
Es hatte schon fast den Anschein, als würde es eine Dauerbaustelle werden. Doch nun ist die Braunsmühle fertig, zumindest ist sie soweit fertig gestellt, dass Katharina und Frank Mirring den Gastronomiebetrieb aufnehmen können. Bürgermeister Georg Seiffert erschien zur Eröffnung mit einem Blumenstrauß und vielen Dankesworten, dass Familie Mirring soviel Geduld bewiesen hat. "Ihr seid nämlich die Richtigen für die Braunsmühle."
Die Braunsmühle zu einem kleinen, feinen Innenstadthotel mit Gastronomie umzubauen und zu einem wahren Schmuckstück für Bischofsheim zu machen, ist gelungen, so die allgemeine Ansicht. Eine ganze Reihe an Hindernissen und Schwierigkeiten galt es auf dem Weg zu bewältigen, um das historische Gebäude von Grund auf zu sanieren. Bei den Rückbauarbeiten habe es immer wieder Überraschungen geben. Schließlich musste ein aufwendige statische Sicherung des Gebäudes erfolgen, erinnerte der Bürgermeister. Die neue Gestaltung sieht er als eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne.
Vier Jahre Bauzeit
Die Braunsmühle in Bischofsheim ist ein Einzeldenkmal. Die ältesten Teile stammen aus der Barockzeit, Datierungen verweisen auf das Jahr 1720. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Mühle mehrere An- und Umbauten erfahren. Schon in der Planungsphase stellten Mirrings erste Überlegungen an die Braunsmühle zu bewirtschaften. Das war 2014.
2016 begann die Stadt Bischofsheim, dank großzügiger finanzieller Unterstützung des Freistaates Bayern, die Mühle zu sanieren und umzubauen. "In einem Jahr sollte es fertig sein", erinnert der Bürgermeister schmunzelnd an die ersten Prognosen. "Die Braunsmühle war es uns wert zu warten", bekannte Frank Mirring. Diese Objekt faszinierte ihn und seine Frau von Anfang. an. "Nur hier konnte ich mir vorstellen in die Selbstständigkeit zu gehen."
Mirring ist zumindest in Bad Neustadt kein Unbekannter, war er doch über viele Jahre Koch in Fränkischen Hof. Dem 45-Jährigen wurde die Gastronomie in die Wiege gelegt. Er wuchs in der elterlichen Gastwirtschaft in Schweinfurt auf und wurde selbst Koch. Seine Frau Katharina stammt aus der Degetsmühle in Bischofsheim. Die 34 jährige ist gelernte Hotelfachfrau und Fitnesstrainerin. Vier gemeinsame Kinder haben Mirrings und aus Frank Mirrings erster Ehe gehören zwei ältere Kinder zur Familie.
Fränkische Küche
Die Braunsmühle werden sie als fränkischen Familienbetrieb führen. Auch wenn es ein eigenes Trauzimmer und "Brautgemach" gibt, steht die Braunsmühle doch für Familienfeste und Feierlichkeiten aller Art zur Verfügung. Einen Namen haben sich Mirrings in Bischofsheim schon gemacht, haben sie doch vorübergehend das Catering im leerstehenden Gasthof Lindenbrunnen in Haselbach übernommen.

Mirrings setzen in der Braunsmühle auf regionale fränkische Küche. Wild beziehen sie von örtlichen Jägern. Je nach Saison wird es Angebote geben vom Spargel bis zu Pfifferlingen. Vier-Gänge-Menüs bietet die Küche und eine erlesene Weinkarte mit dem "Bürgermeisterschoppen Schorsch" aus Bischofsheims Partnerstadt Gau-Bischofsheim.
Die Türblatt der Eingangstüre konnte im Original erhalten werden. Im Inneren geht es über das Foyer in den Gastraum, der einen freien Blick auf die historische Mühlentechnik ermöglicht. Die Farbe weiß dominiert in dem historischen Gebäude, so dass die verbliebenen Original-Fachwerk-Elemente besonders zur Geltung kommen. 32 Sitzplätze bietet der Gastraum in normalen Zeiten, zu Corona-Zeiten sind es 24 Plätze.
Trauzimmer und Haferstube
Im ersten Stock befindet sich das Trauzimmer, das auch als normaler Gastraum für bis zu 30 Personen genutzt werden kann. Das Besondere des Raumes ist die historische Bemalung an einer Wandseite die freigelegt und restauriert wurde. Solche "Fenster in die Vergangenheit" gibt es auch in der Haferstube in der der original Holzfußboden erhalten werden konnte. Jeweils 14 Personen können in der Hafer- und Roggenstube bewirtet werden. Drei Doppelzimmmer jeweils mit eigenem Bad hat die Braunsmühle sowie ein "Brautgemach" als Suite über zwei Etagen mit Wohnbereich.
Die Gestaltung der Außenanlage mit Parkplätzen und der geplanten Parkscheune in unmittelbarer Nachbarschaft wird nicht gleich in Anschluss gemacht, aber auch nicht vergessen, sicherte Seiffert zu. Warten müsse jedoch die offizielle Einweihung mit Gästen, Fördermittelgebern, Nachbarn und Freunden und Familie. Sie werde aufgrund der Corona-Pandemie solange verschoben, bis wieder gemeinsam unbeschwert gefeiert werden könne.
Solange noch Corona-Beschränkungen bestehen hat das Restaurant Braunsmühle von 17 bis 22 Uhr geöffnet, der Biergarten von 17 bis 20 Uhr. Die für die Gastronomie erlassenen Hygiene- und Abstandregeln sind einzuhalten. Eine Reservierung ist notwendig.