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Sandberg
Kissinger Hütte in Flammen: Hauptgebäude des beliebten Ausflugsziels in der Rhön wurde fast komplett zerstört
Die Kissinger Hütte stand am Dienstagmorgen in Flammen, der Schaden liegt wohl im sechsstelligen Bereich. Verletzt wurde niemand. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Verheerende Flammen: Gegen 4.20 Uhr am Dienstagmorgen geriet die Kissinger Hütte, ein beliebtes Ausflugsziel in der Gemeinde Sandberg (Lkr. Rhön-Grabfeld), in Brand und wurde nahezu komplett zerstört. 
Foto: Stefanie Hildmann | Verheerende Flammen: Gegen 4.20 Uhr am Dienstagmorgen geriet die Kissinger Hütte, ein beliebtes Ausflugsziel in der Gemeinde Sandberg (Lkr. Rhön-Grabfeld), in Brand und wurde nahezu komplett zerstört. 
Claudia Kneifel
,  Franziska Sauer
,  Gerhard Fischer
 und  Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 22.03.2025 02:31 Uhr

In der Gemeinde Sandberg im Landkreis Rhön-Grabfeld ist am frühen Dienstagmorgen das Hauptgebäude der Kissinger Hütte, ein beliebtes Ausflugsziel in der Rhön, fast vollständig niedergebrannt. Gegen 4.20 Uhr bemerkte ein Bewohner aus Kilianshof die Flammen und verständigte die Polizei, sagt Florian Leimbach von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken.

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Beim Eintreffen der Einsatzkräfte habe der ältere Teil der Kissinger Hütte bereits komplett in Flammen gestanden. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehren konnte ein Übergreifen auf das angrenzende Bettenhaus verhindert werden, so Leimbach weiter.

Feuerwehr musste Löschwasser auf den Berg transportieren

Erschwert wurden die Löscharbeiten nicht nur durch den starken Wind, sondern auch durch die schwierige Wasserversorgung, da es vor Ort keine Löschwasserhydranten gibt. Die Feuerwehren mussten Wasser in Fahrzeugen auf den Berg transportieren und mobile Faltbecken errichten. Auch Landwirte halfen dabei mit.

Aufgrund der Einsturzgefahr konnten die Feuerwehrleute das Gebäude nicht betreten, sondern mussten die Flammen von außen bekämpfen. Hierbei kamen zwei Drehleitern zum Einsatz. Pressesprecher Florian Leimbach erklärte, dass zwischenzeitlich rund 120 Einsatzkräfte aller umliegenden Feuerwehren vor Ort im Löscheinsatz waren.

Die Ursache des Feuers ist bislang noch unklar, so Leimbach weiter. Die Kriminalpolizei wird im Laufe des Dienstags die Ermittlungen aufnehmen, um die Brandursache zu klären. Außerdem wird eine Brandwache vor Ort sein, um beim Aufflammen einzelner Brandherde sofort reagieren zu können. Leimbach schätzt den Schaden auf eine sechsstellige Summe.

Die gute Nachricht: Beim Brandausbruch waren keine Gäste im Haus

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich niemand im Gebäude. Das Wanderziel mit Übernachtungsmöglichkeiten hatte am Montag seinen Ruhetag, Übernachtungsgäste gab es keine. 

Fotoserie

Am Dienstagmorgen war auch die Bürgermeisterin von Sandberg, Sonja Reubelt, vor Ort, die sich tief betroffen vom Ausmaß des Schadens zeigte. "Ich bin echt geschockt. Die Kissinger Hütte hat hier eine lange Tradition." Die Bürgermeisterin war froh, dass niemand im Haus war und keiner verletzt wurde.

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Die Hütte ist Eigentum des Rhönklub-Zweigvereins Bad Kissingen. Dessen Vorsitzender Manfred Egert zeigte sich am Ort des Brandgeschehens entsetzt. "Das ist eine bittere Enttäuschung für uns", äußert er sich spürbar betroffen. "So ein Unglück. Gerade, nachdem wir erst renoviert haben." Die Kissinger Hütte wurde vor wenigen Jahren generalsaniert und erhielt einen modernen Neubau. Abschluss der umfangreichen Baumaßnahme war Ende 2022.

