Und immer wieder in jedem Jahr kommt dieselbe Frage auf? Was ist mit dem Schandfleck in Bad Neuhaus an der Ecke An der Wandelhalle/ Kurhausstraße? Tut sich etwas am Schmitts Mary Haus? Die Bürgerversammlung für Bad Neuhaus und Mühlbach fand statt – diesmal wieder im Gemeindehaus von Mühlbach. Bürgermeister Michael Werner stand Rede und Antwort.
Zur obigen Frage wusste er die Antwort. "Nein, es tut sich nichts", sagte er. Das Gebäude gehört dem Rhön-Klinikum und steht unter Denkmalschutz. Es darf nicht abgerissen werden, sondern muss auf Anordnung des Amtes für Denkmalschutz saniert werden. Wegen einiger schützenswerter Teile im Innenbereich.
Dass das restliche Haus inzwischen fast ganz verfallen ist, wird ignoriert. Inzwischen ist der Putz an der linken Hauswand heruntergefallen. Es scheint, dass nur noch die Plane und der wildwachsende Efeu das Haus zusammenhält. Der hintere Teil ist sowieso schon zusammengefallen.
zum Thema Schmitts Mary Haus
Auch Werner weiß sich keinen Rat. "Wir haben keine Handhabe", sagt er. "Das Rhön-Klinikum ist am Zug, wird dort jedoch nichts tun." Es hat zurzeit jede Bautätigkeit eingestellt. Der Bestand wird gepflegt, weiß Werner, saniert oder neu gebaut wird momentan nichts.
Von den anwesenden Bürgern musste die aktuelle Situation vom Kurmittelhaus und vom Casa Reha nicht angesprochen werden. Das tat der Bürgermeister von ganz alleine, weil er wusste, dass es die Menschen stark interessiert.
Im Rückblick zum Kurhaus berichtete er, dass Pächter Hermann Baer zum 31. März 2022 in den Ruhestand ging. Baer betreut jedoch weiterhin vorübergehend das Kurhaus bis eine Regelung für die Zukunft gefunden ist. Den übrigen Beschäftigten wurde vom Rhön-Klinikum zu Ende August gekündigt. Wobei sich hier einige Fachkräfte schon anderweitig orientiert haben.
Der Bürgermeister bekundete bei der Bürgerversammlung deutlich den Willen der Stadt, das Kurmittelhaus weiter zu betreiben. Vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt in der Sitzung am 2. Juni zu. Es findet zu diesem Thema vor der Entscheidung eine nicht-öffentliche Sondersitzung des Rates statt. Zum Verständnis wurde mitgeteilt, dass das Gebäude weiterhin im Besitz des Rhön-Klinikums bleibt.
Zum Casa Reha Seniorenpflegeheim gab es keine Neuigkeiten. Werner lobte die gute Kommunikation zwischen den Fachbehörden und den Beteiligten. Er hoffe, dass für alle Senioren ein guter Platz gefunden wird, sagte er. Und immer wieder betonte er: "Es kam alles sehr überraschend."
Andrea Schmitt aus Mühlbach wollte wissen, was mit dem leeren Gebäude dann geschieht. Dazu konnte Werner nichts sagen, da es der BGL Grundbesitzverwaltung des Rhön-Klinikums gehört.
Thomas Gernert sprach die fehlenden Parkplätze für die Patienten des Kurhauses an. Stefan Cornely fragte nach der zeitlichen Funktion der Geschwindigkeitsanzeige in der Kurhausstraße und nach der Uhr am Gemeindehaus. Da sich auch am Kirchturm keine Uhr befindet, ist Mühlbach "aus der Zeit gefallen." Der Bürgermeister will dort Abhilfe schaffen und unter dem Pilz am Eingang des Ortes eine Uhr installieren lassen.
Heinz Ewald bat darum, die Geschwindigkeitsmessgeräte an der Kurhausstraße zwischen Kirche und ehemals Haus Sonja aufzustellen, da dort die Leute sehr schnell fahren. "Geht nicht", wusste Werner, "die Strecke ist zu kurz." Zudem wurde angeregt, die Parkplätze im Waldweg wegen Falschparkens zu kontrollieren.
Es war eine rege Bürgerversammlung für Mühlbach und Neuhaus im Gemeindehaus. 50 Personen waren anwesend. Zu Beginn legte Werner die Statistik und den Zahlen des Haushalts offen. Die Einwohnerzahl von Bad Neuhaus beläuft sich auf aktuell 475, in Mühlbach wohnen 872 Menschen.
Wie antwortete die entsprechende Abteilung des Rhön-Klinikums: „Es muss wirtschaftlich sinnvoll sein, wir geben das Geld lieber für die Kranken aus“. War damit gemeint, dass die Aktionäre Rendite erwarten und das Rhön-Klinkum darauf achtet?
Die historische Ausstattung der Bauzeit des späten 18. Jahrh. orientiert sich an zeitgenössischen Bauten des Großbürgertums und Adels.
Das Rhön-Klinikum macht nichts und lässt es einfach verfallen - so schafft man Fakten!!!
Da sind auch dem Denkmalschutz die Hände gebunden, der schon viele Zugeständnissen gemacht hat, auch für umliegende Häuser.
Das Rhoen-Klinikum als Eigentümer tut nichts und sieht wahrscheinlich auch keinerlei Notwendigkeit, zumindest mal bei der Denkmalschutz- Behörde Antiklopfen um ein Umdenken anzustoßen. Es wäre ja viel zu einfach, etwas eindeutig auf der Hand Liegendes zu tun.
Und unsere Verwaltung schaut regungslos zu. Ohne eigene Aktivitäten von dort (ich sage ja gar nicht "Druck erzeugen") und kontinuierliches Nachfragen wird natürlich nichts geschehen. Ich frage mich nur, weshalb man von allen beteiligten Seiten dieses Schandmal dauerhaft so stoisch hinnimmt ?
Wieso fühlt sich z.B. auch keine Fraktion des Stadtrats aufgerufen, dieses Thema halbjährlich wiederholend auf die Tagesordnung setzen zu lassen und auf eine Abhilfe zu drängen ?
Aber gemäß der bekannten Tatsache, dass steter Tropfen jeden Stein hoehlt, kann man (--> die Stadt) andererseits "am Ball bleiben" und bei jeder passenden (und auch unpassenden) Gelegenheit moralischen Druck auf Eigentümer aufbauen. Zumal es sich hier nicht um eine Privatperson handelt.
Wie heißt doch der nette Spruch: man sieht sich im Leben immer mal wieder und sei es bei einem (wie auch immer gearteten Anliegen), für das der Gegenüber eine Zustimmung oder Genehmigung braucht. Und dafür sind auch behördenübergreifendes Zusammenwirken, z.B. mit dem Landkreis, zulässig und erwünscht.