zurück
Schweinfurt
11 einfache Tipps, wie man im Alltag umweltbewusster leben kann
Was kann man tun, um einen persönlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten? Unsere 11 Tipps mit Bezug zur Region Schweinfurt zeigen verschiedene Möglichkeiten auf.
11 einfache Tipps, wie man im Alltag umweltbewusster leben kann
Foto: Birgit Umhöfer
Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:47 Uhr

Jeder noch so kleine Beitrag zum Klima- und Umweltschutz ist hilfreich. Und oft ist es gar nicht so schwer, im Alltag etwas beizutragen. Wir haben elf Tipps zusammengestellt, mit denen jeder im Einzelnen der Natur etwas Gutes tun kann.

1. Facebook-Gruppen: Alte Sachen nicht wegwerfen, sondern weitergeben

Man braucht einen Gegenstand nicht mehr, aber er funktioniert noch? Dann kann man ihn verschenken oder verkaufen. Neben dem Portal Ebay-Kleinanzeigen gibt es regionale Facebook-Gruppen, in denen gebrauchte Sachen verkauft, verschenkt, oder getauscht werden können. Für die Region in und um Schweinfurt existieren etwa folgende Gruppen: "Kaufe/Verkaufe Schweinfurt", "Suche und Biete im Raum Schweinfurt und Umgebung", "Kaufen/Verkaufen - Landkreis Schweinfurt", "Fair-Teiler Schweinfurt", "Kleinanzeige Schweinfurt".

2. Tipps für Gärten und Vorgärten

Im Garten sollte auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet und stattdessen organische Düngemittel verwendet werden. Es lohnt sich, viele Blumen und Sträucher zu pflanzen und den Garten blühen zu lassen. Für Vögel kann man Nisthilfen im Garten anlegen. Im Winter freuen sich die Vögel über Futter, im Sommer über eine Tränke. Flächen sollten nur da versiegelt werden, wo es wirklich notwendig ist. In Schweinfurt regelt seit August 2020 eine Begrünungssatzung, dass neue Vorgärten grün zu gestalten sind. Bestehende Steingärten betrifft das zwar nicht, jedoch sollten Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer darüber nachdenken, ob sie nicht doch an der einen oder anderen Stelle etwas Grünes schaffen können.

3. Einkaufsgewohnheiten und Ernährung

Man sollte mit klaren Vorstellungen einkaufen gehen und das, was man braucht, auf einem Einkaufszettel oder im Handy notieren. Es kommt der Umwelt zugute, beim Kauf auf Mehrwegverpackungen zu achten und da, wo es möglich ist, eigene Behälter mitzubringen. Dann kauft man am besten nur soviel, wie man in angemessener Zeit verbrauchen kann. Und man sollte daran denken, dass die meisten Lebensmittel oft noch lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar sind.

Lebensmittel sollten frisch, regional, saisonal und wenn möglich biologisch gekauft werden. Am besten erwirbt man diese direkt beim Erzeuger, etwa auf dem Schweinfurter Wochenmarkt, oder im Hofladen von den Bäuerinnen und Bauern nebenan. So fallen lange Transportwege weg und oft wird auf unnötiges Plastik verzichtet. Wo es einen Hofladen in der Nähe gibt, lässt sich mit wenigen Klicks im Internet herausfinden.

Wer nachhaltig einkaufen will, sollte Wochenmärkte nutzen oder die Lebensmittel direkt bei den Landwirtinnen und Landwirten vor Ort kaufen. Es kann sich beim Einkaufen auch lohnen, seine eigenen Verpackungen mitzubringen, um unnötiges Plastik zu vermeiden.
Foto: Martina Müller | Wer nachhaltig einkaufen will, sollte Wochenmärkte nutzen oder die Lebensmittel direkt bei den Landwirtinnen und Landwirten vor Ort kaufen.

4. Begrünung auf dem Dach und Photovoltaik auf dem Balkon

Zugegeben – dieser Punkt ist etwas spezieller. Dennoch kann sich die Dachbegrünung lohnen, wie eine Berechnung aus dem Dittelbrunner Rathaus von 2020 zeigt. Würden alle Flachdachgaragen in der Gemeinde Dittelbrunn extensiv begrünt werden, würde dies ein Regenwasserrückhaltevolumen von etwa 3000 Kubikmeter erbringen. Die Gemeinde teilte mit, dass von dem Grün neben den Vögeln und Insekten auch der Mensch profitieren würde, weil die Luft sauberer würde, Räume natürlich klimatisiert seien, die Umgebungstemperatur im Sommer sinke und die schädigende Wirkung der UV-Bestrahlung vermieden werde.

