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Burgwallbach
Sie suchen seit einem Jahr einen neuen Hausarzt: Ehepaar Geiger aus Burgwallbach in der Rhön ist verzweifelt
Robert und Karin Geiger sind auf medizinische Hilfe angewiesen, doch die Hausarztpraxen in der Umgebung sind überfüllt. Ihre Suche brachte bisher keinen Erfolg.
Robert und Karin Geiger aus Burgwallbach in der Rhön suchen seit einem Jahr einen neuen Hausarzt. Beide sind schwer krank und täglich auf Medikamente angewiesen.
Foto: René Ruprecht | Robert und Karin Geiger aus Burgwallbach in der Rhön suchen seit einem Jahr einen neuen Hausarzt. Beide sind schwer krank und täglich auf Medikamente angewiesen.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 03.02.2024 02:45 Uhr

Burgwallbach, ein Ortsteil von Schönau im Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Wohnung von Karin und Robert Geiger ist ein heimeliger Zufluchtsort an diesem kalten Wintertag. Holzdecken sorgen für eine urige Atmosphäre, Stofftiere sitzen auf Sofas und Sesseln, der Schlag einer Wanduhr erfüllt alle paar Minuten den Raum. Auf dem Tisch liegen eine bunte Blechdose, Deko - und zwei Medikamentendosierer. Einer für Robert Geiger, einer für seine Frau Karin. Beide sind mit Tabletten in verschiedenen Formen und Größen gefüllt.

Karin und Robert Geiger benötigen diese Medikamente täglich. Sie sind schwer krank und auf regelmäßige Besuche beim Hausarzt angewiesen. Das Problem: Allgemeinmediziner Dr. Peter Metz in Windshausen, der das Ehepaar betreute, hat Ende 2023 seine Praxis geschlossen. Und die Geigers fanden seither – trotz einjähriger Suche, wie sie sagen – keinen Arzt im Umkreis, der sie aufnehmen konnte.

Schließung der Praxis Metz in Windshausen macht Ehepaar Geiger sehr betroffen

Wie verzweifelt Robert und Karin Geiger sind, darüber können auch die lächelnden Stofftiere und die farbenfrohen Bilder an den Wänden nicht hinwegtäuschen. "Die Schließung war ein Schock für uns", sagt Karin Geiger. Die Lage der Praxis Metz sei für sie ideal gewesen: nur fünf Minuten Fahrzeit entfernt.

"Der Doktor hat sich so gut gekümmert. Er war zeitweise jeden zweiten Tag bei uns zu Hause, manchmal sogar in seiner Mittagspause. Oder saß morgens um 7 Uhr in unserer Küche, um Blut abzunehmen", erzählt die 70-Jährige über Peter Metz. "Ich habe immer gesagt, der gehört ins Fernsehen wie der Bergdoktor. Menschen wie er sind für mich Helden".

Schlaganfall, Krebs und weitere gesundheitliche Probleme

Als die Hausarztpraxis vor einem Jahr die Schließung Ende 2023 ankündigte, begannen die Geigers gleich mit der Suche nach einem neuen Allgemeinmediziner. Beide sind krebskrank, den 73-jährigen Robert Geiger ereilte ein Schlaganfall. Weitere gesundheitliche Probleme kommen dazu, sodass sie beide regelmäßig untersucht werden müssen und auf Medikamente angewiesen sind.

Ein Tablettendosierer für Robert Geiger, einer für Karin Geiger: Das Ehepaar aus Burgwallbach (Lkr. Rhön-Grabfeld) muss täglich Medikamente nehmen.
Foto: René Ruprecht | Ein Tablettendosierer für Robert Geiger, einer für Karin Geiger: Das Ehepaar aus Burgwallbach (Lkr. Rhön-Grabfeld) muss täglich Medikamente nehmen.

Wann und wie die Tabletten zu schlucken sind, damit kennt sich Karin Geiger aus, sie arbeitete jahrelang als Pharmazeutisch-Technische Assistentin. Das Problem: Zwar erhält das Ehepaar viele Behandlungen und Rezepte für Medikamente direkt von Fachärzten. Für die Grundversorgung sind die beiden Senioren aber auf einen Allgemeinarzt angewiesen. Weil sie nicht mehr gut zu Fuß sind, hofften sie, in einer Hausarztpraxis mit Parkplätzen vor der Tür – möglichst in der Nähe von Burgwallbach – aufgenommen zu werden.

