
Im ersten Quartal dieses Jahres hat die Preh GmbH in einzelnen Produktionsbereichen Kurzarbeit angemeldet. Die Nachfrage der Automobilindustrie auf die Produkte aus dem Hause Preh sei derzeit niedriger als erwartet, bestätigt Geschäftsführer Rui Marques Dias (COO) gegenüber dieser Redaktion.
Als Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen und die anhaltende Unsicherheit habe sich die Firma Preh deshalb dazu entschlossen, Kurzarbeit in einzelnen produktionsnahen Bereichen zu veranlassen. Die Maßnahme soll auf das erste Quartal begrenzt werden, so die Unternehmensleitung.

Die Entscheidung zur Kurzarbeit sei getroffen worden, um die langfristige Stabilität des Unternehmens zu sichern und gleichzeitig die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten, erläutert der Geschäftsführer. Die Automobilindustrie sehe sich derzeit einer Reihe von Herausforderungen gegenüber, darunter die Auswirkungen der globalen Lieferkettenstörungen oder der steigenden Rohstoffpreise.
Mit dem Betriebsrat wurde eine Betriebsvereinbarung geschlossen
Rui Marques Dias begründet die Kurzarbeit in einzelnen Bereichen bei Preh derzeit als unvermeidlich: "Der Automobilmarkt stellt uns derzeit vor große Herausforderungen, denn die Stückzahlabrufe unserer Kunden liegen aktuell teilweise deutlich unter Plan", so Dias. "Wir haben bereits Ende letzten Jahres auf diese Marktentwicklung reagiert und mit dem Betriebsrat für unser Werk in Bad Neustadt eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen. Diese ermöglicht uns im ersten Quartal 2024 Kurzarbeit anzumelden."
Im Januar mussten in den betroffenen Abteilungen Prehler bereits in Kurzarbeit gehen. Die Genehmigung für die Kurzarbeit wurde von den zuständigen Behörden erteilt, und nicht nur für den Januar, sondern für das gesamte erste Quartal des Jahres.
"Aktuell müssen und werden wir alle verfügbaren Mittel in Anspruch nehmen, um flexibel auf die Marktentwicklungen reagieren zu können, und Kurzarbeit ist hierbei nur eines von mehreren Instrumenten", betont Rui Marques Dias.
Im weiteren Verlauf des Jahres wohl keine Kurzarbeit mehr
Im weiteren Verlauf des Jahres, so hofft das Unternehmen, sei keine Anmeldung für Kurzarbeit mehr nötig. An Rahmenbedingungen oder gar an Produktionen etwas zu ändern, stehe nicht zur Debatte. "Grundsätzlich sehen wir uns mit unserem Produktportfolio für Fahrerbediensysteme und E-Mobility zukunftsfähig im Markt positioniert", führt Dias aus.
Mit dem Betriebsrat habe die Unternehmensleitung die Kurzarbeit abgesprochen. Vom Betriebsrat bei Preh war keine Stellungnahme bezüglich der Kurzarbeit zu erhalten.
Wie sieht es bei der Firma Jopp und bei Siemens aus?
Keine Kurzarbeit ist derzeit bei der Jopp Group angesagt. "Wir haben derzeit keine Kurzarbeit, weder in Bad Neustadt, noch in unseren anderen Werken", teilte Geschäftsführer Martin Büchs auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Dass die Situation der Automobilzulieferer derzeit nicht einfach sei, lässt Büchs ebenfalls nicht außen vor: "Es ist in der Tat so, dass die Auslastung im Werk in manchen Bereichen unter der Planung liegt. Andererseits gibt es auch Bereiche, die über der Planung liegen", so Büchs. Ob es in naher Zukunft eventuell Kurzarbeit bei Jopp geben könnte, darüber wollte der Geschäftsführer keine Angaben machen: "Hierzu gibt es keine entsprechenden Entscheidungen."
Im Siemens Elektromotorenwerk in Bad Neustadt denke man derzeit ebenfalls nicht an Kurzarbeit, wie Betriebsleiter Peter Deml gegenüber dieser Zeitung bestätigte.