Für die Stadt Schweinfurt gibt es neben einem Solardachpotentialkataster auch ein Gründachkataster, das im Internet aufgerufen werden kann. Es zeigt an, welche Flächen im Stadtgebiet für ein Gründach gut geeignet sind. Gründächer entschärfen Hitzeinseln, filtern Luftschadstoffe wie Feinstaub aus und halten Regenwasser zurück. Sie sind Lebensräume für Flora und Fauna und ein Beitrag gegen das Artensterben, insbesondere unter den Insekten. Zudem sehen sie oft schön aus und wirken im Sommer als Hitzeschutz und als natürliche Dämmung im Winter.

Auch Balkonsolaranlagen können sich lohnen. Diese sind besonders für Mieterinnen und Mieter optimal, die kein eigenes Dach besitzen. Die sogenannten Steckersolargeräte können sehr einfach auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten aufgestellt werden. Der erzeugte Strom kann dann im eigenen Haushalt genutzt werden. Das schützt nicht nur die Umwelt, sondern senkt auch die Stromkostenrechnung.

5. Trinkwasser sparen

Trinkwasser ist unser wertvollstes Lebensmittel, es ist jedoch nur begrenzt verfügbar. In Deutschland sind im vergangenen Sommer bereits einige Grundwasserbrunnen leer gelaufen, sodass in den betroffenen Gebieten eine Notversorgung eingerichtet werden musste. Auch die Stadtwerke Schweinfurt kümmern sich um die Zukunft der Wasserversorgung: Derzeit wird eine 26 Kilometer lange Wasserleitung von Schweinfurt bis nach Wohnau (Lkr. Haßberge) gebaut. Damit soll sichergestellt werden, dass rund 220 000 Einwohnerinnen und Einwohner im dortigen Versorgungsgebiet in den nächsten Jahrzehnten mit Trinkwasser versorgt werden können.

Das Wasserproblem wird trotz der vielen Regenfälle in diesem Sommer durch den Klimawandel und die zunehmende Trockenheit in den kommenden Jahren verstärkt. Unterfranken gehört bereits heute zu den trockensten Regionen in Bayern. Hier ein paar Klassiker, wie man mit kleinen Beiträgen Wasser sparen kann: Lieber duschen statt baden, eine Spartaste in die Toilette bauen, beim Einseifen  und beim Zähneputzen das Wasser nicht laufen lassen, oder das Regenwasser auffangen, um damit den Garten zu gießen.

6. Mülltrennung und Problemabfälle

Es ist sinnvoll, den Müll ordnungsgemäß in Papiermüll, Restmüll, Bioabfall und Gelbe Tonne zu trennen. Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtgebiet Schweinfurt steht zudem der Wertstoffhof in der Kurt-Römer-Straße zur Verfügung. Außerdem findet einmal monatlich samstags an wechselnden Standorten eine Problemmüllsammlung statt.

Auf den Wertstoffhöfen wie hier in der Kurt-Römer-Straße können Abfälle fachgerecht entsorgt werden. Zusätzlich finden das ganze Jahr über in Stadt und Landkreis Schweinfurt an wechselnden Standorten Problemmüllsammlungen statt.
Foto: Gerd Landgraf | Auf den Wertstoffhöfen wie hier in der Kurt-Römer-Straße können Abfälle fachgerecht entsorgt werden. Zusätzlich finden das ganze Jahr über in Stadt und Landkreis Schweinfurt an wechselnden Standorten ...

Im Landkreises Schweinfurt ist das Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle bei Geldersheim die zentrale Entsorgungseinrichtung, die sogar erweitert werden soll. Hier findet einmal monatlich eine Problemmüllsammlung statt, zudem im Frühjahr und im Herbst an einem Samstag in jeder Landkreisgemeinde und in Gerolzhofen an der Kompostanlage mit Wertstoffhof einmal monatlich. Der Gerolzhöfer Wertstoffhof soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden, außerdem planen Stadt und Landkreis, einen neuen Wertstoffhof in Üchtelhausen zu errichten.

