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Unsleben
Naturkindergarten in Unsleben nimmt Konturen an: Konzept sieht Tiere und Nutzgarten vor
In der Lehmgrube von Unsleben muss Platz gemacht werden, damit auch noch der Naturkindergarten in dem Freizeitgelände untergebracht werden kann.
Foto: Eckhard Heise | In der Lehmgrube von Unsleben muss Platz gemacht werden, damit auch noch der Naturkindergarten in dem Freizeitgelände untergebracht werden kann.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 25.08.2024 13:30 Uhr

Die Vorarbeiten für den geplanten Naturkindergarten in Unsleben sind einen gehörigen Schritt vorangekommen. Bei der Gemeinderatssitzung in Unsleben lieferte Bürgermeister Michael Gottwald einen Zwischenbericht zu dem Vorhaben, nach dem sich jetzt alle Mitgliedsgemeinden der NES-Allianz für die Einrichtung in der Lehmgrube ausgesprochen haben.

Hintergrund ist die steigende Interesse von Eltern, ihre Kinder in einem natürlichen Umfeld betreuen zu lassen. Die Idee hat in Hohenroth so gut eingeschlagen, dass die Nachfrage nicht abgedeckt werden kann, so dass nun unter Federführung der Gemeinde Unsleben eine zweite Einrichtung dieser Art aufgebaut werden soll.

Grundinvestition liegt bei 200.000 Euro für die Errichtung einer Hütte

Inzwischen wurde ein Konzept für den Betrieb festgelegt, das unter anderem einen gewissen Bestand an Tieren und das Anlegen eines Nutzgartens vorsieht. Darüber hinaus haben verschiedene landwirtschaftliche Betriebe bereits ihre Unterstützung zugesagt. Die Kapazität ist auf 25 Kinder ausgelegt. Den einzelnen Gemeinden sind nach der Zahl der Einwohner Plätze zugeteilt.

Die Grundinvestition mit der Errichtung einer Hütte liegt bei 200.000 Euro und wird ebenfalls nach Größe der Mitgliedskommunen aufgeteilt. Das Fördersystem sieht eine Bezuschussung von bis zu 85 Prozent vor. Die Betriebskosten werden analog zu herkömmlichen Einrichtungen unter Staat, Kommune und Eltern aufgeteilt. Eine Zweckvereinbarung, die sich an der des Waldkindergartens in Hohenroth anlehnt, segneten die Räte ab. Der Zeitplan sieht eine Errichtung der Hütte im ersten Halbjahr 2025 vor, sodass im September nächsten Jahres der Betrieb aufgenommen werden kann.

Grundsteuerhebesatzes wird auf 350 Prozent gesenkt

Die Reform der Grundsteuer hat nicht nur bei Bürgern erheblichen Unmut erzeugt, sondern auch in den Rathäusern einige Unsicherheiten produziert. Jetzt sind die Verwaltungen angehalten, die Hebesätze für die Grundsteuer A und B festzulegen, nach denen letztendlich die Höhe der Abgaben des einzelnen Grundstücksbesitzers berechnet werden. Kopfschüttelnd stellt der Bürgermeister fest, dass das Finanzamt eigentlich noch gar nicht alle Daten geliefert hat, um exakte Aussagen über das Gesamtaufkommen zu treffen, gleichwohl es eine der wichtigsten Einnahmequellen der Kommunen darstellt.

Bisher deute sich an, dass mit dem bisherigen Hebesatz von 450 Prozent die Gemeinde massive Mehreinnahmen hätte. Der ursprüngliche Ansatz der Reform war jedoch gewesen, das Gesamtaufkommen für die Kommunen nicht zu verändern. Gottwald schlug daher eine Senkung des Hebesatzes auf 350 Prozent vor, die allerdings voraussichtlich auch Mehreinnahmen gegenüber dem bisherigen Niveau bedeuten. Exakt lässt sich der Betrag jedoch noch nicht errechnen. Die zusätzlichen Einnahmen ließen sich aber mit dem Wegfall der Straßenausbaubeiträge rechtfertigen.

Die Gemeinderäte folgten schließlich dem Vorschlag des Bürgermeisters. Mit dem vom Finanzamt berechneten Einheitswert und der Grundsteuermesszahl kann der einzelne Eigentümer nun die Höhe seiner Abgabe berechnen, bemerkte das Ortsoberhaupt und vermutete, dass in der Zukunft wahrscheinlich in dem Bereich noch einmal nachgearbeitet werden muss, wenn die ersten Klagen eintreffen.

Kindergarten bis einschließlich 2026 ausgebucht

Ebenso informierte Gottwald über die Situation des Kindergartens, der durch eine hohe Geburtenzahl bereits bis einschließlich 2026 ausgebucht ist. Daher muss die Erweiterung der Krippe rasch umgesetzt werden. Ziel ist der Baubeginn im nächsten Frühjahr. Mit der Geburtenentwicklung wird aber auch der Bedarf im Schülerhort steigen. Auch in dieser Einrichtung sind daher in absehbarer Zeit Eingriffe notwendig, um mehr Raum zu gewinnen.

Im weiteren Verlauf stellte Kerstin Manger ihre Arbeit als Quartiersmanagerin vor und berichtete über ihre Aktivitäten im ersten Halbjahr. Ihre Tätigkeit orientierte sich an den Themen eines Expertenworkshops aus dem Jahr 2021. Dabei ging es unter anderem um Wohnsituation für Senioren, die Verkehrssituation im Ort, Barrierefreiheit, pflegerische Versorgung und die Betreuung pflegender Angehöriger. Die Quartiersmanagerin hat dabei festgestellt, dass noch viele Betroffene sich scheuen, ihre Hilfe anzunehmen. Gut eingeschlagen haben das Seniorencafé wie auch die Dorfspaziergänge, die regelmäßig angeboten wurden. Bis zum Ende des Jahres stehen noch eine Reihe von Veranstaltungen für Senioren an.

Der Bürgermeister informierte schließlich noch über Anliegerbeschwerden in der Streugasse. Vor allem ging es um nächtliche Transporte durch landwirtschaftliche Fahrzeuge und deren Geschwindigkeit. Florian Kraus war zwar der Ansicht, dass die großen Fahrzeuge in dem engen Bereich die zulässige Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde gar nicht erreichen könnten, doch das Gremium verständigte sich darauf, die Einführung eines Tempo-30-Bereichs im gesamten unteren Abschnitt des Altorts prüfen zu lassen. Zu guter Letzt beschlossen die Mandatsträger eine finanzielle Unterstützung des Gemeindevereins von 2500 Euro pro Jahr.

 
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Kommentare
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  • Gerhard Zwierlein
    Wie hoch ist die voraussichtliche Erhöhung? Ich schätzte mal das sich die Grundsteuer damit verdoppelt. Die dicke Überschrift über dem Absatz: lautet Hebesatz wird auf 350% gesenkt - richtig wäre wohl - Grundsteuer wird verdoppelt! Diese Ergänzungsinfo sollte man sich noch von der Gemeinde geben lassen. Außerdem auch, ob man sich letztes Jahr hätte vorstellen können, den Hebesatz von 450% auf 1000% zu erhöhen - denn genau das macht man jetzt
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  • Hubert Endres
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