Das Dach ist drauf, der Innenausbau läuft: Es geht zügig voran beim Rewe-Markt in Nordheim. Die Bauarbeiten liegen voll im Zeitplan. Projektentwickler Matthias Cordes ist sich sicher: "Ende Oktober werden wir den Schlüssel an Rewe übergeben." Ende November gehen dann im neuen Einkaufsmarkt im Streutal die Türen für die Kunden auf.
Mitte Februar war mit dem Abtransport von Mutterboden auf dem Grundstück an der Straße nach Heufurt begonnen worden. Die Baufirma HD-Bau aus Bayreuth hatte bis April die Bodenplatte eingebracht, sodass dann zügig mit dem Bau des Marktes begonnen werden konnte. Auf der Baustelle lief alles glatt, es gab keine Hindernisse oder Verzögerungen, so Cordes. Das liege auch daran, dass vonseiten der Firma HD-Bau ein eingespieltes Team am Werk sei, das sich auf den schlüsselfertigen Bau solcher Märkte spezialisiert habe. Für seinen Arbeitgeber, die Arcus Bauträger GmbH, eine Tochter der Krause Holding aus Bayreuth, ist sie ein verlässlicher Partner, macht Cordes deutlich.
Einkaufen und Kaffee trinken
Der Einkaufsmarkt hat eine Fläche von knapp 1200 Quadratmetern, dazu kommen eine Bäckerei mit Café mit rund 120 Quadratmetern und ein separater Getränkemarkt mit 500 Quadratmetern. Rund 100 Parkplätze stehen für die Kunden zur Verfügung.
Fünf Millionen Euro investiert der Bauträger insgesamt in den Neubau des Markts und den Bau einer Linksabbiegespur für die Kunden aus der oberen Rhön. Die Abbiegespur ist bereits fertiggestellt, informiert Matthias Cordes, der anführt, dass der Bauträger auch für den Unterhalt des Straßenabschnitts verantwortlich zeichnet.
Er lobt zudem die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nordheim und den ortsansässigen Landwirtschaftsbetrieben. "Der Mutterboden, der auf dem Baugelände nicht mehr gebraucht wurde, ist von den Nordheimer Landwirten wiederverwertet worden und nicht auf der Deponie gelandet", sagt der Projektleiter.
Rewe setzt auf großes Einzugsgebiet
Rewe sieht im Standort Nordheim großes Potenzial, weiß er. Das dokumentiere auch die Tatsache, dass der Konzern den Einkaufsmarkt in Nordheim erwerben und als Eigentümer betreiben will. Üblicherweise mietet Rewe die Immobilien, so auch den neuen Markt, der derzeit in Mellrichstadt gebaut wird. In Nordheim geht der Konzern einen anderen Weg und setzt auf das breite Einzugsgebiet in mehrere Richtungen bis nach Thüringen. Rewe sieht sich hier laut Matthias Cordes bestens positioniert.
Wie Ursula Egger, Pressesprecherin des Rewe-Konzerns, auf Anfrage dieser Redaktion informiert, ist die Eröffnung des Markts in Nordheim am Donnerstag, 28. November, geplant. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Bitter für die Fladunger: Ihr Rewe-Markt im Ort wird am 16. November geschlossen. "Die Verlagerung wurde angestrebt, weil der Markt in Fladungen nicht mehr zeitgemäß ist", heißt es vonseiten der Rewe-Group. Diana Sternberger, die bislang noch den Rewe-Markt in Fladungen leitet, zieht mit ihrem bewährten Team nach Nordheim um. Alle 27 Mitarbeiter werden am neuen Standort weiter beschäftigt, so die Rewe-Sprecherin.
Streit um Standort zwischen Nordheim und Fladungen
Wegen des Projekts hatte sich ein Streit zwischen den Gemeinden Nordheim und Fladungen entzündet, nachdem Rewe die Entscheidung gefällt hatte, den Neubau in Nordheim anzusiedeln. Für die Stadt Fladungen eine bittere Pille: Wenn der Markt Mitte November schließt, gibt es im Ort keinen Einkaufsmarkt mehr. In Nordheim hingegen war die Freude groß: Nachdem Ende 2015 der Dorfladen zugemacht hatte, erschien die Standort-Entscheidung der Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Köln 2016 wie ein Sechser im Lotto.
Nordheims Bürgermeister Thomas Fischer freut sich auf das neue Nahversorgungsangebot in seiner Gemeinde, hat er bereits zum Baustart deutlich gemacht. Er sieht darin eine gute Entwicklung für Nordheim. Ob für den Markt in Fladungen in naher Zukunft eine neue Lösung in Sicht ist, wollte Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten auf Anfrage dieser Redaktion nicht preisgeben. "Das ist in der Schwebe", weiter wollte sich das Stadtoberhaupt zu dieser Frage nicht äußern.