Alles, was kein Schwerpunktthema im Stadtrat ist, landet unter dem Sammelsurium "Sonstiges". In der jüngsten Sitzung sprach Bürgermeister Michael Werner von der erfolgreichen Premiere des Pride-Festivals in Bad Neustadt und kündigte an, dass am 30. Juli ein indisches Kulturfest im Pfarrgarten von Mühlbach stattfinden wird.
In diesem Zusammenhang ließ er den Stadtrat kurz raten und löste auf, dass derzeit 94 verschiedene Nationen in und um Bad Neustadt wohnen würden.
Abschied naht: Stadträtin Gudrun Hellmuth verlässt das Gremium von Bad Neustadt
Unter "Sonstiges" meldete sich auch Stadträtin Gudrun Hellmuth zu Wort. Sie sagte etwas, was sie ihren Kolleginnen und Kollegen schon vorab mitgeteilt hat: Hellmuth wird noch in diesem Monat, vor Beginn der Sommerpause, aus familiären Gründen ihr Mandat niederlegen.
In den vergangenen Jahren hielt ihr die Familie den Rücken für die langjährige Stadtratsarbeit frei, nun will die ehemalige Kindergartenleiterin selbst wieder mehr Zeit fürs Familienleben haben.
Der Bürgermeister bedauerte die Entscheidung von Hellmuth, die seit über 20 Jahre für die Freien Wähler im Gremium sitzt. In der Sitzung am 27. Juli werde sie gebührend verabschiedet, kündigte Werner an.
Zuvor segneten Hellmuth und die anderen Rätinnen und Räte noch zwei andere Punkte von der Tagesordnung ab. Zum einen ging es um die sogenannte Reprädikarisierung. Sprich, die erneute Anerkennung der Heilquellen und den Erhalt des Titels Heilbad.
Reprädikarisierung: Bad Neustadt will weiter Heilbad bleiben
Alle zehn Jahre werden die Voraussetzungen geprüft. Die erforderlichen Unterlagen – ein Gutachten für das Bioklima und die Luftqualität – liegen nun vor. Mit dem Beschluss des Stadtrats kann das Verfahren formell seinen weiteren Weg gehen. Bis spätestens 30. September muss dies angestoßen werden.
Norbert Klein wollte wissen, ob für die Anerkennung ein Konzept für die künftige Verwendung der Heilquellen erforderlich ist. Nicht zwingend, antwortete Geschäftsleiter Maximilian Pfister. Man werde es jedoch mit einreichen.
In das geschlossene Kurmittelhaus in Bad Neuhaus wird weiter Geld gesteckt
Bürgermeister Michael Werner verwies in diesem Zusammenhang auf das von der Stadt beauftragte Projektbüro. Zuletzt hat dieses alle dazugehörigen Gebäude begutachtet. Angetan war der Rathauschef davon, dass sich das Rhön-Klinikum beziehungsweise die BGL weiterhin um das derzeit geschlossene Kurmittelhaus kümmert und investiert. So werden beispielsweise Leitungen durchgespült, dass sich die Salze nicht aus dem Wasser lösen oder Leitungen verstopft werden.
Als Stadt selbst mache man seine Hausaufgaben, sagte Werner, ohne konkret auf Einzelheiten einzugehen, welche Zukunftspläne für das Heilbad denkbar sind.
Übernachtung am Wohnmobilstellplatz in Bad Neustadt kostet nun mehr
Ein weiterer formeller Akt betraf den Wohnmobilstellplatz "Am Kurpark". Die Gebühr für eine Übernachtung inklusive freier Stromnutzung steigt von 8 auf 10 Euro. Hintergrund ist die Installation eines neuen Bezahlautomats. Bisher konnte man – analog zu den städtischen Parkscheinautomaten – lediglich mit Münzen zahlen.
Neuerdings ist dies auch mit Karte möglich. Das EC-Terminal ist jüngst in der Stadt eingetroffen, sodass der schon seit Februar im Bauhof stehende Automat Ende Juli aufgestellt werden kann. Mit den 10 Euro liege man weiterhin im günstigen Bereich, antwortete der Bürgermeister auf eine Frage aus dem Gremium. Das würden auch die Wohnmobilisten bestätigen.
Pläne für eine Modernisierung des Stellplatzes von Bad Neustadt sollen bald öffentlich werden
Weiter steigen könnte der Betrag, wenn der Stellplatz modernisiert wird. Darum kümmert sich Kurdirektor Horst Mikliss. Vonseiten der Stadt hofft man, das Thema nach der Sommerpause in den Stadtrat bringen zu können. Derzeit laufen unter anderem Gespräche mit Grundstücksbesitzern. Im Gespräch war zuletzt beispielsweise der Bau eines Funktionsgebäudes mit Duschen, WC oder Waschmaschinen.