Karin Geiger: Praxen können oft nur Patienten aus dem eigenen Ort annehmen

"Mein Mann kann nicht mehr Auto fahren", sagt die 70-Jährige. "Und ich wegen einer Augenoperation auch nicht länger als 15 bis 20 Minuten." Im Winter bei Dunkelheit und schlechtem Wetter morgens eine Stunde zu fahren, um früh um 7.30 Uhr für das Blutabnehmen in einer Praxis zu sitzen - "das ist nicht machbar". Ihre beiden Kinder könnten sie auch nicht zu Arztterminen bringen. Sie leben samt Enkeln und allen anderen Verwandten im Ruhrgebiet.

"Wir sind wirklich keine Leute, die wegen jeder laufenden Nase zum Arzt rennen", sagt die ehemalige Pharmazeutisch-Technische Assistentin. Doch die Suche nach einem neuen Hausarzt sei extrem schwierig: "Wir werden seit einem Jahr in jeder angerufenen Praxis im Umkreis von 20 Kilometern abgewiesen".

Manche würden generell niemanden mehr annehmen, andere hätten keinen Grund genannt. In manchen Praxen sei das Nein mit Personalmangel begründet worden. Oder es würden nur Patientinnen und Patienten aufgenommen, die direkt im Ort wohnen.

Burgwallbacher Rentner Robert Geiger hadert mit dem Gesundheitssystem

"Was ist das für ein Gesundheitssystem, in dem man keinen Hausarzt für sich findet? Das ist doch krank", sagt Rentner Robert Geiger, der als Elektrotechniker ein eigenes Ingenieur-Büro geführt hat. Nach ihrer ergebnislosen Suche im Umkreis wandten sich die Geigers am 24. Januar an die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB).

Sie soll Patienten bei der Suche nach Terminen und der dauerhaften Aufnahme bei einem Hausarzt unterstützen. Bei den ersten Anrufen dort, sagt Karin Geiger, sei sie immer in einer Warteschleife gelandet und habe deshalb jedes Mal nach 15 oder 20 Minuten aufgegeben. Bis sie irgendwann doch noch einen Mitarbeiter der Servicestelle erreichen konnte.

Er habe ihr versichert, sich innerhalb von 14 Tagen mit einem Termin in einer Praxis im Umkreis von 50 Kilometern bei ihr zu melden, berichtet Karin Geiger. 50 Kilometer seien zwar sehr weit für sie – "das würden wir aber in Kauf nehmen, wenn wir dann einen festen Hausarzt haben".

Ehepaar Geiger aus Burgwallbach wandte sich hilfesuchend an die KVB

Allerdings, so die Auskunft des KVB-Mitarbeiters laut Karin Geiger: Termine könne die Servicestelle nur jeweils einzeln für sie und ihren Mann vermitteln. "Es könnte also sein, dass mein Mann einen Termin bei einem anderen Hausarzt erhält als ich." Der Mitarbeiter habe ihr geraten, bei der Praxis, in der sie ihren Termin bekomme, anzufragen, ob ihr Mann mit aufgenommen werden könnte.

Bis ein solcher Termin stattfindet, will das Ehepaar Geiger das Angebot der Praxis aus Hohenroth nutzen. Dorthin können sie notfallmäßig kommen, um sich Rezepte ausstellen zu lassen. Ihr Vorrat an den nötigen Grundmedikamenten reiche nur noch bis Anfang Februar, sagen die Geigers. Die Versorgung mit Medikamenten ist für die beiden Burgwallbacher also zunächst gesichert. Ob es auch mit der dauerhaften Aufnahme bei einem Hausarzt klappt, wird sich in einigen Tagen zeigen.

 
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  • Franz Schröter
    Da ist das Ehepaar nicht das einzige, wir suchen nach der Praxisaufgabe von Dr. Metz ebenfalls nach einem neuen Hausarzt. Sehr schwierig.
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  • Dorothea Birkner
    Ich habe auch von Kürzem meinen langjährigen super guten Hausarzt durch seinen plötzlichen Tod verloren. Es gibt aber immer eine Lösung. Nach einer Not OP fühlte ich mich nur hilflos. Aber jetzt gibt es wenigstens bis Ende Juli eine Vertretung, was meine anfängliche Hysterie vorläufig beruhigt hat. Die weitere Zukunft ist weiter unklar, aber ich hoffe sehr es wird sich alles regeln. Das ist leider nur eine "kleine" Lösung. Die allgemeine Situation in Deutschland ist erschreckend und so ein Herr Lauterbach einfach nicht fähig die zu lösen, wie auch die ganze Ampel.
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Das ist ggf. nicht ganz falsch, nur: eine Problemlösung aus früheren 16 Jahren Untätigkeit an dieser Stelle fällt nicht in 2 Jahren vom Himmel!

