
Die traurige Nachricht kommt aus Bayern: Mit der Kissinger Hütte ist erst dieser Tage eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Rhön ein Raub der Flammen geworden. Ob und bis wann die beliebte Hütte auf dem Feuerberg wieder aufgebaut wird, ist noch unklar. Aus der hessischen Rhön gibt es dagegen eine gute Nachricht: In der vergangenen Woche ist mit dem Aufbau der Holzelemente für die Milseburghütte und die benachbarte Keltenstube begonnen worden. Damit wird allmählich absehbar, dass an diesem beliebten Anlaufpunkt nach Jahren bald wieder Gäste bewirtet werden können.
57 vorgefertigte Holzelemente müssen den Berg hoch
Wenn das Wetter mitspielt, soll der Kubus schon in wenigen Tagen fertiggestellt sein. Dann hat man eine Vorstellung, wie die Hütte aussehen wird. Mit selbstfahrenden Spezialfahrzeugen, sogenannten Multi-Loadern, werden die insgesamt 57 vorgefertigten Holzelemente den Berg hinauf transportiert. Keine einfache Aufgabe. Per Fernsteuerung muss die bis zu drei Tonnen schwere Last auf dem schmalen Weg nach oben dirigiert werden.

Danach werden die Elemente mit einem Kran abgeladen und auf die schon fertiggestellte Kellerdecke der Hütte montiert. Dafür verantwortlich sind Facharbeiter einer Holzbau-Firma aus Weyhers, die sich auf die Elementbauweise spezialisiert hat. Ob Wände, das Dach oder Fenster – alle Teile sind im Winter bei der Firma vorgefertigt worden.
16.000 Schrauben und Nägel werden benötigt
Jetzt werden sie mit Lkw an den Fuß der Milseburg gebracht, auf die Spezialfahrzeuge geladen und zur Baustelle transportiert. Dort werden sie per Kran auf die Kellerdecke der Hütte gehoben und dort montiert. Schon zu sehen ist inzwischen der Eingangsbereich mit der Tür, die Küche, der etwa 60 Quadratmeter große Gastraum, die hintere Wand mit dem Panoramafenster, aus dem man in Richtung Rhön und Fulda schauen kann und Teile des Daches.
Um die einzelnen Elemente miteinander zu verbinden, werden rund 16.000 sogenannte Verbindungsmittel wie Nägel, Schrauben oder Winkel benötigt, erklärt Bauleiter Sebastian Hohmann. Bis zum Ende dieser Woche soll das Dach montiert sein, damit die Monteure dann im Trockenen weiter arbeiten können. "Es ist eine besondere Baustelle mit besonders hohen Anforderungen an alle Mitarbeiter", sagt Hohmann. Grund sei die anspruchsvolle Konstruktion und die Baustelle in rund 800 Metern Höhe.

Damit ist schon jetzt in etwa ersichtlich, wie die neue Milseburghütte aussehen wird. Aber das ist nur die Außenhülle. Es folgen im Anschluss die Sanitäranlagen, Elektrik und Lüftung und in einem nächsten Schritt die Inneneinrichtung.
Auftrag für die Bohrung des Versorgungstunnels vergeben
Doch auch wenn dies alles eingebaut ist, kann die Hütte noch nicht eröffnet werden. Denn es fehlt noch die Ver- und Entsorgungsleitung für Wasser, Wasser und Strom. Diese werden in einer unterirdischen Rohrleitung von Danzwiesen bis zur Hütte geführt. Doch dafür muss noch der Kanal unter dem Gestein der Milseburg gebohrt werden.
Der Auftrag dafür ist vergeben und in absehbarer Zeit wird mit den Arbeiten begonnen, erklärt der Hofbieberer Bürgermeister Markus Röder. Zehn bis 15 Wochen können diese Arbeiten dauern, fügt er hinzu. Denn dazu gehört nicht nur die Bohrung mit mehr als 400 Metern Länge und einem Höhenunterschied von 120 Metern, sondern auch der Anschluss der Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen an die Hütte und an die Versorgungsleitung von Danzwiesen.
Hoffnung auf einen Eröffnungstermin im Herbst
Dieser Teil der Arbeit wird sehr anspruchsvoll und alle Verantwortlichen hoffen, dass sowohl die Bohrung als auch der Anschluss erfolgreich sein wird. Wenn all diese Arbeiten abgeschlossen sein werden, könne man sich Gedanken über einen Einweihungstermin machen.

Der Bürgermeister lässt sich nicht gerne festlegen, zu viele Schwierigkeiten haben in der Vergangenheit zu Verzögerungen geführt. Aber im Herbst sollte es dann so weit sein, dass die neue Milseburghütte endlich eingeweiht und mit Leben erfüllt werden kann.