Der Augenblick, ab dem die Bad Neustädter BayWa-Kreuzung keine "Buckelpiste" mehr ist, rückt näher: Am Montag, 13. Mai, hat der erste Bauabschnitt der Maßnahme begonnen, die insgesamt sechs Monate dauern soll. Seither ist die komplette Kreuzung, ausgenommen die Rechtsabbiegespur von der Innenstadt Richtung Herschfeld und Mellrichstadt, für den Verkehr gesperrt.
Offiziell wird der aus Mellrichstadt kommende Verkehr ab der Geis-Kreuzung über eine großräumige Umfahrung zum Kreisel im Süden von Bad Neustadt umgeleitet. Doch daran hielten sich zu Beginn nicht alle Verkehrsteilnehmer. In den ersten Tagen der Sperrung staute sich der Verkehr zeitweise von der Bahnhofs- und Siemensstraße bis zurück zum Herschfelder Kreisel. "Stop-and-go"-Fahren war dort für diejenigen angesagt, die nicht die ausgeschilderte Umleitung nutzten.
Fräsarbeiten sind abgeschlossen, jetzt werden Leitungen verlegt
"Es war zu erwarten, dass die Fahrer in den ersten Tagen Schleichwege nutzen und viel probieren, um Umwege zu suchen", sagt Manfred Rott (zuständiger Amtsleiter beim staatlichen Bauamt Schweinfurt) rund eine Woche nach dem Start der Arbeiten auf Nachfrage dieser Redaktion. "Wir waren aber überzeugt davon, dass sich das einspielen würde und das hat es auch." Inzwischen habe sich die Lage etwas entspannt und die Bürger hätten sich an die Umleitung gewöhnt, so Rott.
Mit dem Fortschritt der Bauarbeiten zeigt er sich zufrieden. Das Wetter habe ebenfalls gut mitgespielt. Rott hofft, dass das so bleibt. "Es ist alles planmäßig angelaufen. Unsere Fräsarbeiten sind abgeschlossen, jetzt sind die Versorgungsträger am Zug", sagt Rott. Die haben laut Rott "sehr viele" Leitungen zu verlegen, wobei noch nicht genau klar sei, wie sich diese kreuzen werden.
Wenn die Leitungen im Boden sind, ist wieder die vom Staatlichen Bauamt beauftragte Firma am Zug. Sie wird dann nach Aussage von Manfred Rott Asphalt einbauen, Markierungen vornehmen und eine Deckschicht auf die Straße aufbringen. Danach soll mit der Sanierung der Rechtsabbieger-Spange begonnen werden. Das Rechtsabbiegen an der BayWa-Kreuzung wird auch in dieser Bauphase, dann mit Verkehrsführung über die Gegenfahrbahn, möglich sein.
Warum die Bad Neustädter Polizei "nicht ganz so zufrieden" ist
Angesichts der Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an die ausgeschilderte offizielle Umleitung über die B279 und Hohenroth halten, zeigt sich Polizeihauptkommissar Gerd Jahrsdörfer (Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizei Bad Neustadt), "nicht ganz so zufrieden" mit den ersten Tagen seit der Sperrung.
Weil viele Personen nicht die Umleitung, sondern die Abkürzung über den Bahnhof nehmen, komme es zu den starken Rückstauungen bis zum Herschfelder Kreisel. Ärgerlich sei zudem, dass die neue Einbahnstraßen-Regelung am Bahnhof vielfach ignoriert wurde und nach wie vor wird.
Gefahren werden darf aktuell nur vom Herschfelder Kreisel her kommend zum Bahnhof. Dieser ist auch über die Siemensstraße zu erreichen. Ab dem Bahnhof ist aber in dieser Fahrtrichtung Schluss. "Sehr, sehr viele" Autofahrerinnen und Autofahrer hätten aber insbesondere am ersten Tag die Regelung außer Acht gelassen und seien einfach weiter gefahren.
Stadtbauamts-Mitarbeiter berichtet ebenfalls von Staus in Bad Neustadt
Am zweiten Tag sei man dann von Seiten der Polizei mit Kontrollen intensiv präsent gewesen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Zahl der Verstöße sei nun deutlich weniger geworden. "Es fahren aber immer noch genug Leute in falscher Richtung in die Einbahnstraße hinein." Dennoch nehme seine Zufriedenheit mittlerweile in "aufsteigender Tendenz" zu.
Von zahlreichen Stauungen im Bereich Siemensstraße/Bahnhof berichtet auch Harald Räth vom Stadtbauamt Bad Neustadt: "Vor allem zu Stoßzeiten wie dem Siemens-Schichtbeginn oder -ende wird es dort eng", hat er beobachtet. "Aber es pegelt sich langsam ein, die Verkehrsteilnehmer gewöhnen sich an die Umleitung", teilt er die Einschätzung von Manfred Rott. Die Fräsarbeiten seien abgeschlossen, nun laufe der Wasserleitungs- und Kabelbau, so der Stadtbauamts-Mitarbeiter. Von negativen Vorkommnissen im Zusammenhang mit der Baustelle habe er – abgesehen von den Staus zu Beginn – bisher nichts gehört.