    Hinzu kommt neben der Krisen, die viele Ressourcen, ob richtig oder falsch eingesetzt, gefordert haben, bereits spürbar der demografische Wandel:
    Es gibt erstens zu wenig Nachwuchs, auch in anderen Branchen, und hier zweitens zu viele Hürden und Arbeitsumgebungen, die der junge Nachwuchs nicht als vereinbar mit seinen Vorstellungen von Work-Life-Balance inkl. Vergütungsanspruch betrachtet.

    Bevor man sich da so ganz weit aus dem Fenster lehnt: und die jungen Ärzte, das sind alles durchaus tolle junge Menschen, deren Anspruchshaltung wir (bin auch älter) mit gefördert haben, oder? Nicht die Ampel allein! Die ist wirklich verbesserungsfähig, aber das Elend wurde in den Jahren vorher befördert, inkl. einer Wahnsinnsbürokratie, auch ein Grund, der junge Ärzte ins Ausland treibt. Und jetzt gibt es viele Baustellen gleichzeitig!
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Das Ehepaar tut mir aus tiefstem Herzen leid, schlimme Krankheiten, sehr schwierige Situation. Vielleicht könnten noch die ein od. andere Blutabnahme zu Haus erfolgen (je nachdem, um was es geht kann man das selbst zu Hause messen, sie hat ja zudem eine qualifizierte Ausbildung), Dauerhilfe ist das nicht. Ich drücke ihnen fest die Daumen!

    Lauterbachs Vorhaben ist ein kleiner Schritt, vielleicht temporäre Notlösung. Er geht nicht das Problem an, unser System muss umgestellt werden, mehr Präventionsmaßnahmen, die auch die Kasse zahlt, viel mehr korrekte wahre qualifizierte Infos und Vorträge/ggf. Pflicht- Kurse dazu, wie sie z.B. für manche Krankheiten (früher z. B. bei Diabetes?) in der Reha besucht werden MUSSTEN! Vor allem Selbstverantwortung und ggf. Risikozuschläge für Unbelehrbare, die das System und andere GKV-Zahler ausnutzen - und später noch die Frühverrentung obendrauf. Andere Länder haben billigere bessere Systeme und und gesündere Bürger, D hat Platz 16 in der EU!
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  • Klaus Fiederling
    ja, das geht leider den älteren Herrschaften nicht anders, wie unzähligen vielen, die vor Ort keinen Arzt mehr haben. Wir sind in der glücklichen Lage, das in Helmstadt, Neubrunn und Uettingen jeweils noch ein Arzt vor Ort ist. Diese nehmen aber auch zwecks Überlastungen gar keine neuen Patienten mehr an, denn bei ca. 5-6000 Bürgern in den 3 genannten Gemeinden haben die volle Arbeit zu leisten. Man braucht sich nicht zu wundern, dass junge Ärzte nicht gerne auf das Land fahren, da sie ja auch Notfallbereitschaft abends, in der Nacht oder amWochenende oftmals haben. Die kleinen Randgemeinden wie Holzkirchen, Rossbrunn usw.
    sind schon sehr arm drann, denn dort gibt es ja weder praktische Ärzte und auch keine Zahnärzte mehr, die meisten Geschäfte beschrenken sich auch auf den oben genannten Ortschaften, der Vorgängergesundheitsminister hat hierin schon versagt und der jetzige noch mehr. Deutschland wird immer mehr zum Entwicklungsland, wenn man die Lage betrachtet, was alles fehlt.
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  • Dietmar Eberth
    "... der Vorgängergesundheitsminister hat hierin schon versagt und der jetzige noch mehr."

    Wie kommen Sie zu der Aussage. Bei einem Gesundheitsminister Jens Spahn der keine Ahnung von Corona hatte und Millionen von Menschen in den Lockdown geschickt hat und Milliarden von Euro für zu teure Masken in den Sand gesetzt hat, kann ich das noch verstehen.
    Aber was hat ein Gesundheitsminister Lauterbach, der die Krankenhauslandschaft erstmal reformieren will bevor er weitere Milliarden in ein krankes System investiert oder gerade die Bugetierung der Hausärzte aufheben will, falsch gemacht. Wir scheinen in unterschiedlichen Realitäten zu leben.
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  • Horst Michalsen
    Corona war für alle Beteiligten eine völlig neue Pandemie, für die es keine Möglichkeit gab, auf Erfahrungen der Vergangenheit zurückzugreifen. Für viele Menschen hat Spahn entschlossen und zupackend gehandelt und die Öffentlichkeit täglich in einer ausführlichen Pressekonferenz zusammen mit dem RKI-Chef ausführlich informiert. Ihm jetzt vorzuwerfen, dass Milliarden für Masken „in den Sand gesetzt“ wurden, ist einfach zu billig. Hätte er nicht gehandelt und Masken wären nicht verfügbar gewesen, hätten Sie ihm das möglicherweise heute ebenfalls zum Vorwurf gemacht.

