
Franken Helau! Am Freitagabend findet wieder der Höhepunkt der fränkischen Fernsehfastnacht in Veitshöchheim statt: die BR-Sendung "Fastnacht in Franken". Die Prunksitzung des Fastnacht-Verbands Franken vereint Tanz, Büttenreden und viel prominentes Publikum.
Auch aus den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sind Politiker und Künstler am Abend live vor Ort mit dabei – im Publikum und auf der Bühne. Im Vorfeld verraten sie, worauf sie sich am meisten freuen und warum die Auswahl des richtigen Kostüms gar nicht so einfach ist.
1. Bayerns Innenstaatssekretär und Landtagsabgeordneter (CSU) Sandro Kirchner (49) aus Premich (Lkr. Bad Kissingen): "Die Auseinandersetzungen zwischen der Oberpfalz und Franken sind witzig"

Eine Einladung bei "Fastnacht in Franken" im Publikum sitzen zu dürfen, hat der CSU-Politiker Sandro Kirchner aus Premich, seitdem er als Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium Teil des Kabinetts ist. "In diesem Jahr bin ich zum dritten Mal in Veitshöchheim mit dabei", erzählt er. "Es ist ein kurzweiliger Abend mit sehr vielen interessanten Darbietungen. Die typischen Auseinandersetzungen zwischen der Oberpfalz und Franken sind immer wieder witzig."
In welchem Kostüm er und seine Frau am Freitagabend über den roten Teppich flanieren, wollte Kirchner nicht verraten: "Beim ersten Mal wollte ich witzig sein und bin als Harry Potter gegangen –und musste dann mit Entsetzen feststellen, dass alleine an meinem Tisch drei Harry Potter saßen."
Im vergangenen Jahr wollte er sein Kostüm mit seinem Amt in Verbindung bringen. Da das Thema "Sicherheit" durch seinen Chef – Innenminister Joachim Herrmann als schwarzen Sheriff –bereits besetzt ist, hat er sich für den Bereich Sport entschieden, der ebenfalls in sein Ressort fällt: "Ich habe mich als Deutschland-Fan verkleidet, weil ja auch die Fußball-EM stattgefunden hat." Die Idee, welche Verkleidung es in diesem Jahr werde, sei eine Gemeinschaftsleistung zwischen seiner Frau, ihm und einem kleinen Bekannten-Kreis.
2. Rhön-Grabfelds Landrat (CSU) und Rundfunkrat Thomas Habermann (68): "Wir gehen als Rhönschaf und Wolf"

Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann ist in seiner Funktion als Rundfunkrat in Veitshöchheim mit dabei. "Wir freuen uns wie ein Schnitzel", sagt er. Für ihn sei der Abend mehr als ein Pflichttermin. "Es ist ein wirklicher Wohlfühltermin, da in Veitshöchheim eine familiäre Atmosphäre herrscht."
Im Gegensatz zu Sitzungen wie in Köln, sei es auch eine politische Fasenacht, so Habermann. "Ich bin gespannt, da sie zwei Tage vor der Wahl stattfindet. Lehnt man sich zurück oder nimmt man das zum Anlass, um auszuteilen?"

Habermann war bereits verkleidet als notleidender Gastronom, Rhönschaf oder Windrad in Veitshöchheim. "Ich hatte selbst auch schon einmal eine Rhöner Maske. Das war ein schönes Kostüm, aber es war auch sehr anstrengend, darunter den ganzen Abend zu verbringen", sagt er. "Das schönste Kostüm war das Rhönschaf. Das kam so sympathisch an und hat unsere Heimat verkörpert." Grund genug für ihn auch in diesem Jahr wieder daran anzuknüpfen: "Wir gehen als Rhönschaf und Wolf."
3. "Dreggsagg" Michl Müller (52) aus Bad Kissingen: Besingt er in diesem Jahr die Heißluftfritteuse?

