindrucksvoll ist die Aussicht. Wer Lust hat, kann ganz  hochkraxeln bis zur Burgruine Stollburg.

Majestätisch wirkt sie die Aussicht vom Stollberg. Gerade am späten Nachmittag, wenn die Sonne tief steht.
Foto: Daniel Peter | Majestätisch wirkt sie die Aussicht vom Stollberg. Gerade am späten Nachmittag, wenn die Sonne tief steht.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?

Mit dem Auto erreicht man Handthal am besten über die A3: bei Wiesentheid abfahren und dann über Gerolzhofen und Oberschwarzach nach Handthal. Von Schweinfurt führt die B286 direkt nach Gerolzhofen. Kurz vor dem Steigerwaldzentrum gibt es kostenlose Parkplätze und Ladesäulen für Elektroautos. Am Gebäude steht eine Servicestation für Radlerinnen und Radler, mit Lademöglichkeiten für E-Bikes und diversem Werkzeug.

Von der Panoramaschaukel am Steigerwaldzentrum haben wir einen wunderbaren Blick auf den Stollberg.
Foto: Daniel Peter | Von der Panoramaschaukel am Steigerwaldzentrum haben wir einen wunderbaren Blick auf den Stollberg.

3. Warum sollte ich dorthin?

Im Herbst gibt es wohl kaum schönere Gegenden als den Steigerwald. Die Bäume schillern in bunten Farben, die Weinberge leuchten in der warmen Herbstsonne, durch die bunten Reben eröffnen sich eindrucksvolle Panoramen auf die Region. Die Heckenwirtschaften haben Hochbetrieb, die Pilzsaison ist in vollem Gange. Ein großes Fest für alle Sinne.

Majestätisch wirkt sie die Aussicht vom Stollberg. Gerade am späten Nachmittag, wenn die Sonne tief steht.
Foto: Daniel Peter | Majestätisch wirkt sie die Aussicht vom Stollberg. Gerade am späten Nachmittag, wenn die Sonne tief steht.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

Im herbstlich-bunten Herzen des Steigerwalds durchkreuzen wir auf malerischen Waldwegen die Gegend um Handthal. Wir starten vom Steigerwaldzentrum in Richtung Oberschwarzach. Das Damwildgehege lassen wir links liegen und biegen dann zügig in die Weinberge ab.

Erster Berg geschafft! Die Aussicht von der Nothelfer Kapelle rechtfertigt jeden Tropfen Schweiß. Vom Geiersknuck hat man einen wunderbaren Blick auf Oberschwarzach.
Foto: Daniel Peter | Erster Berg geschafft! Die Aussicht von der Nothelfer Kapelle rechtfertigt jeden Tropfen Schweiß. Vom Geiersknuck hat man einen wunderbaren Blick auf Oberschwarzach.

Der Berg ist durchaus fordernd, die Aussicht von der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle rechtfertigt aber jeden Tropfen Schweiß. Kurz genießen, dann geht es durch die bunt leuchtenden Weinberge wieder bergab in Richtung Breitbach. Das Credo in den Weinbergen lautet: Alle Wege führen ins Tal. Also gerne nach Lust und Laune fahren.

Bei gutem Wetter blitzt die Herbstsonne durch die bunten Baumkronen, wenn wir auf dem schönen Radweg durchs Breitbachtal fahren. Am Baumwipfelpfad machen wir eine kurze Pause. Wer Zeit hat, geht hinauf, die Aussicht ist einzigartig, die Architektur spannend.

Von Grün, über Gelb und Orange bis zu einem tiefen Rot reicht das Farbspektrum der herbstlichen Reben am Stollberg.
Foto: Daniel Peter | Von Grün, über Gelb und Orange bis zu einem tiefen Rot reicht das Farbspektrum der herbstlichen Reben am Stollberg.

