
Einmal live dabei sein bei "Fastnacht in Franken". Wie viele Menschen mögen davon in den Tagen vor der großen BR-Live-Sendung träumen? Für eine Handvoll Personen aus Weisbach und Unterelsbach wird dieser Traum Jahr für Jahr wahr. Der Clou: Die Weisbacher "Jüden" und die Unterelsbacher "Fosenöchter" gehören mittlerweile zum festen Bestandteil der Live-Sendung. Die Einzigartigkeit dieser Rhöner Masken hatte das Team um "Fastnacht in Franken" schon vor einiger Zeit so überzeugt, dass die Jüden und Fosenöchter seitdem jedes Jahr eine Rolle in der Sendung spielen.
Jochen Filbry und Markus Johannes heißen die diesjährigen Teilnehmer aus Weisbach. Beide sind sie nach Weisbach "zugeschneit", brennen jedoch vom ersten Fasching in Weisbach an für die Maskentradition. Gerade der Faschingssamstag ist für die beiden ein besonderes Ereignis. An diesem Tag zieht stets der größte Jüde-Zug des Jahres durch den Ort. Hier haben die kleinen und großen blauen Jüden und auch die Zuschauer riesigen Spaß.
Jochen Filbry ist schon zum zweiten Mal dabei
Sehr stolz macht es Filbry, dass er mit Markus Johannes dieses Jahr die Rhöner Masken vor dem riesigen TV-Publikum zum zweiten Mal vertreten darf. "Das ist eine ganz besondere Ehre", sagt Jochen Filbry, dessen Schwiegervater im Übrigen der bekannte Maskenschnitzer Thomas Eyring aus Weisbach ist, der die Rhöner Masken in seiner Werkstatt anfertigt und feilbietet.
Vor fünf Jahren war Jochen Filbry das erste Mal in Veitshöchheim mit dabei. "Damals war ich etwas angespannt, jetzt bin ich schon entspannter", so Filbry. Ein Stück weit wisse man beim zweiten Mal, was auf einen zukommt und man freue sich darauf.
Spannende Einblicke in die TV-Produktion
Am Donnerstagmittag, am Tag vor der Live-Sendung, geht es los mit der Generalprobe. Als erstes werde man umfassend eingewiesen, denn im Vorfeld bekomme man nicht wirklich gesagt, was die Regisseure mit den Maskenträgern genau vorhaben, wann und wie die Einsätze sein sollen. Als Darsteller ist man bei allen Besprechungen mit dabei, bei allen Gesamt- und Einzelproben, es sei "ganz spannend, dies mitzuerleben", so Filbry. "Der ganze Aufbau, die Organisation, die Kameras und alles drumherum: Es ist toll, hautnah dabei zu sein." Im Backstage-Bereich komme man ganz ungezwungen mit allen Promis in Kontakt und könne sich richtig gut unterhalten.

Sein Kumpel Markus Johannes ist dieses Jahr das erste Mal mit dabei. Bei ihm sind das Herzklopfen und die Ungewissheit schon ein bisschen stärker zu spüren, die Vorfreude überwiegt jedoch eindeutig. Die weiße Hose des "blauen Jüden" wird in der Vorbereitung besonders gut gewaschen – viel gründlicher, als wenn der Jüd sonst durch Weisbach rennt. Und der unverwechselbare frische Buchs für die Jüd-Maske wird von Brigitte Eyring neu angebracht, damit die Maske im besonderen Fernsehlicht erstrahlt.
Für die Darsteller ist von Donnerstag auf Freitag ein Hotelzimmer gebucht. Nach der Generalsprobe am Donnerstag beginnt am Tag der Live-Sendung die Arbeit für die Darsteller auch schon früh am Tage, wo weitere Einweisungen und Feinabstimmungen erfolgen.
Auch die Unterelsbacher Fosenöchter sind im Fernsehen zu sehen
Wie Jochen Filbry zum zweiten Mal dabei ist einer der beiden diesjährigen "Fosenöchter" aus Unterelsbach: Markus Henneberger war bei der Aufzeichnung im Corona-Jahr 2022 schon mal unter der Fosenöchter-Maske in Veitshöchheim und hat in diesem Jahr, da er auf der Unterelsbacher Büttenabend-Bühne aussetzt, ein weiteres Mal die Ehre.

Das "Fosenöchter"-Kostüm, das im Vergleich zu den Weisbacher Kostümen in Vereinshand ist, hat er sich die Tage besorgt und Probe getragen. "Da soll schon alles passen", schmunzelt Henneberger. Auch er freut sich auf den direkten Kontakt mit den Akteuren. "Es ist ein tolles Gefühl, ein Teil davon zu sein."
Und damit der Nachwuchs dieses "Feeling" auch einmal erlebt, wird Markus Henneberger dieses Jahr vom 18-jährigen Jonas Fick aus Unterelsbach, auch bereits ein Darsteller auf der Unterelsbacher Fastnachtbühne, begleitet. Schließlich soll die Tradition der Maskenfastnacht auch in Unterelsbach noch lange erhalten bleiben. Ein Fernsehauftritt könne dieser Tradition durchaus weiteren Aufwind verleihen. "Ich bin gespannt", sagt der junge Maskenträger aus Unterelsbach und träumt noch ein bisschen den Traum, der kommende Woche für ihn tatsächlich Wirklichkeit wird.