Für ein Gespräch hat Michl Müller aus dem Bad Kissinger Stadtteil Garitz in der Faschingshochsaison kaum Zeit. Für ihn stehen momentan die Auftritte im Mittelpunkt – und am Wochenende vor der großen TV-Prunksitzung hatte er bei den Prunksitzungen des BTC Garitz sozusagen Heimspiel.
"Es war wie immer sehr schön", sagt Oliver Hertrich, Vorsitzender des BTC Garitz, über Michl Müllers Auftritt. "Das ist immer Tradition, dass der 'Dreggsagg' aus Garitz die Sitzung beschließt." Was Michl Müller im heimischen Garitz auf der Bühne präsentiert, kommt auch oft in Veitshöchheim vor. "Er ist mit einem Anzug aufgetreten", sagt Hertrich. "Er kam von einer Kreuzfahrt, weshalb er noch so schick angezogen war. Im Urlaub auf dem Schiff wollte er dem Wahlkampf aus dem Weg gehen."
Auch ein neues Lied hat Michl Müller präsentiert. Nachdem er in der Vergangenheit Themen wie seine Unterhose oder das Bügeln besungen hat, ging es in diesem Jahr um die Heißluftfritteuse. Begeistert waren sie in Garitz auf jeden Fall, so Hertrich über den Lokalmatadoren Müller: "Wenn der Michl bei uns die Bühne betritt, dauert es nicht lange, bis die Ersten auf den Stühlen stehen."
4. Der Weisbacher Blaue Jüde Jochen Filbry (39) von der Brauchtumsgruppe Oberelsbach: "Der Blick hinter die Kulissen ist etwas Besonderes"

Als Teil der Brauchtumsgruppe Oberölsbacher Fousanöchter nimmt Jochen Filbry als Weisbacher Blauer Jüde teil. "Jeder Ortsteil von Oberelsbach hat seine eigene Maske", sagt er. "Der blaue Jüde hat die typische Weisbacher Maske auf, trägt den blauen Kittel, schwarze hohe Stiefel und eine weiße Hose."
Filbry war bereits 2020 Teil der "Fastnacht in Franken". Heuer ist er zum zweiten Mal mit dabei. "Aufgeregt bin ich nicht, es ist eher Vorfreude", sagt er. "Aber es ist schon spannend. Was erwartet mich? Wo werde ich eingesetzt? Und für Außenstehende ist der Blick hinter die Kulissen etwas Besonderes."
Zusammen mit Markus Johannes, der als zweiter Blauer Jüde im Einsatz ist, reist er am Donnerstagmittag an. "Dann werden wir eingewiesen, was genau zu tun ist. Auch wenn wir nur Randfiguren sind, werden wir bei allem eingebunden", so Filbry. "Ich freue mich auf zwei schöne Tage!"
5. Markus Henneberger (44) aus Unterelsbach als Unterelsbacher Fosenöchter: "Man ist ein Teil von dem Ganzen"

Auch Markus Henneberger ist bei der TV-Prunksitzung am Freitag zum zweiten Mal mit dabei. Der Unterelsbacher Fosenöchter ist durch seine Maske, sowie den Rock und den spitzen Dreifach-Hut erkennbar. Neben ihm nimmt noch der 18-jährige Jonas Fick in der Kostümierung an der Sendung teil.
"Ich freue mich auf die Gemeinschaft mit allen", sagt Henneberger. "Man kommt ganz nah ran und ist ein Teil von dem Ganzen." Seinen ersten Auftritt auf der großen Faschingsbühne hatte er damals unter Corona-Bedingungen – die Aufzeichnung sei damals deshalb "etwas strenger" geregelt gewesen.
Am Freitag wird sein Auftritt nun live übertragen. Die Aufregung ist dennoch nicht groß, so der 44-Jährige. "Wir sind ja unter der Maske."
Die Sendung wird am Freitag, 21. Februar 2025, ab 19 Uhr live aus Veitshöchheim im BR übertragen. Ab dem Nachmittag können Sie in einem Liveticker auf www.mainpost.de bereits einen Blick hinter die Kulissen werfen.