    Bei Lauterbach kann man sich kurz fassen: Er ist maßgeblich für den heutigen, miserablen Zustand der Krankenhäuser verantwortlich. Als Berater der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) war er vor 20 Jahren für die Einführung der DRG, des Rabattvertragssystems sowie des GKV-Modernisierungsgesetzes u.v.m. federführend verantwortlich. Er versucht jetzt nur, seine gröbsten Fehler der Vergangenheit zu korrigieren.
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Na ja, ich bin schon der Meinung, dass u.a. Spahn viel Mist hinterlassen hat, trotz seiner kurzen Zeit. Grundsätzlich war das überwiegend die vorherige Merkel-Regierung, und ja, jetzt die SPD.

    Die Maskenpreise haben mich weniger gestört, die paar Mios ruinieren D nicht. Doch dass da keine Kontrolle, oder ggf. doch Begünstigung durch wegsehen war, schon. Das war Wucher auf der Gesundheit der Bürger. Und im Gerichtsprozess von CSU-Politikertochter Tandler widerliches Drumherum bei dem Deal wegen Steuerhinterziehung mit der Staatsanwaltschaft, eine Millionen-Wahnsinnsprovision für ein paar Vermittlungsgespräche.

    Mag sein, dass Lauterbach indirekt da früher beratend dabei war, rechnerisch erschien das damals vernünftig. Wer ein bisschen weiter in menschlichen, nicht immer logischen Überlegungen denken kann, hat das Problem gesehen - wurde aber durchgesetzt.
    Trotzdem, L. war nicht VERANTWORTLICH! Das war eben sein Auftrag, VERANTWORTLICH war die Regierung in dem Fall.
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  • Dietmar Eberth
    Leugnen Bis zum Schluß. Und Erinnerungslücken scheint die Standardausrede zu sein.
    https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/masken-emix-spahn-103.html
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  • Bjoern Heim
    selbst wenn man, tatsächlich noch einen Hausarzt findet, ist das von freier Arztwahl sehr weit entfernt. Herr Lauterbach Sie sind am Zug.
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  • Dietmar Eberth
    Er hat schon begonnen

    "Karl Lauterbach kündigt Ende der Budgetierung bei Ärzteleistungen an"
    https://www.zeit.de/gesundheit/2024-01/aerzte-karl-lauterbach-gesundheitsminister-praxen
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  • Hubert Endres
    Herr Eberth. Herr Lauterbach war für die Budgetierung verantwortlich, auch wenn sie das als SPD Anhänger immer wieder verleugnen. Dieser Typ ist ebenso unfähig wie viele in der Regierung. Auch in früheren Jahren war dies unter Merkel der Fall. Irrsinnig, das man Studenten ab einem gewissen Notendurchschnitt den Arztberuf verweigert. Ist jemand mit guten Noten auch ein guter Arzt ? Warum gehen viele in die Nachbarländer, z. B. Schweiz ? Warum gehen hier die Menschen nicht auf die Straße und demonstrieren auch gegen linke, islamistische Gewalt oder dem drohenden Gesundheitskollaps ? Oder der rasant steigenden Kriminalität ? Zu feige ? Sind sie nur in einem Bereich aufgehetzt worden ?
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  • Horst Michalsen
    Das Hauptproblem im deutschen Gesundheitswesen liegt darin, dass man den jahrelangen Kostensteigerungen, die wiederum ihre Ursachen im demografischen Wandel und im medizinischen Fortschritt haben und auch weiter anhalten werden, durch Dirigismus und Planwirtschaft begegnet.

    Leider funktioniert das auf Dauer nicht. Man muss den Bürgern reinen Wein einschenken und klarmachen, dass in einer alternden Gesellschaft mit immer besseren medizinischen Leistungen Kostenexplosionen unausweichlich sind. Die Versicherten werden sich - sofern man Leistungseinschränkungen oder Selbstbehalte nicht hinzunehmen bereit ist - auf saftige Beitragserhöhungen einstellen müssen, wie sie in der Privaten Krankenversicherung schon längst der Fall sind.
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  • Dietmar Eberth
    27 Jahre sind seit dem berüchtigten Kompromiss von Lahnstein vergangen. Der damalige Gesundheitsminister Horst Seehofer schmiedete gemeinsam mit dem SPD-Gesundheitspolitiker Rudolf Dressler den unheiligen Deal „Gesundheitsstrukturgesetz“. Mit dem Gesundheitsstrukturgesetz wurde die Budgetierung der ärztlichen Leistungen und auch der Arzneimittelausgaben vereinbart.
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