Als "sehr gut ausgestattet" stuft Thomas Fackelmann, Leiter der Abfallwirtschaft des Landkreises, den Wertstoffhof auf dem Abfallwirtschaftszentrum "Rothmühle" bei Geldersheim ein. Nur "sehr eingeschränkt" seien dagegen die Abgabemöglichkeiten auf dem Wertstoffhof Gerolzhofen, der erweitert werden soll. Anvisiert ist zudem der Bau eines dritten großen Wertstoffhofs im Norden von Schweinfurt – als gemeinsames Projekt von Landkreis und Stadt Schweinfurt. Da es auf dem Wertstoffhof "Rothmühle" schon jetzt nicht nur an den Samstagen zu Wartezeiten für die Anlieferer kommt, verspricht der Neubau einen für den gesamten Altlandkreis Schweinfurt verbesserten Service und vor allem eine kürzere Anfahrt für die Bewohner aus den nördlichen Landkreisgemeinden.
Erweiterung in Gerolzhofen und neue Anfahrt
Für den Ausbau des Wertstoffhofes Gerolzhofen sprechen aktuell auch die anstehende Sanierung der Büro- und Sozialgebäude sowie des Häckselmateriallagers, das Fehlen einer Waage an der benachbarten Kompostanlage und mögliche Synergien im Zusammenspiel der Kompostanlage mit dem Wertstoffhof. Erste Verhandlungen mit der Stadt Gerolzhofen haben über den Grunderwerb (1,1 Hektar) bereits stattgefunden und auch eine Zustimmung für die künftige Anfahrt über die Alitzheimer Straße (unter Errichtung eines Bahnübergangs) ergeben.
Für einen Wertstoffhof für das Schweinfurter Oberland sprechen die schlechte Anbindung der Gemeinden Üchtelhausen und Schonungen sowie des Marktes Stadtlauringen an die "Rothmühle". Ins Auge gefasst hat das Landratsamt einen Standort an der Staatsstraße 2280 (Schweinfurt-Stadtlauringen, Höhe Üchtelhausen).
Neubau zusammen mit der Stadt Schweinfurt
Interesse an einem gemeinsamen Projekt hat die Stadt Schweinfurt angemeldet, die zwar einen geeigneten Platz als Ersatz für den bestehenden, jedoch nur angemieteten Platz an der Kurt-Römer-Straße im Industrie- und Gewerbepark Maintal hat, den Standort aber selbst als nicht optimal bewertet, da die Wohngebiete im Norden der Stadt und damit auf der anderen Mainseite liegen. Der ausgeguckte Standort im neuen Gewerbegebiet von Üchtelhausen wäre 4400 Quadratmeter groß und um weitere 3000 Quadratmeter erweiterbar.
Als aktuelle Handlungsfelder in der Abfallwirtschaft nannte Thomas Fackelmann in der Sitzung des Umweltausschusses des Kreistags den Ausbau der Gebrauchtbörse auf der Homepage des Landkreises, die Zusammenarbeit mit der Kaltenhof gGmbH des Vereins Levi (Dienstleistungen, Gebrauchtwaren-, Bücher-, Kleider- und Möbelmarkt) die Unterstützung von Repair-Cafés und die Öffentlichkeitsarbeit. Unterstützen will der Kreis die Kaltenhof gGmbH auf der Suche nach einem weiteren Standort (Halle mit 200 bis 300 Quadratmeter für ein Gebrauchtwaren-Kaufhaus).
Aufrüstung der Biogasanlage auf der Rothmühle
Technisch optimiert wird die Biogasanlage auf der "Rothmühle". Geplant ist eine Einhausung des Annahme- und Aufbereitungsbereichs mit Abluft-Erfassung und -Reinigung sowie eine verbesserte Störstoffauslese bei der Biomüllsiebung.
Die Zahlen für das Jahr 2020 zeigen einen weiteren Anstieg beim Restmüll und Biomüll sowie bei der Gelben Tonne. Leicht rückgängig ist die Sammlung von Altpapier. Insgesamt hat sich die Menge an Abfällen und Wertstoffen in den vergangenen Jahren aber kaum verändert. Nach wie vor liegt der Landkreis klar unter den Werten für Unterfranken und Bayern. Kräftig gestiegen ist gegenüber 2019 lediglich das Sperrmüllaufkommen von 6500 auf 7500 Tonnen.
56 469 Tonnen Müll und Wertstoffe
In den einzelnen Sparten der Abfall- und Wertstofferfassungssysteme des Landkreises summierten sich im vergangenen Jahr 10 343 Tonnen Hausmüll, 8916 Tonnen Altpapier, 7477 Tonnen Biomüll, 14 873 Tonnen für den Großhäcksler, 4438 Tonnen Verpackungen (darunter der Gelbe Sack), 2702 Tonnen Altglas, 2748 Tonnen brennbarer Sperrmüll, 3526 Tonnen Sperrmüllholz, 620 Tonnen Metall, 655 Tonnen Elektroschrott, 123 Tonnen Altreifen und 48 Tonnen Problemmüll.
Der Energieverbrauch des Abfallwirtschaftszentrums kann rechnerisch nahezu komplett durch Deponiegas (124 108 kWh im Jahr 2020) , Biogas (7 260 956 kWh) und vier Photovoltaikanlagen (1 151 294 kWh) gedeckt werden. Der Fremdbezug beim Strom lag im Jahr 2020 bei nur noch 562 Kilowattstunden.