
Eigentlich wollte der Stadtrat Bad Neustadt in seiner jüngsten Sitzung mit dem Beschluss einer Zweckvereinbarung die Errichtung und den Betrieb eines Naturkindergartens in Unsleben vorantreiben. Doch Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner setzte den Tagesordnungspunkt kurzfristig ab.
Hintergrund waren Gemeinderatsbeschlüsse der Gemeinden Niederlauer und Wülfershausen: Die hatten zuvor überraschend gegen die Zweckvereinbarung gestimmt, was Werner als "schade und bedauerlich" bezeichnete. Auch Wollbach sieht das Projekt offenbar kritisch.
Fünf Plätze im Naturkindergarten Unsleben wären für Kinder aus Bad Neustadt reserviert
Zum Hintergrund: Die NES-Allianz plant seit längerem, in der Lehmgrube in Unsleben einen Naturkindergarten mit 25 Plätzen für Kinder ab drei Jahren in Anlehnung an einen Bauernhof mit Tieren und Feldfrüchteanbau zu konzipieren. Fünf dieser Plätze wären für Kinder der Stadt Bad Neustadt reserviert. Doch offenbar tragen nicht alle Mitgliedsgemeinden die Idee mit, wie sich jüngst herausstellte.
Bürgermeister Werner bezeichnete das als "bedauerlich". Er verstehe die NES-Allianz als "Solidargemeinschaft", das Projekt sei "längst" bei den Bürgermeistern bekannt, er selbst habe immer wieder seinen Stadtrat mitgenommen und informiert. "Ich wäre sehr traurig und fände es schade, wenn wir dieses tolle Projekt einstampfen müssen", positionierte er sich klar.
Die Zweckvereinbarung sieht eine Kostenbeteiligung aller Kommunen am Naturkindergarten vor. Nun seien aber zwei Kommunen überraschend ausgestiegen. Unter diesen Voraussetzungen möchte Bürgermeister Werner vorerst keinen Beschluss des Stadtrats Bad Neustadt zur Zweckvereinbarung herbeiführen. Er sehe nicht ein, dass Bad Neustadt "wieder in die Bresche springe", wie jüngst beim Thema Grabungen geschehen. Da müsse die Solidargemeinschaft NES-Allianz eine Lösung finden. In der nächsten Lenkungsgruppensitzung soll das Thema neu besprochen werden.