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Bad Neustadt
Erneut "Indisches Kulturfest" im Pfarrgarten von Mühlbach: Eine Feier für die Sinne und den Gaumen
Am Samstag und Sonntag, 27. und 28. Juli, findet zum zweiten Mal das "Indische Kulturfest" statt. 15 indische Gerichte stehen am Sonntag auf der Speisekarte.
Am 27. und 28. Juli findet im Mühlbacher Pfarrgarten zum zweiten Mal das 'Indische Kulturfest' statt. Neun Köche (auf dem Foto fehlt ein Koch) werden 15 verschiedene indische Speisen zubereiten. Sie freuen sich zusammen mit Pfarrvikar Johnson Thottathil (links) und Dekan Andreas Krefft (rechts) auf viele Besucher.
Foto: Sigrid Brunner | Am 27. und 28. Juli findet im Mühlbacher Pfarrgarten zum zweiten Mal das "Indische Kulturfest" statt. Neun Köche (auf dem Foto fehlt ein Koch) werden 15 verschiedene indische Speisen zubereiten.
Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 26.07.2024 02:44 Uhr

Im vergangenen Sommer feierte das "Indische Kulturfest" im Mühlbacher Pfarrgarten eine glanzvolle Premiere. "Wir waren damals sehr überrascht von den unzähligen Besucherinnen und Besuchern, die gekommen sind", blickt Dekan Andreas Krefft zurück. Die Schlangen vor dem Essensstand hätten bis zum Eingang gereicht. "Ich habe eine wundersame Brotvermehrung versucht, aber es hat nicht geklappt", geht er mit Humor darauf ein, dass das Essen bereits am Nachmittag ausverkauft war. Diesmal sei man auf alles vorbereitet, um einen möglichen zweiten Besucherandrang bewältigen zu können, versprechen er und Pfarrvikar Johnson Thottathil. Das zweite indische Kulturfest findet am Samstag und Sonntag, 27. und 28. Juli, erneut im Pfarrgarten von Mühlbach statt.

Die indische Gemeinschaft in und um Bad Neustadt wächst stetig. Mittlerweile bestehe sie aus rund 300 Frauen, Männern und Kindern, gibt Pfarrer Johnson Auskunft. Der selbst aus Indien stammende Geistliche betreut sie innerhalb der katholischen Kirche. Etwa 170 Personen davon würden als Pflegekräfte oder Auszubildende am Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt arbeiten. Die meisten stammen aus dem südindischen Bundesstaat Kerala und sind Christen.

Über 100 Personen sind in die Vorbereitungen eingebunden

Seit mehreren Monaten würden bereits die Vorbereitungen für das Fest laufen. Dazu wurde ein siebenköpfiges Team ins Leben gerufen. Die Zahl der Helferinnen und Helfer sei jedoch ungleich höher, so Pfarrer Johnson. Über 100 Inderinnen und Inder sowie auch Einheimische würden sich in unterschiedlichster Form beteiligen.

Fünf Frauen und Männer des siebenköpfigen Vorbereitungsteams mit Pfarrvikar Johnson Thottathil (links) und Dekan Andreas Krefft (rechts). Weiter von links: Binal Mani, Ajo Sunny, Tomy Ozhakanate Kuriyakose, Preethi Lawrence und Ann Carolin Juby.
Foto: Sigrid Brunner | Fünf Frauen und Männer des siebenköpfigen Vorbereitungsteams mit Pfarrvikar Johnson Thottathil (links) und Dekan Andreas Krefft (rechts).

Mit dem Fest wolle die indische Gemeinschaft auch Danke sagen, erläutert Dekan Krefft. All denen, die ihnen beim Eingewöhnen, bei der Wohnungssuche oder auch bei Behördengängen geholfen hätten.

