zurück
Mellrichstadt
Zahl der schweren Körperverletzungen deutlich gestiegen: Kriminalitätsstatistik der Polizei Mellrichstadt
Ein Großteil der Straftaten im Dienstbereich der Polizei Mellrichstadt umfasst den Bereich Diebstahl. Gefolgt von Rohheitsdelikten und Sachbeschädigung.
27 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung beschäftigten die Mellrichstädter Polizei im vergangenen Jahr. 2022 waren es noch zehn.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolfoto) | 27 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung beschäftigten die Mellrichstädter Polizei im vergangenen Jahr. 2022 waren es noch zehn.
Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 05.05.2024 02:38 Uhr

Von Diebstahl über Sachbeschädigung, Betrug, Rauschgiftdelikte bis zu Beleidigung und Körperverletzung – auch im vergangenen Jahr wurde die Polizeiinspektion von Mellrichstadt auf Trab gehalten.

Besondere Ereignisse waren unter anderem die aus dem Ruder geratene Party in Ostheim im Januar, die Polizei-Razzia in Roth, der aufgebrochene Mastschalter am Umspannwerk in Nordheim und der damit einhergegangene Stromausfall im November oder auch der Raubüberfall auf ein Mellrichstädter Ehepaar im Dezember. 

Die Polizei veröffentlichte nun ihre Kriminalitätsstatistik 2023. Demnach wurden insgesamt 580 Straftaten begangen. Das sind 71 mehr als 2022. Die Aufklärungsquote stieg von 64,7 auf 67,9 Prozent. Zum Vergleich: Der bayerische Durchschnitt liegt bei 65,2 und der unterfränkische bei 70,7 Prozent.

Die Zahl der Diebstähle ging zurück

Einen Großteil aller Straftaten, nämlich 22,9 Prozent, macht der Bereich Diebstahl aus. Die Zahl der Diebstahlsdelikte ist geringfügig von 135 auf 133 Fälle gefallen. Nachdem im Jahr 2022 im Bereich der einfachen Diebstähle bereits ein leichter Anstieg zu verzeichnen war, ist dieser 2023 erneut auf insgesamt 102 Fälle gestiegen (2022: 94). Die Aufklärungsquote konnte hier auf 50,0 Prozent gesteigert werden (2022: 46,8 Prozent).

Zahl der schweren Körperverletzungen deutlich gestiegen: Kriminalitätsstatistik der Polizei Mellrichstadt

Auch die Diebstähle unter erschwerten Bedingungen haben sich im vergangenen Jahr verringert. Wurden im Jahr 2022 noch 41 Fälle gezählt, so waren es 2023 31 Fälle. Die Aufklärungsquote wurde von 22 auf 25,8 Prozent gesteigert.

Sachbeschädigungen, Betrug und Rauschgift

Angestiegen sind im Jahr 2023 die angezeigten Sachbeschädigungen. Im Jahr 2022 wurden 82 gezählt und im vergangenen Jahr waren es 104. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich liegt bei 19,2 Prozent (2022: 20,7 Prozent). "Die Klärung von Sachbeschädigungen ist wesentlich davon abhängig, dass sich Zeugen bei der Polizei melden und Hinweise auf mögliche Täter geben", betont die Polizei Mellrichstadt in ihrer Pressemitteilung.

Um eine Straftat gestiegen ist die Anzahl der Betrugsdelikte. 2022 waren es 41 und 2023 42. Die Aufklärungsquote ist hier recht hoch. Sie beträgt 83,3 Prozent. Mehr als die Hälfte der Betrugsdelikte sind sogenannte Waren- und Warenkreditbetrügereien.

Rauschgiftdelikte: Aufklärungsquote von 100 Prozent

Die Anzahl der Rauschgiftdelikte ist 2023 ebenfalls gestiegen. 41 Anzeigen aus dem Jahr 2022 stehen 48 im Jahr 2023 gegenüber. Betäubungsmittelkriminalität werde im Regelfall durch die Eigeninitiative der Polizeibeamten festgestellt, stellen die Ordnungshüter heraus. Hinweise aus der Bevölkerung seien eher selten. In der Mehrzahl wurde der illegale Besitz von Haschisch festgestellt (25 Delikte).

Körperverletzung und Sachbeschädigung

Die Straßenkriminalität ist 2023 wieder angestiegen, von 70 auf 96 Fälle. Unter Straßenkriminalität versteht man Straftaten im öffentlichen Raum, zum Beispiel Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.

