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WILDFLECKEN
Wildflecken legt Dammersfeld-Buch neu auf
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 |  aktualisiert: 15.12.2020 16:48 Uhr

Das Buch „Unvergessene Heimat rund ums Dammersfeld“ gibt es wieder zu kaufen. Es war 1988 zum 50-jährigen Bestehen des Truppenübungsplatzes Wildflecken erstmals aufgelegt worden.

Das 320 Seiten starke Buch im Din-A4-Format war zunächst vor allem bei den noch lebenden, ehemaligen Bewohnern der zerstörten Dörfer auf dem Truppenübungsplatz heiß begehrt. Die erste Auflage war rasch vergriffen. Da aber zunehmend auch fremde Menschen sich für die Geschichte dieser Region interessierten, waren in gewissen Abständen Neuauflagen erforderlich.

Nachdem die sechste Auflage ebenfalls vergriffen war, erreichten die Marktgemeinde Wildflecken als Herausgeber und Vertreiber erneut mehrere Nachfragen, sodass man sich entschloss, eine siebte Auflage ins Auge zu fassen.

Die Druckvorlagen waren jedoch aufgrund der inzwischen vergangenen langen Zeit nicht mehr vorhanden. Die Suche nach einem passenden Verlag erwies sich als äußerst schwierig. Nun aber liegt die unveränderte, nur um ein Vorwort des derzeitigen Bürgermeisters Alfred Schrenk erweiterte, Neuauflage vor.

Das Buch erlaubt Einblicke in das Leben vor rund 85 Jahren in den Dörfern der Rhön, die dem Militär weichen mussten. Besonders die Heimat liebende Zeitgenossen und Geschichtsfreunde haben ein Interesse an derartigen Büchern, die einen Einblick in längst vergangene Zeiten erlauben. Das Buch mit seinen vielen Fotografien eignet sich jedoch auch zum Blättern und Nachdenken über die früheren ärmlichen Zeiten, wenn der jungen Generation gezeigt werden soll, wie es einmal war, bevor der Wohlstand in Deutschland einkehrte.

Als im Jahr 1938 der Truppenübungsplatz entstand, mussten die Einwohner viele Ortschaften rund um das Dammersfeld verlassen. Etwa 2500 Bewohner von insgesamt neun Dörfern mussten ihre angestammte Heimat verlassen und sich anderswo niederlassen. Die Ortschaften Reußendorf, Silberhof, Rothenrain, Altglashütten, Dörrenberg, Neuglashütten, Werberg und Kippelbach verschwanden für immer von der Landkarte der Rhön. Nur Dalherda wurde nach dem zweiten Weltkrieg dauerhaft wiederbesiedelt und ist heute die höchst gelegene Ortschaft Hessens.

Aus Anlass des 50. Jahrestags der Gründung des Truppenübungsplatzes sollte ein Bildband über das einstmals schönste Wandergebiet der Rhön erstellt werden, so der Wunsch von Walter Gutmann, dem damaligen Bürgermeister Wildfleckens. In Regina Rinke, seinerzeit Lehrerin in Wildflecken, und Alfred Schrenk, Verfasser einer Zulassungsarbeit über diese Region während seines Pädagogikstudiums, fand Gutmann zwei geeignete Autoren. „Ich bin damals in allen Dörfern herumgefahren, von denen ich wusste, dass dort Umsiedler lebten, und habe alte Fotos und Informationen gesammelt“, erinnert sich Regina Rinke.

Die Mühen schlugen sich in dem reich bebilderten Buch nieder. Die Fotos zeigen Dorfansichten, Lebensweisen, Bräuche, Abschied und Aufbruch. Auch der beliebten Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg ist ein Kapitel gewidmet. Eine Übersichtskarte und eine Zeittafel vermitteln grundlegendes Wissen über die Region zu Füßen der zentral liegenden Dammersfeldkuppe.

Die Neuauflage des Buchs „Unvergessene Heimat rund ums Dammersfeld“ ist ab sofort für 19,50 Euro bei der Gemeinde Wildflecken erhältlich, Tel. (0 97 45) 9 15 10. Bei Zusendung per Post entstehen zusätzlich Versandkosten.

 
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