Im Anschluss radeln wir leicht bergab ins schöne Ebrach. Ein Besuch in der Kirche ist Pflicht, der Innenraum ist einer der eindrucksvollsten in der ganzen Region. Das Rosettenfenster leuchtet bei Sonne in bunten Farben. Vielleicht noch kurz im Klostergarten flanieren? Dann geht es weiter in den tiefen Wald.

Verwunschen wie in einem Märchen wirken die kleinen Seen im Handthaler Graben.
Foto: Daniel Peter | Verwunschen wie in einem Märchen wirken die kleinen Seen im Handthaler Graben.

Mit verwunschenen Waldseen zur Rechten geht es auf gut ausgebauten Schotterwegen zurück nach Handthal. Aber den Parkplatz steuern wir noch nicht an, der Höhepunkt der Tour kommt noch: Mit den letzten Kräften und der restlichen Puste erklimmen wir den Stollberg. Gerade am späten Nachmittag hat man von hier eine fantastische Aussicht auf die ganze Region.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Diese gut 21 km lange Runde ist kurz, aber vollgepackt mit Höhepunkten. Man kann die Strecke auf die Schnelle an einem sonnigen Herbstnachmittag fahren. Oder mit Sightseeing und Einkehr gemütlich an einem schönen Sonntag.

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6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

Beste Jahreszeit für die Region und diese Runde: unbedingt der Herbst. Am besten, wenn die Blätter noch hängen und die Pilze noch sprießen, dann entwickelt der Wald seinen vollen Zauber. Und es lohnt sich, einen sonnigen Tag abpassen, ohne das warme Herbstlicht ist die Tour leider wirklich nur halb so spektakulär.

Schon auf halbe Höhe ist die Aussicht vom Stollberg einzigartig.
Foto: Daniel Peter | Schon auf halbe Höhe ist die Aussicht vom Stollberg einzigartig.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

Diese Tour können alle Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer angehen. Sie eignet sich auch für Familien, die Bergetappen lassen sich problemlos umfahren oder man nimmt eine Leine mit und unterstützt die Kleinen. Aber auch kulturinteressierte Ausflügler mit Nähe zur Natur kommen auf ihre Kosten.

Technisch sollte das Rad auf einem geschotterten Waldweg klarkommen, das Rennrad ist hier  nicht die beste Wahl. Die Wege sind aber durchwegs gut ausgebaut und angenehm fahrbar.

Gut die Hälfte der Tour ist bunt überdacht. Das sieht vor allem bei Sonne sehr schön aus.
Foto: Daniel Peter | Gut die Hälfte der Tour ist bunt überdacht. Das sieht vor allem bei Sonne sehr schön aus.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

Bis zum Baumwipfelpfad ist Selbstversorgung angesagt, dort gibt es im Besucherzentrum eine kleine Kantine mit tollen und preiswerten Gerichten. Die Tageskarte findet man unter www.baumwipfelpfadsteigerwald.de. Kuchen und belegte Brötchen bekommt man beim Bäcker Oppel in Ebrach, direkt gegenüber vom Kloster.

Picknick mit Aussicht: An der Sitzgruppe vor der Nothelfer Kapelle können wir uns vom Anstieg erholen.
Foto: Daniel Peter | Picknick mit Aussicht: An der Sitzgruppe vor der Nothelfer Kapelle können wir uns vom Anstieg erholen.

Zum Ausklang der Tour laden zahlreiche Einkehrmöglichkeiten in Handthal ein - zum Beispiel die urige Weinstube im Weingut Winzermännle oder die Heckenwirtschaft im Weingut Baumann.

Wer es üppiger mag, isst mit epischer Aussicht auf der Stollburg, beim Brunnenhof oder beim Forellenhof.  Hausgemachten Kuchen und heißen Kaffee gibt es im Café Lust. Unbedingt Öffnungszeiten vorab klären und gegebenenfalls reservieren.

Einladend: Im Café Lust in Handthal gibt es hausgemachte Kuchen im netten Ambiente.
Foto: Daniel Peter | Einladend: Im Café Lust in Handthal gibt es hausgemachte Kuchen im netten Ambiente.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?