Zahl der schweren Körperverletzungen deutlich gestiegen: Kriminalitätsstatistik der Polizei Mellrichstadt

Im Bereich der sogenannten Rohheitsdelikte, insbesondere Körperverletzung, Beleidigung, Nötigung und Bedrohung, musste ein größerer Anstieg von 63 auf 107 Fälle verzeichnet werden. Die Aufklärungsquote beträgt 95,3 Prozent.

Im Bereich der einfachen Körperverletzung ist ebenfalls ein Anstieg von 45 auf 75 Straftaten zu sehen. Die gefährlichen und schweren Körperverletzungen stiegen auch an. Von zehn Fällen im Jahr 2022 auf 27 Fälle im Jahr 2023. Damit hat sich die Zahl der schweren Körperverletzungen nahezu verdreifacht.

Der überwiegende Teil der Tatverdächtigen war männlich

Von den insgesamt 301 ermittelten Tatverdächtigen waren 234 Erwachsene. Zwölf mutmaßliche Täter waren Kinder bis 14 Jahre. Im Alter von 14 bis 18 Jahren wurden 35 Tatverdächtige ermittelt und 20 waren Heranwachsende (18 bis 21 Jahre). Der überwiegende Teil der Tatverdächtigen war männlichen Geschlechts (180). 

Die Zahl der Verkehrsunfälle hat leicht abgenommen

Wie hat sich das Unfallgeschehen entwickelt? Mit 759 Unfällen (2022: 781) hat die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle wieder leicht abgenommen. Auch bei den Verkehrsunfällen mit Verletzten sind weniger Menschen verletzt worden. 2022 waren es 69 und 2023 60 Verletzte. 

Hauptunfallursachen sind laut Polizeistatistik Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot, Vorfahrtsverletzungen, Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren sowie ungenügender Sicherheitsabstand – in dieser Reihenfolge. Eine ebenfalls bedeutende Rolle spiele die Geschwindigkeit, insbesondere die Anpassung der gefahrenen Geschwindigkeit an die herrschenden Straßen- und Witterungsverhältnisse, zum Beispiel bei Glätte oder Nässe. Mehr als die Hälfte aller Verkehrsunfälle, nämlich 414, waren auf Wildwechsel zurückzuführen. 

Die Zahl junger Unfallverursacher ging nach oben

Die Beteiligung junger Erwachsener (18 bis 24 Jahre) als Verursacher von Unfällen hat sich erneut leicht nach oben entwickelt (2023: 36, 2022: 28). Personen über 65 Jahren verursachten in 22 Fällen (2022: 41) Verkehrsunfälle. 

Ein weiterer Rückgang war bei den Unfällen unter Beteiligung von Kradfahrern zu verzeichnen. 2023 waren es neun und 2022 zwölf. Bei nahezu allen Unfällen mit Motorradbeteiligung (2022: 10, 2023: 6) waren die Motorradfahrer die Unfallverursacher. Acht Krad-Benutzer wurden verletzt. Im Vorjahr wurden elf registriert.

An 17 Verkehrsunfällen (2022: 16) waren Radfahrer beteiligt. In zwölf Fällen waren die Radfahrer Unfallverursacher, führt die Polizei aus. 15 Personen (2022: 12) erlitten bei den Unfällen Verletzungen. Fünf der Radfahrer waren mit einem sogenannten Pedelec unterwegs.

Die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle ist erneut von sechs im Jahr 2022 auf neun Fälle angestiegen.

Bilanz der Verkehrskontrollen durch die Polizei

Im Zuge von Polizeikontrollen wurde bei 39 Verkehrsteilnehmern (2022: 21, ohne Unfallbeteiligte) übermäßiger Alkoholgenuss festgestellt, geht aus der Pressemitteilung der Polizei hervor. In 20 (2022: 21) Fällen standen Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. 27 Verkehrsteilnehmer waren im vergangenen Jahr ohne Fahrerlaubnis unterwegs.

An annähernd 100 Stunden führte die Mellrichstädter Polizei Geschwindigkeitskontrollen mit dem Laserhandmessgerät durch. Dabei wurden 284 Verkehrsteilnehmer wegen zu schnellem Fahren beanstandet. Deutlich mehr als im Jahr zuvor, da wurden 234 Fahrerinnen und Fahrer ertappt. 99 Fahrzeugbenutzer waren nicht angegurtet und 148 Kraftfahrzeugführer benutzten während der Fahrt unerlaubt ihr Mobiltelefon.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Mellrichstadt
Ostheim
Fladungen
Hausen
Nordheim
Willmars
Stockheim
Hendungen
Oberstreu
Unsleben
Hollstadt
Sigrid Brunner
Diebstahlsdelikte
Körperverletzung und Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit
Polizei
Raubüberfälle
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top