Eine Woche nach einer Betriebsversammlung des Automobilzulieferers Preh in der Stadthalle Bad Neustadt, bei der der Abbau von rund 420 Stellen am Hauptsitz in der Saalestadt angekündigt wurde, will nun die Gewerkschaft IG Metall in die Offensive gehen. Am Dienstag (12 Uhr) soll es einen Protest am Haupteingang des Unternehmens in der Schweinfurter Straße in Form einer Menschenkette vor dem Werksgelände geben.
Als Motto hat die IG Metall "Die Preh-Familie hält zusammen" ausgerufen. Wie Jens Knüttel von der IG Metall Schweinfurt auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt, würden am Dienstag Gewerkschaftssekretärin Nadine Knauff und Preh-Betriebsratsvorsitzender Daniel Rossmann sprechen. "Die Aktion der Beschäftigten steht im Vordergrund", erklärt er.
Seit 2012 gehört Preh zu 100 Prozent zur chinesischen Joyson-Group. Ein Abbau von 420 Stellen am Hauptsitz in Bad Neustadt, der wohl alle Bereiche und Funktionen betreffen wird und bis Ende 2024 angegangen werden soll, würde circa 25 Prozent der knapp 1700 Personen umfassenden Belegschaft betreffen.
Die aktuellen Abbaupläne begründet Preh in einer Mitteilung mit schwierigen Marktbedingungen. Bereits in einem Interview mit dieser Redaktion im März dieses Jahres berichtete Preh-CEO Charlie Cai über eine angespannte Lage.
Wie geht es bei Preh in Zukunft weiter?
Preh wollte sich bisher noch nicht dazu äußern, wie der Stellenabbau genau aussehen soll, außer, dass er "so sozialverträglich wie möglich" gestaltet werden solle. "Für die Benennung konkreter Umsetzungsmaßnahmen ist es noch zu früh", teilte Preh auf Anfrage dieser Redaktion mit. Die Details der konkreten Umsetzung sind derzeit noch Gegenstand von Verhandlungen mit dem Betriebsrat."
Insgesamt ist also bisher noch wenig über die Pläne von Preh bekannt. Fest scheint bisher zu stehen, dass Bad Neustadt weiterhin der Hauptsitz der Preh-Gruppe bleiben wird, wie das Unternehmen selbst mitteilt.
Der Standort in Bad Neustadt erwirtschafte nach Unternehmensangaben seit fünf Jahren Verluste, weshalb der Abbau von rund 420 Mitarbeitern notwendig sei, "um diesen Standort wieder in eine finanziell gesunde Situation zu bringen".