Manfred Egert vom Rhönklub-Zweigverein Bad Kissingen ist den Tränen nah

Die überregional bekannte Kissinger Hütte - ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer in der Rhön - stand am Dienstagmorgen lichterloh in Flammen.
Foto: NEWS5 / Pascal Höfig | Die überregional bekannte Kissinger Hütte - ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer in der Rhön - stand am Dienstagmorgen lichterloh in Flammen.

Egert sei am frühen Morgen vom Einsatzleiter der Feuerwehr und auch vom Pächter der Hütte angerufen worden und habe sich dann gleich auf den Weg zur Kissinger Hütte gemacht. Dort hätten ihn Flammen und Rauch empfangen. "Die Hütte ist heruntergebrannt. Es stehen nur noch ein paar Außenwände." Bei dem Anblick sei man den Tränen nahe. "Das ist sehr emotional."

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Wie es weitergeht und ob die Hütte wieder aufgebaut wird, könne er zum momentanen Zeitpunkt noch nicht sagen. Das werde man aber in jedem Fall prüfen.

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Bei der jüngsten Sanierung waren über eine Million Euro und unzählige freiwillige Arbeitsstunden in die Erneuerung der Hütte geflossen. Ermöglicht wurde sie durch Spenden und verschiedene Fördertöpfe. Es ging um eine Erneuerung der Wasserleitungen sowie eine neue Küche im Altbestand.

Dank neuer Brandschutztüren konnte der Anbau gerettet werden

Für das Bettenhaus wurde ein Neubau hinter dem Gebäude mit dem historischen Gastraum errichtet. Das aktuelle Satellitenbild von Google-Maps aus dem Jahr 2009 zeigt diesen Anbau noch nicht. Der Neubau ist mit Brandschutztüren ausgestattet und konnte bei dem Feuer gerettet werden.

In dem von dem Brand betroffenen Altbau befinden sich die Gaststätte, die Küche, ein Matratzenlager mit 14 von insgesamt 59 Übernachtungsmöglichkeiten sowie nach Auskunft von Manfred Egert die gesamte Infrastruktur mit dem Strom- und Gasanschluss. 

Das beliebte Ausflugsziel auf 832 Metern Höhe thront seit über 100 Jahren auf dem Feuerberg-Plateau. 2024 wurde das 111-jährige Bestehen des Traditionshauses gefeiert.

Der Artikel wurde aktualisiert.

 
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Kommentare
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  • Uwe Steigemann
    Was mich bei der tragischen Sache doch etwas wundert. Da oben wohnt keiner und wer ist um die Zeit vor Ort um die Feuerwehr zu alarmieren.
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  • Hans-Joachim Krämer
    Die Hütte steht erhöht. Das sieht und ,wenn die Windrichtung stimmt, riecht man ziemlich weit.
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  • Horst Blatz
    Einfach nur zum heulen .... Auf der Kissinger Hütte war man immer gerne zu Besuch
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  • Klaus B. Fiederling
    schade jedenfalls für die Eigentümer der Kissinger Hütte. Wird Jahre dauern bis die wieder aufgebaut wird, wenn überhaupt
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  • Andreas Gerner
    Keine Löschwasservorhaltung (Hydranten, Tank oder Speicherbecken etc) bei einem Gastro- und Beherbergungsbetrieb ?

    Suboptimal.
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  • Alfred Holl
    Das dürfte man heute wahrscheinlich nicht nochmal so errichten, aber bei einer Vereinshütte, die von Ehrenamtlichen betrieben wird kann man halt auch keine 1000 Auflagen machen, wenn man möchte, dass es noch Leute gibt, die was tun.
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  • Emilie Krenner
    So wie das auf den Bildern aussieht ist da nicht mehr viel zu gebrauchen. Hoffentlich gut versichert.
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  • Roland Albert
    Wer die Aktionen unsere Behörden kennt, kann sich ausrechnen, dass nur Grunddchutz versichert ist.
    Bau als privater mal so ein Gebäude, baust du Löschwasserziszterne und das ganze Paket ein. Dazu gehört auch zu meldende Brandfrüherkennung.
    Man wird es hören wieviel wir wieder spenden sollen…
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  • Jutta Nöther
    Ach du Sch..
    Die Kissinger Hütte ist seit Generationen eine Institution!
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  • Peter Koch
    Der Link auf die Kissinger Hütte führt in die Alpen und nicht in die Rhön.
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  • Ralf Zimmermann
    Vielen Dank für den Hinweis, wir haben den falschen Link entfernt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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