Nun kommt die jahrelange Posse um das "Schmitts Mary Haus" also zu einem Ende. Man ist verleitet zu sagen - endlich. Mit dem begonnenen Abriss ist der historische "Schandfleck" der Stadt Bad Neustadt bald Geschichte. Ende gut, alles gut? Sicher nicht.
Das zeigt auch die Reaktion eines Passanten am Mittwochmorgen, der beim Anblick des Abrissbaggers leise vor sich hin flucht. Alle Beteiligten sollten sich hinterfragen, ob es so weit hätte kommen müssen. Und das nicht nur, weil der Konflikt aufgrund der Straßensperrung noch dazu auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird.
Keine gute Außenwirkung all die Jahre für die Stadt Bad Neustadt
Endet die Verantwortung der Stadt dann, wenn sie gebetsmühlenartig Jahr für Jahr darauf verweist, dass ihr das Haus nicht gehört? Hätte sie nicht vehementer auf eine Lösung drängen müssen? Schließlich sind in diesem Bereich mit Kurpark und Kliniken gewiss nicht nur Einheimische tagtäglich unterwegs – Stichwort Außenwirkung.
Den größeren Vorwurf müssen sich aber die Denkmalschutzbehörden gefallen lassen. Denn: Wie viel ist Denkmalschutz überhaupt noch wert, wenn das Rhön-Klinikum als Eigentümer nach den abgelehnten Abrissanträgen kaum Auflagen erhält, wie das historische Gebäude ansehnlich erhalten werden kann? Lediglich die bekannte grüne Plane auf dem Dach reicht da wohl kaum aus.
Schon vor Jahren hätten die Behörden eingreifen müssen und nicht zusehen dürfen, wie der Eigentümer das Problem aussitzt und die Natur die festgefahrene Situation löst. Gab es in all den Jahren wirklich keine Alternativen?
Die richtigen Lehren für die Zukunft ziehen
So ist das unausweichliche Ende des "Schmitts Mary Haus" letztlich nur aufgeschoben worden. Ein Relikt von am Ende unansehnlicher Stadtgeschichte geht verloren. Aus diesem Negativbeispiel sollten für die Zukunft die richtigen Lehren gezogen werden.
Dieses Thema (dass so lange zugewartet wird, bis ein Abriss unumgänglich ist) ist übrigens ein bundesweites Problem. Es gibt zahlreiche Beispiele hierfür, wie zuletzt etwa in Gießen. Ich empfehle hier bei Interesse den Verein Stadtbild Deutschland, der auch bei Facebook vertreten ist.
Wen meinen Sie damit? Die untere Denkmalschutzbehörde am Landratsamt NES oder das Amt für Denkmalpflege in Bamberg oder das Amt in München?
Da muss ich widersprechen..., es sind die Gesetze, die die genannten Behörden in BA und M nichts anderes machen ließen - für mich ist immer noch der Eigentümer derjenige, der das zu verantworten hätte und das seit über 30 Jahren - da hätte sich was machen lassen, wenn man gewollt hätte.