
Ein Verkauf der ehemaligen Kreisklinik ist derzeit nicht angedacht. Das sagte Landrat Thomas Habermann am Mittwoch bei der Kreistagssitzung. Der Landrat erwähnte die aktuelle Mitteilung des Ministeriums, die Impfzentren zum 1. Januar 2023 zu schließen. Diese Einrichtung war bisher im Erdgeschoss der ehemaligen Kreisklinik untergebracht.
Aktuell biete das Haus Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und ist für weitere Geflüchtete, unter anderem aus der Ukraine, vorbereitet (wir berichteten). Außerdem müsse man abwarten, wie sich die Flüchtlingssituation entwickelt. Das sei auch der Grund, dass man das Haus, wenn ganz große Not bestehen sollte, zur Verfügung stellen würde. Zur Flüchtlings- und Asylbewerber-Lage in Rhön-Grabfeld sagte der Landkreischef, dass die Situation weitaus schlimmer sei als im Jahr 2015.
Verzögerung um Jahre
Der Landkreis sehe aus diesen Gründen derzeit keinen Anlass, das Thema "Verkauf der Kreisklinik" zu diskutieren. Aufgrund der aktuellen Situationen sei unklar, ob sich der Verkauf um einige Zeit, eventuell sogar um Jahre verzögert. Die Absicht, sich von dem Gebäude zu trennen, bestehe allerdings weiterhin. Man wisse von der städtebaulichen Entwicklung der Stadt Bad Neustadt, die entsprechend an dem Grundstück interessiert ist.
Wie bereits berichtet, ist die ehemalige Kreisklinik und das umliegende Areal schon seit geraumer Zeit Thema im Bad Neustädter Stadtrat. Geplant wurde ein städtebaulicher Wettbewerb zur Nachnutzung des ehemaligen Kreisklinik-Grundstücks und der Abbruch des Klinikgebäudes. Man könnte, so wurde vorgeschlagen, eine Wohnbebauung ins Auge fassen, die junge Familien und Senioren im Blick hat, oder einen Hotelkomplex. Dieses Thema sollte auch auf der Agenda der nächsten Zukunftswerkstatt des Stadtrats stehen. Auf Anraten der Regierung von Unterfranken wurde das Projekt bereits vorbehaltlich ins Förderprogramm aufgenommen.
Erstmal kommt alles anders: Aktuell überlege der Landkreis in den Räumen im Erdgeschoss vorübergehend die IT-Abteilung unterzubringen, um damit die Baumaßnahmen im Landratsamt zu überbrücken.
Zur Entscheidung, die Impfzentren zu schließen, sagte Landrat Thomas Habermann, dass er dies für richtig empfindet, weil dies eine Aufgabe der niedergelassenen Ärzte sei.
Für wen denn hier bitte ein Hotel...? Das könnte sehr gut weiter außerhalb der Innenstadt stehen.
Dringend wäre jedoch nach mehr als 6 Jahren eine aktive Position des Landkreises, sprich eine Bereitschaft über einen baldigen Verkauf zu reden, um überhaupt einen zukunftsgerichteten Prozess in Gang setzen zu können.
Das derzeitige Verhalten ist mir einer nicht sichtbaren Kooperationswilligkeit noch sehr liebevoll umschrieben.
In Neuhaus stehen genug Gebäude leer.