Das Steigerwaldzentrum ist auf jeden Fall einen Besuch wert, es gibt frischen Kaffee und Nussecken, dazu jede Menge Informationen zum Wald und dessen nachhaltiger Nutzung. Vor der Tür ist ein schöner Spielplatz, auf der Panoramaschaukel hat man einen tollen Blick auf den Ort und die Region (www.steigerwald-zentrum.de).

Wer noch Kraft hat nach der Radtour kann einen der unzähligen Wanderwege in der Gegend ausprobieren.
Foto: Daniel Peter | Wer noch Kraft hat nach der Radtour kann einen der unzähligen Wanderwege in der Gegend ausprobieren.

Der Baumwipfelpfad ist natürlich ein absolutes Highlight, gerade im Herbst mit dem bunten Farbspiel in den Baumkronen. Wer Entspannung für den Körper sucht, kann die müden Beine bei einem Saunagang im Geomaris in Gerolzhofen regenerieren (www.geomaris.de).

Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes hatten wir versehentlich geschrieben, Gerolzhofen sei mit der Bahn gut erreichbar. Das ist falsch. Die Trasse der Steigerwaldbahn ist zwar in Teilen noch vorhanden, es fährt dort aber schon lange kein Zug mehr.

Vom Geiersknuck hat man einen wunderbaren Blick auf Oberschwarzach.
Foto: Daniel Peter | Vom Geiersknuck hat man einen wunderbaren Blick auf Oberschwarzach.
Am Berg oberhalb der Nothelfer Kapelle ist die Aussicht noch ein bisschen spektakulärer.
Foto: Daniel Peter | Am Berg oberhalb der Nothelfer Kapelle ist die Aussicht noch ein bisschen spektakulärer.
Blick auf die Fassade der Klosterkirche in Ebrach mit der charakteristischen Rosette.
Foto: Daniel Peter | Blick auf die Fassade der Klosterkirche in Ebrach mit der charakteristischen Rosette.
Das Interieur der Kirche in Ebrach mit der gigantischen Rosette ist ganz sicher eines der eindrucksvollsetn in der ganzen Region.
Foto: Daniel Peter | Das Interieur der Kirche in Ebrach mit der gigantischen Rosette ist ganz sicher eines der eindrucksvollsetn in der ganzen Region.
Ganz oben auf dem Stollberg thront die Ruine Stollburg. Das Gemäuer stammt aus dem 12. Jahrhundert.
Foto: Daniel Peter | Ganz oben auf dem Stollberg thront die Ruine Stollburg. Das Gemäuer stammt aus dem 12. Jahrhundert.
 
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Kommentare
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  • Daniel Peter
    Der Bus ist es natürlich, nicht der Zug. Entschuldigt bitte den Fehler, wird umgehend korrigiert. Aber schön dass ich für Erheiterung sorgen konnte. 😅
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  • Peter Koch
    Mir scheint, dass der Autor in Wikipedia nur die erste Zeile zur Steigerwaldbahn gelesen hat. Da steht tatsächlich "Die Bahnstrecke Kitzingen–Schweinfurt, auch Steigerwaldbahn oder Untere Steigerwaldbahn, ist eine Nebenbahn in Bayern."
    Weiter lesen hätte eventuell zu tieferer Erkenntniss geführt.
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  • Julian Haut
    Und ich stehe schon seit zwei Stunden am Schweinfurter HBF mit meinen Radl und warte auf den Zug nach Gerolzhofen. Dachte Gerolzhofen ist so gut angebunden. 😅
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  • Matthias Braun
    Bald ist Volkach mit dem Zug gut zu erreichen. In Gerolzhofen ist das von den konservativen Parteien CSU… nicht gewünscht dass die Menschen den ÖPNV nutzen
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  • Michael Appel
    Mit dem Zug nach Gerolzhofen 🤔
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