
Aktuell sind die Zahlen der Asylbewerber in Deutschland wieder auf einem hohen Niveau. All diese Menschen benötigen eine Unterkunft, ein Dach über dem Kopf, was aufgrund begrenzter Kapazitäten schon zu einigen Problemen geführt hat. Auch der Landkreis Rhön-Grabfeld muss bei der Unterbringung von Flüchtlingen seinen Beitrag leisten und hat das bereits in der Vergangenheit getan. Zahlreiche Flüchtlinge fanden in Rhön und Grabfeld Aufnahme, wobei stets auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer unersetzliche Dienste leisteten.
Diese werden nun wieder benötigt. Denn inzwischen reichen die Plätze in den vorhandenen Unterkünften im Landkreis nicht mehr aus. Im ehemaligen Kreiskrankenhaus in der Goethestraße Bad Neustadt wurde daher am Dienstag eine Notunterkunft eröffnet. Das musste recht schnell geschehen. Die zuständigen Behörden am Landratsamt waren zwar über die Zuweisung weiterer Flüchtlinge informiert worden, die Details wurden ihnen aber recht kurzfristig bekannt gegeben.
Zimmer schon im vergangenen Jahr für Flüchtlinge vorbereitet
So trafen am Dienstagmorgen gegen 9.30 Uhr 30 Flüchtlinge aus Afghanistan in der Kreisstadt ein und wurden im einstigen Krankenhaus auf Zimmer verteilt. Dabei hat es sich als großer Vorteil erwiesen, dass das teilweise leerstehende Gebäude bereits im vergangenen Jahr für die Unterbringung von Flüchtlingen ertüchtigt wurde.
Zahlreiche Behörden-Mitarbeiter und Helfer, darunter Ehrenamtliche des BRK Kreisverbandes, hatten im vergangenen Frühjahr die ehemalige Kreisklinik für die Aufnahme von Flüchtlingen hergerichtet. Man wollte vorbereitet sein, falls weitere Flüchtlinge – zum Beispiel auch aus der Ukraine – eintreffen sollten. Zunächst bot das Haus dann Unterbringungsmöglichkeiten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Als ideal wurde schon damals die zentrale Lage der ehemaligen Kreisklinik wegen ihrer Nähe zur Stadt mit den Behörden oder den Verkehrsmitteln bezeichnet. Hier könnten Flüchtlinge mehrere Wochen unterkommen, bis eine neue Bleibe für sie gefunden wird. Die Räumlichkeiten wurden entsprechend mit Dusche, WC und Waschmöglichkeiten hergerichtet.
Auch sind die Zimmer abschließbar, was eine gewisse Privatsphäre ermöglicht. Dazu kommen noch ein Gemeinschaftsraum, Sozialräume sowie Zimmer für ärztliche Untersuchungen oder Beratungen. Insgesamt bestehen im früheren Krankenhaus Unterbringungsmöglichkeiten für 60 Personen. Im Landratsamt geht man davon aus, dass die entsprechende Anzahl von Flüchtlingen dem Landkreis auch zugewiesen werden.
Freiwillige Helfer sollen sich bei der Integrationslotsin in Rhön-Grabfeld melden
"Um die Neuankömmlinge in unserem Landkreis schnell und erfolgreich integrieren zu können, ist es notwendig, dass diese durch unsere Gesellschaft unterstützt werden", heißt es in der Mitteilung des Landratsamtes vom Dienstag.
Daher bitte der Landkreis alle ehrenamtlich Interessierten, die einen Teil zum Integrationsprozess beitragen möchten, nicht unangemeldet in der Klinik zu erscheinen, sondern sich in jedem Fall bei Integrationslotsin Jessica Wolf (Mail: jessica.wolf@rhoen-grabfeld.de; Tel.: (09771) 94-225, zu melden und sich mit ihr abzusprechen.