Auf dem Weg zwischen Schönau und Wegfurt sind regelmäßig Spaziergänger unterwegs. So auch am 11. Januar. In der Nähe des markanten Markbergkreuzes und damit nicht weit von seinem Heimatort machte ein Schönauer einen grausigen Fund. Völlig zerfetzt und angefressen lag ein Reh am Wegesrand. Bei dem Zustand des Kadavers lag es für ihn nahe, dass das Reh von einem Raubtier, womöglich von einem Wolf, gerissen wurde.
Der Finder machte alles richtig und informierte den Jagdpächter über den Fund. Der bewertete den Vorfall ähnlich und setzte noch am selben Tag das dafür zuständige "Netzwerk große Beutegreifer" davon in Kenntnis. Ebenfalls am selben Tag nahm ein Vertreter des Netzwerks Proben an dem toten Tier, die dann im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) zur genetischen Untersuchung an ein dafür spezialisiertes Labor gesendet wurden.
Sorgen, dass ein Wolf nahe am Dorf Schönau jagt
Der Finder und einige seiner Bekannten in Schönau machten sich derweil Sorgen. Nicht zuletzt anhand von Fotos des getöteten Tieres befürchteten sie, dass ein Wolf ganz in der Nähe der Ortschaft auf Jagd ist. Das ist nicht ganz unwahrscheinlich, da inzwischen in der Rhön einige Wölfe nachgewiesen sind, die bekanntlich auf ihren Streifzügen durchaus große Entfernungen zurücklegen. Damit liegt Schönau ohne weiteres in ihrer Reichweite.
In der Überzeugung, dass es sich um einen Wolfsriss gehandelt habe, kam die Forderung auf, man müsse die Bevölkerung informieren und warnen. Schließlich handle es sich um einen viel begangenen Weg, auf dem zum Beispiel auch regelmäßig Erwachsene mit kleinen Kindern unterwegs sind. Denen müsse man doch Verhaltensregeln mitgeben, falls sie dem vermeintlichen Wolf begegnen würden.
Inzwischen liegt aber das Ergebnis der Gen-Untersuchung vor. Wie das LfU auf Nachfrage dieser Redaktion am Donnerstag mitteilte, seien die Proben durch das Senckenberg-Institut ausgewertet worden. Dabei "konnte ausschließlich Hunde-DNA nachgewiesen werden. Wolf oder Hybrid wurden nicht festgestellt." Der Verursacher des Wildtierrisses war also kein Wolf, sondern wieder mal ein wildernder Hund. Wieder einmal, weil nach Zahlen des LfU zum Beispiel in Bayern mehr Nutztiere von Hunden gerissen werden als von Wölfen.
Gefahr von neuen Wolfshybriden
Nachdem der Jagdpächter über das Untersuchungsergebnis informiert worden war, habe der sich mit der unteren Jagdbehörde, der Polizei und mit ihr in Verbindung gesetzt, so die Schönauer Bürgermeisterin Sonja Rahm. Auch wenn kein Wolf das Reh gerissen habe, Sorgen müsse man sich auch bei einem wildernden Hund machen, betont Rahm. Zum einen seien von einem solchen Tier ja auch Nutztiere wie Schafe bedroht, zum anderen sieht sie die Gefahr, dass sich ein solcher Hund mit einem Wolf paart und erneut sogenannte Wolfshybriden in der Region zum Problem werden.
Sorgen macht sich die Bürgermeisterin auch um Kinder. Sie hat deshalb inzwischen auch mit dem Schönauer Kindergarten Kontakt aufgenommen und auf das mögliche Problem hingewiesen. Das Team werde sich Gedanken machen, wie man regieren müsse, treffe man tatsächlich auf einen wildernden Hund, war sie sich mit der Leitung einig. Auch ob und wie die regelmäßig stattfindenden Waldtage weiter stattfinden können, werde dort beraten.
Bürgermeisterin von Schönau bittet um Hinweise aus der Bevölkerung
Zudem bittet Sonja Rahm die Bevölkerung um Hinweise, um welchen Hund es sich handeln könnte. Auch will sie nach Möglichkeiten suchen, anhand des vorhandenen Genmaterials genauere Informationen über das Tier zu gewinnen.
Diesen Weg hält auch Wolfgang Harich, für das Jagdwesen zuständiger Sachgebietsleiter am Landratsamt in Bad Neustadt, für den richtigen. Für Probleme mit wildernden Hunden sei seine Behörde nicht zuständig. Hier müsse die Gemeinde tätig werden. Falls der Hund ermittelt werde, müsse die Bürgermeisterin an den Halter herantreten und ihm entsprechende Auflagen erteilen. Dafür habe sie durchaus Eingriffsmöglichkeiten.
Positive Auswirkungen:
Regulierung von Beutepopulationen: Wölfe können helfen, Überpopulationen von bestimmten Arten zu regulieren, was zu einer gesünderen Landschaft beiträgt.
Auswirkungen auf das Ökosystem: Wölfe können dazu beitragen, das ökologische Gleichgewicht in einem Ökosystem wiederherzustellen, indem sie Beute jagen und so die Populationen von Pflanzen und anderen Arten beeinflussen.
Negative Auswirkungen:
Schäden an Nutztieren: Wölfe können Nutztiere angreifen und töten, was zu Verlusten für die Landwirtschaft führen kann.
Konflikte mit Menschen: Wölfe können Konflikte mit Menschen auslösen, insbesondere wenn sie in Wohngebieten oder nahe bei Nutztierhaltungen gesichtet werden.
Beeinträchtigung der Landschaft: Wölfe können zu Veränderungen in der Landschaft führen, indem sie bestimmte Arten
Ist klar, daß das keine Akutlösung darstellt, aber die Problematik mit wildernden Hunden und Kackhaufen auf Gehwegen wird ja auch in Zukunft nicht geringer.
Mein Hund ist geimpft,gechipt und ich zahle Hundesteuer, da wäre ich auch mit einer geringen Registrierungsgebühr einverstanden.
Allemal besser, als die törichten generalisierten Unterstellungen von Hundehassenden ertragen zu müssen.
In so einem Fall muß der wildernde Hund vom Jagdpächter und hilfsbereiten Waidkameraden schnellstmöglich unschädlich gemacht werden, bevor Menschen zu Schaden kommen.
Aber diese Tiere waren stets unter Kontrolle und wären für niemanden ohne Grund zu einer Gefahr geworden.
Heutzutage hat aber oft genug der Hund die Kontrolle übers "Herrchen" und kann machen was er will. Ich verstehe sehr gut, wenn harmlose Spaziergänger vor solchen Tieren Angst haben.
Diese Angst ist auch nicht unbegründet. Tiere, die ihren Haltern über den Kopf gewachsen sind, sind eine größere Gefahr als ein paar Wölfe, die derzeit "nur" Nutztiere reißen und soweit bekannt noch keine Menschen angefallen haben.
Daher halte ich jedes Mittel der Gefahrenabwehr gegenüber solchen Hunden - und Haltern - für legitim.