Unser Online-Tipp: Das Abfall-ABC des Landratsamtes Schweinfurt zeigt auf, wo welcher Müll richtig entsorgt wird. Grundsätzlich gilt aber: Der beste Müll ist der, der gar nicht erst anfällt.

7. Batterien richtig entsorgen

Batterien enthalten einerseits wertvolle Rohstoffe, andererseits schädliche Umweltgifte, die beim Verbrennen freigesetzt werden. Sie gehören deshalb nicht in den Restmüll, sondern sollten zurückgegeben werden. Das kann man in allen Geschäften machen, die Batterien verkaufen. Zudem haben einige Supermärkte und Discounter im Eingangsbereich Abgabestellen für Batterien. Auch in den Wertstoffhöfen können Batterien zurückgegeben werden.

8. Der Klassiker: Das Auto

Das Auto sollte nur bei wirklich notwendigen Fahrten benutzt werde. Vor der Fahrt kann man sich fragen, ob man die Strecke nicht auch mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurücklegen könnte. Beim Fahren gilt aus Umweltschutzgründen: Selten Vollgas geben und das Auto an roten Ampeln ausrollen lassen. 

9. Rauchen ist nicht nur schädlich für die Gesundheit

Laut der WHO werden weltweit rund 5,6 Billionen Zigaretten jährlich geraucht. Dabei ist Rauchen nicht nur gesundheitsschädigend, es schadet auch der Umwelt. Zigarettenstummel gehören weder in den Main, noch auf Wiesen, Straßen, in die Toilette oder die Biotonne. Denn die Inhaltsstoffe einer einzigen weggeworfenen Zigarette verunreinigen rund 40 Liter Trinkwasser. Die Zigarettenstummel sollten verbrannt werden und sind deshalb in der Restmülltonne zu entsorgen. Und gerade bei uns im trockenen Franken gilt: Zigaretten niemals in den Wald werfen, es besteht Waldbrandgefahr.

Wenn es im Sommer trocken ist, nimmt die Waldbrandgefahr zu. Zigaretten sollten aber nicht nur wegen der Brandgefahr nicht in den Wald geworfen werden, sondern auch aus Umweltschutzgründen. Sie gehören auch nicht in die Toilette, den Main,  auf Straßen oder in die Biotonne, sondern in die Restmülltonne.
Foto: Julian Stratenschulte | Wenn es im Sommer trocken ist, nimmt die Waldbrandgefahr zu. Zigaretten sollten aber nicht nur wegen der Brandgefahr nicht in den Wald geworfen werden, sondern auch aus Umweltschutzgründen.

10. Tipps für den Urlaub

Muss es immer die weite Flugreise sein, oder könnte man nicht auch mal mit der Bahn verreisen? Und warum nicht in der Region bleiben? So kann man Franken oder Bayern neu kennenlernen, gleichzeitig wird die lokale Wirtschaft unterstützt. Ein weiterer Tipp: Lieber wenige längere Urlaube anstatt viele kurze machen. Das ist nachhaltiger. Dass man seinen Müll auch im Urlaub nicht einfach liegen lässt, sollte selbstverständlich sein. Übrigens: Heutzutage gibt es auch immer mehr Biohotels, in die man mit einem besseren Gewissen reisen kann. Die Seite www.biothotels.info listet Biohotels in mehreren europäischen Ländern auf.

11. Viel hilft nicht immer viel

Der Grundsatz "Viel hilft viel" ist in vielen Lebensbereichen falsch. Das gilt etwa für chemischen Dünger und Pflanzenschutzmittel im Garten, für das Waschmittel in der Waschmaschine, aber auch für übermäßige Ernährung. Alle sollten über ihre Bedürfnisse nachdenken und sich überlegen, was man wirklich braucht. Bei bestimmten Anschaffungen kann man sich fragen, ob man diese mit anderen gemeinsam anschaffen könnte.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Gerolzhofen
Geldersheim
Dittelbrunn
Üchtelhausen
Aurelian Völker
Feinstaub
Gärten
Klimaschutz
Pflanzen und Pflanzenwelt
Pflanzenschutzmittel
Recyclinghöfe und Wertstoffhöfe
Schweinfurt Umwelt
Stadt Schweinfurt
Stadtwerke Schweinfurt
Sträucher
Wasserprobleme
Weltgesundheitsorganisation
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top