Es sind keine schöne Zahlen, die Andreas Schlagmüller, Kämmerer der Stadt Bad Neustadt, jährlich vorstellen muss, wenn es um das Triamare geht. Das städtische Schwimmbad hat bereits in den vergangenen Jahren durchgängig rote Zahlen geschrieben, die immer tiefer werden. Alleine 2020 lag das Minus bei über 850.000 Euro. Erschwerend hinzu kamen Zwangsschließungen und weitere Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.
Wie üblich gleicht die Stadt den sogenannten Liquiditätsabfluss, der den Stadtwerken entsteht, aus. Für 2022 erwarten diese für den Betrieb des Triamare ein Minus von rund 1,1 Millionen Euro. Damit die Stadtwerke laut Schlagmüller im Laufe des Jahres flüssig bleiben und nicht in Probleme geraten, schießt die Stadt schon jetzt 60 Prozent der versprochenen Summe zu. Das sind rund 650.000 Euro, hierzu gab es Zustimmung vom Stadtrat in der jüngsten Sitzung.
Stadtarchiv: Auslöser aus Mellrichstadt beschäftigt auch Bad Neustadt
Eine etwas längere Diskussion im Gremium entstand beim Thema, wie die Stadt künftig mit Archivierungswünschen von Vereinen und anderen Institutionen umgeht. Auslöser war ein Fall in Mellrichstadt. Dort hatte der Obst- und Gartenbauverein dem dortigen Archiv Vereinsunterlagen zur Aufbewahrung übergeben.
Stadtarchivar Thomas Künzl, der sich neben Bad Neustadt auch um das Archiv in Mellrichstadt kümmert, stellte fest, dass neben Vereinsprotokollen auch Ordner mit Abrechnungen dabei waren. Diese muss der Verein aufgrund von steuerrechtlichen Vorgaben aufbewahren. Die Stadt Bad Neustadt rechnet künftig damit, dass auch bei ihr Vereine ihre Unterlagen im Archiv abladen wollen.
Es muss geprüft werden, ob Unterlagen "archivwürdig" sind
Der Stadtratsbeschluss sieht vor, dass Vereine und Institutionen zunächst nachweisen müssen, dass ihre Unterlagen "archivwürdig" sind, damit sie im Archiv aufgenommen werden können. Ansonsten soll eine Ablehnung erfolgen.
Anne Zeisner und Johannes Benkert mahnten zur Vorsicht, dass womöglich wichtige Unterlagen nicht einfach im Altpapier landen. Auch unter dem Gesichtspunkt, dass die bisherige Stadtchronik im Jahr 1985 endet und fortgeschrieben werden soll.
"Die Wichtigkeit der Unterlagen stehen außer Frage", entgegnete Bürgermeister Michael Werner. Man will lediglich verhindern, dass die Stadt mit Unterlagen überhäuft wird. Der Beschluss lässt aber den Spielraum zu, dass der Archivar die Unterlagen sichten kann, wenn es eine Anfrage gibt. "Dafür haben wir Thomas Künzl, der weiß, was wichtig ist und was nicht", so Werner.
Die Stadt will aufgrund der Diskussion im Anschluss auf ihn zugehen, dass dies geschieht und Anfragen nicht sofort kategorisch abgelehnt werden.
Stadt Bad Neustadt schließt Verträge mit Bestattungsunternehmen
Aus der nichtöffentlichen Sitzung der letzten Stadtratssitzung gab der Bürgermeister diverse Beschlüsse bekannt. Unter anderem kümmern sich die Unternehmen Suckfüll und Bulheller weiter um Bestattungen auf den städtischen Friedhöfen. Die Verträge sollen über die kommenden vier Jahre laufen, mit einer Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr.
Weiterhin erhalten der Hort Brendlorenzen und die Grundschule Bad Neustadt Lüftungsanlagen aufgrund der Corona-Situation. Abgesegnet hat der Stadtrat den Auftrag für die Objekt- und Tragwerksplanung zur Sanierung der Falaiser Brücke. Außerdem soll an der in die Jahre gekommenen Brücke das Geländer umgestaltet werden.
In die Wege geleitet ist der Auftrag zur Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs für die Feuerwehr Bad Neustadt und neue Spielgeräte für den Spielplatz in Mühlbach.
