
Den Tag der Städtebauförderung, den 13. Mai, nahmen die Verantwortlichen der Stadt Bischofsheim zum Anlass, nach jahrelangen, aufwändigen Arbeiten gleich mehrere große Sanierungsprojekte in feierlichem Rahmen abzuschließen: die Altstadtsanierung im Bereich Gerberzwinger, die Fertigstellung der Parkscheune und die Wiederherstellung der Braunsmühle.
Sichtlich zufrieden begrüßte Bürgermeister Georg Seiffert zahlreiche Gäste, bevor die beiden Geistlichen, Pfarrer Manfred Endres und Pfarrer Martin Hild, ein altes Kreuz segneten, das bislang schon in der Braunsmühle angebracht war und auch künftig dort seinen Platz erhalten soll. Beide Geistliche hoben dabei hervor, wie wichtig Gastfreundschaft ist und wie diese in der Region auch gelebt werde.
Investitionen für sechs Millionen Euro
Bevor Bürgermeister Seiffert nach dem kirchlichen Segnungsakt die Projekte bei einem Rundgang vorstellte, würdigte er kurz das entscheidende Förderprogramm ISEK, das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept, das die Projekte erst ermöglicht habe. Für die drei Projekte wurde die enorme Summe von knapp sechs Millionen Euro investiert. Davon entfielen drei Millionen auf die Sanierung der Braunsmühle für die Außenanlage rund 235.000 Euro, rund 2,3 Millionen wurde für die Sanierung im Geberzwinger aufgewendet und etwa 420.000 Euro für die Parkscheune in der Spitalgasse.
Vor vielen Mitgliedern des Stadtrates und Bürgermeisterkollegen aus der Kreuzbergallianz erinnerte er an die Geschichte der Braunsmühle, die aus dem 18. Jahrhundert stammt. Bis in die 80er Jahre hinein sei hier die Mühle samt einer Bäckerei betrieben worden. "Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als Bub Brot kaufen sollte und auf dem Heimweg davon genascht habe, weil es warm aus dem Ofen kam", so Seiffert.

Von Experten sei die Mühle als "TourismusArchitektur" eingestuft worden. Darauf sei zunächst das Konzept für die neue Nutzung der Mühle aufgebaut worden. Nach verschiedenen Voruntersuchungen sei das Vorhaben gestartet worden. Statt wie geplant ein Jahr wurden es vier Jahre bis zur Fertigstellung, "mit Höhen, Tiefen, Verdruss, Hoffnung und Kritik", so der Bürgermeister. "Es hat sich jedoch gelohnt; nun ist die Braunsmühle ein wahres Schmuckstück geworden, das weit über die Grenzen der Region bekannt ist", erklärt Seiffert stolz.
Dankesfest für die Bewohner im Gerberzwinger im Juni
Seiffert stellte auch kurz die anderen beiden Projekte vor: die "Parkscheune" mit ihren überdachten Parkplätzen für Anwohner, und den Gerberzwinger. In diesem Bereich der Altstadt seinen allerdings noch ein paar kleinere Arbeiten offen. Seiffert kündigt in diesem Zusammenhang an, dass es im Juni ein Dankesfest für die Anwohner geben soll, die während der langen Bauzeit sehr viel Verständnis gezeigt hätten.
Die Vertreterin der Abteilung Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken, Laura Oberst, freute sich, dass die Feierlichkeiten am Tag der Städtebauförderung organisiert wurden. "Die Braunsmühle in Bischofsheim ist ein Vorzeigeobjekt und gleichzeitig ein sozialer Treffpunkt für die Region", betont sie. Es seien viele Förderer an dem Vorhaben beteiligt gewesen; sie erwähnte in diesem Zusammenhang auch die Initiative "Innen statt Außen", ein Maßnahmenpaket der Bayerischen Staatsregierung zum Flächensparen.

Josef Demar würdigte die verschiedenen Projekte. "Solche Vorzeigeobjekte steigert das Ansehen des gesamten Landkreises", betonte der stellvertretende Landrat. Die sanierten Bauten seien eine Bereicherung für den Landkreis.
Roggenschrot vom historischen Mahlwerk
Auch die Betreiber der Braunsmühle, Katharina und Frank Mirring, freuen sich über das gelungene Vorhaben. "Wir haben in der Corona-Zeit eröffnet und erst einmal zwei Lockdowns überstanden", erinnert sich Katharina Mirring. "Allerdings ging es nahtlos weiter, als wir wieder eröffnen konnten", ergänzt ihr Mann. Nun sei auch der Außenbereich fertiggestellt, rechtzeitig für das Sommergeschäft, lobte er.
Bei einer kurzen Begehung im Inneren der Mühle erklärte die geschäftsführende Beamtin der Stadt, Ulla Sippach, das hölzerne Mahlwerke. Es sei aufwändig in Handarbeit von einem örtlichen Schreiner restauriert worden. Die Technik sei jetzt wieder voll funktionstüchtig und es werde auch regelmäßig Roggenschrot gemahlen. "Mühlengold" sei der Name des Brotes, das daraus gebacken werde.