Gottesdienst, Kulturprogramm und eine umfangreiche Speisekarte

Das Fest wird am Samstag um 16.30 Uhr eröffnet. Im Anschluss daran werden ein indisches Kulturprogramm und Abendessen geboten. Am Sonntag findet um 10 Uhr ein Festgottesdienst in dem in Kerala üblichen syro-malabarischen Ritus statt. Der Gottesdienst wird teils auf Indisch, teils auf Deutsch gehalten. Ab 11.30 Uhr gibt es Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Am Nachmittag wird ein Rahmenprogramm mit Tänzen, Gesang, Informationen zu Ayurveda sowie der Möglichkeit, indische Kleidung anzuziehen, geboten. Um 19 Uhr ist Festende.

"Das Kulturprogramm wird ein optischer Genuss für Augen und Ohren", kündigt Pfarrer Johnson an. Geplant seien Tänze aus Kerala, aber auch aus ganz Indien. "Dadurch bekommen die Zuschauer einen guten Eindruck von der gesamten indischen Kultur", erklärt Ann Carolin Juby, die moderierend durch das Programm führen wird. Insgesamt 13 Tanzformen und auch Chorbeiträge seien vorbereitet worden. Der Margamkali-Tanz zum Beispiel erzählt, wie der Apostel Thomas nach Indien kam, um dort zu missionieren. Die Thomas-Christen, die in großer Zahl in Kerala zu finden sind, führen ihre Tradition auf den Apostel zurück.

Für die Tänze wurde extra Kleidung aus Indien mitgebracht

Um alle Tänze in ihrer ursprünglichen Form zeigen zu können, seien typische Tanzkleider aus Indien mitgebracht worden. Die Chormusik umfasse Volksmusik, aber auch Bollywood-Lieder. "Für uns ist es wichtig, die Vielfalt und Schönheit der indischen Kultur in all ihren Facetten zu präsentieren", so der Pfarrvikar.

Ein Anziehungspunkt werden natürlich die indischen Spezialitäten sein. "Ich freue mich schon auf das Essen", sagt auch Dekan Krefft. Vor allem begeistere ihn die indische Welt der Gewürze. Gab es letztes Jahr fünf verschiedene Gerichte, so werden es diesmal elf Hauptgerichte und vier Fingerfoods sein. Es gibt mehrere Ausgabestellen, um größere Warteschlangen zu vermeiden.

Auf der Speisekarte steht zum Beispiel das Hühnchengericht "Chicken Biriyani", Kartoffel-Blumenkohl-Curry mit Pappadam (Linsenbrot), Maniokbrei mit Fisch-Curry (nur Sonntag) oder als Fingerfood "Kozhukkatta" (gefüllte Knödel aus Reismehl). Geboten wird auch eine Live-Küche, bei der man den Kochenden über die Schulter schauen kann. Am Samstag wird es eine kleinere Auswahl an Gerichten geben als am Sonntag.

Dekan Andreas Krefft: Plädoyer für funktionierende Integration

Neun Köche plus zahlreiche Helferinnen und Helfer bereiten die Speisen zu. Darunter befinden sich vier gelernte Köche. Bei der Gruppe der Köche, die schon mehrmals bei Veranstaltungen zusammen gekocht hat, handelt es sich tatsächlich ausschließlich um Männer. Das sei vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Ehefrauen als Pflegekräfte im Rhön-Klinikum beschäftigt sind, erläutert Tomy Ozhakanate Kuriyakose, der seit fünf Jahren in einem Hotel in Bad Bocklet als Koch beschäftigt ist. Sein Lieblingsgericht in der deutschen Küche ist übrigens das Fränkische Hochzeitsessen. 

Alle Beteiligten hoffen nun, dass die Besucherinnen und Besucher mit der Veranstaltung zufrieden sein werden und dass sie alle sattbekommen.

Dem schließt sich Dekan Andreas Krefft an. Er selbst sieht sich vor allem als "Brückenbauer" zwischen den Christen aus Kerala und denen aus Rhön-Grabfeld. "Je besser sich die Menschen kennenlernen, umso besser funktioniert die Integration", betont er. Das Kulturfest biete zum gegenseitigen Kennenlernen die beste Gelegenheit.  

 
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