Förmlich als Sanierungsgebiet festgelegt wurde der Zürch am 31. Oktober des Jahres 1985. Mit dem Herrichten des Baudenkmals Burggasse 17 endet die Stadtteilsanierung.
Begrenzt wird der 5,2 Hektar große Zürch durch die Brückenstraße, die Rückertstraße, durch den Paul-Rummert-Ring und die östliche Stadtbefestigung mit Stadtmauer, Walltürmen und Graben. Beherrschende Gebäude sind der mächtige Speicherbau des ehemaligen Ebracher Klosterhofs (heute Stadtbücherei) und die St. Salvator Kirche, von der es heißt, dass sie einmal die Burgkirche des Besitzes der Henneberger in der Stadt gewesen sei. Der Standort der Burg ist allerdings bis heute nicht gefunden. Vermutet wurde die adelige Niederlassung auch im Bereich des der Kirche benachbarten Geländes der Burggasse 17, was allerdings archäologische Grabungen nicht bestätigten. Diese wiesen lediglich alte Keller unter bebautem Grund und im Straßenbereich nach.
Überschaubar und beschaulich
Mit seiner kleinteiligen und geschlossenen Wohnbebauung ist der Stadtteil wie kein anderer in der Schweinfurter Altstadt ein abgeschlossenes Quartier für eine überschaubare und beschauliche Gemeinschaft. Herausforderungen bei der Sanierung waren durch den damals neuen Paul-Rummert-Ring gegeben. Repariert wurde dieser Eingriff durch die Modernisierung und Erweiterung des Baudenkmals Zürch 20 – direkt am Rummert Ring.
Weitere große Baumaßnahmen hatte die Stilllegung der Privatbrauerei Hartmann am Wall zur Folge. Eine Tiefgarage, Läden, Büros und Wohnungen entstanden. Nach der Aufgabe des Handwerksbetriebs der Firma Stamm in der Linsengasse und Rittergasse entstanden dort weitere Stadtwohnhäuser mit Tiefgarage und Gärten.
Sanierungen und Neubauten
Die Umgestaltung der Gassen zur verkehrsberuhigten Zone traf bei vielen Anwohnern auf Zustimmung – der Kalksteinpflasterbelag nicht. Insgesamt wurden im Rahmen der Altstadtsanierung im Zürch etwa 60 Wohnungen modernisiert und knapp 50 Wohnungen neu errichtet.
Für die Burggasse 17 gab es seit den 1990er Jahren immer wieder Interessenten. Anfangs wollten die Erben das Bandel-Anwesen selber sanieren. Doch schon bald zeigten sich zwei Hauptprobleme: Die Hinterlieger hatten Geh- und Fahrtrechte und das Objekt sprengt durch seine Größe die Nutzung als Einfamilienhaus.
Repräsentatives Bürgerhaus
Mitte der 1990 Jahre kaufte dann die Stadt das Grundstück. Gebäude und Gelände wurden nun untersucht und vermessen, die Statik überprüft, ein Kunsthistoriker begutachtete und Archäologen gruben. Erst eine Grundstücksneuordnung schuf dann die Voraussetzung für die künftige Nutzung – Wohnen auf über 400 Quadratmetern im Erd-, Ober- und Dachgeschoss. Bekommen wird das ehemalige Haus aus dem 17. Jahrhundert mit vier Wohnungen wieder seinen historischen Volutengiebel und die ursprüngliche Fassade. Aktuell läuft die Kostenermittlung für die Baumaßnahme.
Fünf Altstadtbereiche
Der Zürch war das zweite städtische Sanierungsgebiet nach der Südlichen Altstadt. Zwischen Spitalstraße und Rusterberg waren mehrere größere Handels- und Handwerksbetriebe auszulagern. Wahrzeichen dieses Sanierungsgebiets ist der Schrotturm, um den herum Ruhe eingekehrt ist, was auch für die Judengasse gilt.
Mitten in der Altstadtsanierung stecken die Sanierunsgebiete 3 (Krumme Gasse und Am Oberen Wall) sowie 4 (Neue Gasse und Zeughaus). In Vorbereitung ist das Sanierungsgebiet 5: Keßlergasse und Lange Zehntstraße. Parallel dazu läuft die Altortsanierung in Oberndorf.