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Oberweißenbrunn
Unterwegs im Sperrgebiet: Viele Bilder von den Wandertagen im Truppenübungsplatz Wildflecken
"Per Pedes rund ums Dammersfeld" lautet heuer das Motto der Truppenübungsplatz-Wandertage. Mehr als 5000 Teilnehmer bekamen einiges geboten.
Panzerwracks am Wegesrand stießen bei den Wandertagen im Truppenübungsplatz auf größeres Interesse.
Foto: Thomas Pfeuffer | Panzerwracks am Wegesrand stießen bei den Wandertagen im Truppenübungsplatz auf größeres Interesse.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Gleich von mehreren Superlativen waren die Wandertage auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken in diesem Jahr geprägt. Nicht nur, dass als Start- und Zielpunkt das höchstgelegene Dorf Unterfrankens, Oberweißenbrunn, ausgewählt wurde. Unter dem Motto „Per Pedes rund ums Dammersfeld“ stand diesmal auch der höchste Berg Unterfrankens, eben das Dammersfeld, im Mittelpunkt. Das zog die Teilnehmer in rekordverdächtigen Massen an.

Und, das kam erschwerend hinzu, selten durften die Wanderer im Sperrgebiet wohl solch kräftige, von heftigen Böen begleitete Regenschauer erlebt haben wie in diesem Jahr. Vermutlich war es all das, was einen älteren Teilnehmer am Ende seiner Tour leicht durchnässt, dreckig, aber sichtlich zufrieden zum Fazit bewog "Na, das war doch heute was!"

Viele Höhenmeter zu bewältigen

Schon am völlig verregneten Samstag wurde die stolze Zahl von rund 1300 wetterfesten Wanderern registriert, die sich auf die drei angeboten Touren machten. Mit 12,2 (453 Höhenmeter), 20,8 (642 Höhenmeter) und 24 Kilometern (729 Höhenmeter) stellten sie "eine ordentliche Herausforderung" dar, wie der Kommandant des Truppenübungsplatzes, Hauptmann Enrico Langhärig, schon im Vorfeld angekündigt hatte.

Fotoserie

Nachdem sich die Schauer am frühen Sonntagmorgen verzogen hatten, strömten Wanderer aus der ganzen Region bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen nach Oberweißenbrunn und sorgten für Schlangen an den Kassen in der Dorfmitte. Manch einer hatte seine Wandertour wegen des Wetters von Samstag auf den vermeintlich günstigeren Sonntag verlegt, war da zu hören.

Andere freuten sich auf ihre erste Tour durch den Truppenübungsplatz, wieder andere dachten schon an das, was ihnen die Oberweißenbrunner nach der Tour auf dem Festgelände zu bieten hatten. "Heute werden wir überrollt", kommentierte einer der Soldaten den Andrang, der den ganzen Vormittag über anhielt. Alleine am Sonntag wurden dann 4000 Teilnehmer gezählt, was eine Gesamtzahl von 5300 Wanderern an beiden Tagen ergibt, womit "unsere Erwartungen übertroffen wurden", so das Resümee von Kommandant Langhärig.

Zahlreiche Teilnehmer machten sich auf die teils anspruchsvollen Touren bei den Wandertagen im Truppenübungsplatz Wildflecken.
Foto: Thomas Pfeuffer | Zahlreiche Teilnehmer machten sich auf die teils anspruchsvollen Touren bei den Wandertagen im Truppenübungsplatz Wildflecken.

US-Feldlager als Attraktion 

Von Oberweißenbrunn aus führte der Weg in den Truppenübungsplatz und dort zunächst zum Schwedenstern, einer Verteidigungsanlage aus der Zeit des 30-jährigen Krieges, deren Funktion auf Plakatwänden vorgestellt wurde. Nachdem der Reesberg umgangen war, zweigte die kürzeste Tour über die abgesiedelte Dorfstelle Kippelbach in Richtung Eierhauck ab. Hier erhielten Interessierte nicht nur Informationen über Munition und Blindgänger, in Erinnerung an frühere Zeiten war auch ein Feldlager der US-Army aufgebaut. 

