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Bad Neustadt
Wolfproblematik vor Ort kennenlernen: Landrat Habermann lädt Umweltministerin Steffi Lemke in die Rhön ein
Einladungsschreiben aus Rhön-Grabfeld ging am Wochenende nach Berlin. Darin stellt der Landrat auch sehr nachdrücklich eine Forderung auf.
Landrat Thomas Habermann hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke in die Rhön eingeladen, um ihr hier einen Einblick in die Wolfproblematik zu vermitteln.  
Foto: Focke Strangmann/dpa | Landrat Thomas Habermann hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke in die Rhön eingeladen, um ihr hier einen Einblick in die Wolfproblematik zu vermitteln.  
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 05.08.2024 02:38 Uhr

Landrat Thomas Habermann hat bereits bei verschiedenen Anlässen angekündigt, Umweltministerin Steffi Lemke in die Rhön einzuladen. Die Bundesumweltministerin solle sich vor Ort ein Bild über die Wolfproblematik machen – in der Hoffnung, dass sie umgestimmt werden könnte und ihre bisherige Wolfspolitik ändert. Das entsprechende Einladungsschreiben, das der Redaktion vorliegt, ist am vergangenen Wochenende an die Bundesministerin nach Berlin abgegangen.

Darin stellt der Rhön-Grabfelder Landrat kurz das Biosphärenreservat Rhön als bedeutende Kulturlandschaft im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen vor, in der "Mensch und Natur im Einklang leben." Ein entscheidender Faktor bei der Landschaftspflege sei die Weidetierhaltung. Diese sei aber durch die zahlreichen Nutztierrisse von Wölfen in Gefahr.

Einhellige Resolution des Kreistags zum Umgang mit Wölfen

Gerade die in der Rhön noch anzutreffenden kleinen Betriebe, die die Landschaftspflege durchführen, seien von Wolfsübergriffen besonders betroffen. Diese Situation führe bei Weidetierhaltern zu erheblichem Verdruss bis hin zur Verzweiflung. "Deshalb sind bei vielen unserer kleinen Betriebe bereits Überlegungen vorhanden, die Weidetierhaltung generell aufzugeben", so Habermann.

Um die Betroffenheit der Betriebe zu dokumentieren, hat dem Landrat seinem Schreiben eine Auflistung der Rissereignisse beigelegt. Dazu verweist er darauf, dass Kreistag in Rhön-Grabfeld einstimmig über alle Fraktionen hinweg eine Resolution zum künftigen Umgang mit dem Wolf verabschiedet hat. Die darin erhobenen Forderungen würden auch von den benachbarten Rhön-Landkreisen Bad Kissingen und Fulda, in denen ebenfalls viele Nutztierrisse zu verzeichnen seien, unterstützt.

Die Forderung des Landrats ist "den Schutzstatus des Wolfes so zu ändern, dass eine anlassunabhängige Bestandsregulierung und damit ein wirksamer Schutz der Weidetierhaltung ermöglicht wird." Damit das geschehen könne, müsse der günstige Erhaltungszustand der Wolfspopulation in Deutschland durch die Bundesregierung auf europäischer Ebene vermeldet werden, was bisher "leider nicht erfolgt" sei.

Alternativ auch ein Gespräch in Berlin möglich

Ausdrücklich weist Habermann in dem Schreiben darauf hin, dass es nicht um die Entfernung des Wolfes aus der Rhön gehe. Ziel sei es vielmehr, den Einklang zwischen Mensch und Natur im Biosphärenreservat auch im Hinblick auf den Wolf zu erreichen.

"Sehr geehrte Frau Ministerin Lemke, um die Problematik persönlich mit Ihnen zu besprechen, würden wir Sie gerne in die Rhön einladen, damit Sie sich vor Ort ein Bild von der Situation machen können." Alternativ könne auch ein persönliches Gespräch im Umweltministerium stattfinden, endet das Schreiben.

 
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  • Manuela Rottmann
    Steffi Lemke kommt aus Sachsen-Anhalt. Die Annahme, dass sie erst über das Thema Wolf belehrt werden muss, erscheint mir fernliegend.
    In der Rhön geht es aktuell um die Tötung der Fähe, die - da stimme ich zu - großen Schaden anrichtet. Die Bundesumweltministerin hat dazu bereits im Winter eine aus meiner Sicht pragmatische Regelung vorgelegt. Diese anzuwenden, sollte das Zeil sein.
    Was mit "Bestandsmanagement" genau gemeint ist, bleibt mir hingegen unklar.
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  • Georg Ries
    Der EuGH hat im Urteil vom 29.7.2024, C-436/22 entschieden, dass die Einstufung des Schutzstatus des Wolfes mit aktuellen Zahlen geprüft werden muss. Die Umweltministerin hat jedoch die Zahlen von 2019 (!!!!) verwendet. In Spanien wurde auf Grund des Urteils ein günstiger Erhaltungsstand erreicht!! In D wird gemauert!!!
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  • Manuela Rottmann
    Das scheint mir keine ganz korrekte Zusammenfassung des Urteils zu sein https://rsw.beck.de/zeitschriften/nvwz/meldung/2024/07/30/iberischer-wolf--eugh-stoppt-jagdfreigabe-in-spanischer-region
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  • Hans Schlunk
    Ich befürchte es dauert wieder bis etwas passiert meist ist das so das es ewig dauert bis irgend etwas passiert und sich einig werden dann mischen sich die Wolfs freunde ein Dann geht es wieder vors Gericht hätten die wolfsfreunde nicht gewonnen letztes jahr Dann hätte man hätte man das Problem nicht, lch neue mich wohl auch Wolfs Freund auch wenn manche wolfsfreunde es nicht gerne hören aber ich sehe ein das man diesen wolf entnehmen muss.
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  • Georg Ries
    Da sind wir gespannt, ob die Frau Ministerin Zeit findet, sich des Problems anzunehmen. Ob die Flugbereitschaft Zeit hat? 😂
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  • Hubert Endres
    Hat sie , die EM ist doch vorbei und Bärbock und Ko.... benötigen sie nicht mehr für Fussballeinsätze.
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  • Hans Schlunk
    Was hat EM schon wieder mit dem Wölfen zu tun Hubert Endres das verstehe ich nicht ganz, heute war ich mal wieder in der rhön auf der wssserkuppe, und habe mal wieder nach meine Zäunen geschaut ob die Bauern und die Schäfer vernünftig geworden sind.aber jedes Jahr die gleiche Dokumentation angebunden Pfosten an Schildern, weil die durchgekaut sind nicht ausgewählt hier wird gedacht der Staat wird schon richten.
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