Blumenmeer mit Panzerwrack am Dammersfeld.
Foto: Thomas Pfeuffer | Blumenmeer mit Panzerwrack am Dammersfeld.

Von hier führten die beiden längeren Strecken Richtung Schießbahn 9 bis zu den "Ottersteinen", wo sich beide Wege trennen. Während die mittellange Tour das Dammersfeld östlich umging, führte die 24-Kilometer-Strecke südlich um Unterfrankens höchsten Berg mit seinen offiziell vermessenen 927,9 Metern Höhe. Hier waren nicht nur zerschossene Panzerfahrzeuge ein begehrtes Fotomotiv, von der baumlosen Fläche boten sich kaum bekannte Ausblicke zum Beispiel in Richtung Kreuzberg.

Die Dammersfeldkuppe (im Hintergrund), der höchste Berg Unterfrankens, stand heuer im  Mittelpunkt der Wandertage.
Foto: Thomas Pfeuffer | Die Dammersfeldkuppe (im Hintergrund), der höchste Berg Unterfrankens, stand heuer im  Mittelpunkt der Wandertage.

Vom Rastplatz 1, wo sich alle drei Wege vereinigten, stellte nicht nur die Feuerwehr des Truppenübungsplatzes ihr Leistungsspektrum vor. In einer großen Ausstellung gab es viele Informationen über die Tätigkeiten des Bundesforstbetriebs Reußenberg. Vom Rastplatz aus bot sich noch ein Abstecher auf den Eierhauck, den mit 909,9 Metern fünfthöchsten Berg der Rhön, an, bevor es über den Schachen die letzten Kilometer zurück nach Oberweißenbrunn ging, wo die Wanderer sich nach einer erfolgreichen Tour stärken konnten. 

Inwieweit alle Wanderer die Tour und die einzelnen Ausblicke und Höhepunkte auch genießen konnten, hing ganz davon ab, wann sie unterwegs waren. Am Sonntagmittag und am frühen Nachmittag wurde es so richtig ungemütlich. Heftige Regenschauer mit Sturmböen sorgten nicht nur für einen glitschigen Untergrund, sondern bedeuten einen ernsthaften Test für die Wettertauglichkeit, den so manche Wanderausrüstung nicht bestand. Stabsfeldwebel Eric Streisel, Mitorganisator der Wandertage, hatte in der Folge so einiges zu tun, Teilnehmer, die nicht mehr weiterkonnten, nach Oberweißenbrunn fahren zu lassen.

Trotz heftiger Schauer bildeten sich lange Schlangen an den Versorgungsständen.
Foto: Thomas Pfeuffer | Trotz heftiger Schauer bildeten sich lange Schlangen an den Versorgungsständen.

Erschöpfung, Zecken und abgefallene Schuhsohlen

Trotz der enormen Teilnehmerzahl waren keine größeren Vorfälle zu verzeichnen. Lediglich einige Fälle von Erschöpfung mussten behandelt und einige Zecken entfernt werden. Auch manche Schuhsohle hielt den Anforderungen nicht stand und musste von den Helfern mit Panzerklebeband provisorisch befestigt werden.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Kommandant Langhärig im Nachgang der Wandertage, und hob dabei nicht nur die Leistungen und das Engagement von jeweils 59 Soldatinnen, Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervor, die an jedem der Wandertage im Einsatz waren. Auch die Beteiligung des Sanitätsunterstützungszentrums Hammelburg sah er als wichtigen Bestandteil der Traditionsveranstaltung.  

Nun stehen der Abbau und die Nachbereitung der Veranstaltung an. Dann herrsche einige Wochen Pause, so Langhärig, bevor im September die Vorbereitungen für die nächsten Wandertage anlaufen. Sie sollen am 27. und 28. Juli 2024 im Rahmen der Feiern zum 500-jährigen Bestehen der Marktgemeinde in Wildflecken stattfinden.

Dieser am Sonntag aktuell veröffentlichte Artikel wurde am Montag ergänzt. Wer etwas verloren oder vergessen hat: Informationen über Fundsachen gibt es unter (09772) 931195. 

 
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