
Ohne die intensiven historischen Forschungen und Veröffentlichungen von Heinz Gauly wäre vieles im Dunkeln geblieben. Er habe "die Vergangenheit in die Gegenwart gerückt und zahlreichen Menschen die Geschichte von Kirchen, Häusern und Bildstöcken näher gebracht", hatte Martin Schmitt, Bürgermeister von Salz, anlässlich des 90. Geburtstages von Heinz Gauly 2021 gesagt. Nun ist der Heimatforscher und Sälzer Ehrenbürger im Alter von 92 Jahren gestorben. Viele Jahre seines Lebens hat er der Erkundung der Geschichte der Region gewidmet, diese in zahlreichen Publikationen festgehalten und damit bleibende Zeugnisse seines umfangreichen Wirkens hinterlassen.
Besonders am Herzen lag Heinz Gauly die Frage nach dem Standort der Kaiserpfalz Karls des Großen. In diesem Zusammenhang war ihm auch die Geschichte der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Salz wichtig. Als langjähriges Mitglied der Kirchenverwaltung und Archivar schrieb er neben einer Auflistung der Priester, die in Salz gewirkt haben, auch einen umfangreichen Kirchenführer, der von der Erstnennung der Kirche bis in die heutige Zeit reicht und alle Kunstschätze darstellt.
Die Eisenerde-Grube in Oberebersbach und Rhönvater Karl Straub
Herausragend ist seine detailgenaue Arbeit "Sälzer Häuser und Nachbarn", die tiefe Einblicke in die Geschichte von Bauten oder Familien in Salz gibt. Auch die Bildstöcke, Torbögen oder auch Gewerbebetriebe der Gemeinde wurden von ihm unter die Lupe genommen. Darüber hinaus untersuchte er die Eisenerde-Grube in Oberebersbach und die Bonifatiuskapelle auf der Salzburg. Zudem hielt er die Biografie von Rhönvater Karl Straub fest.

1999 gründete er den Arbeitskreis "Sälzer Geschichte", den er 15 Jahre lang leitete. Regelmäßig veröffentlichte er historische Abhandlungen im Gemeindeblatt. In 18 Jahren hat er hier 96 Beiträge verfasst. Auch im Heimatjahrbuch des Landkreises Rhön-Grabfeld wurden seine Artikel stets publiziert.
Kultur-Ehrenamtspreis des Landkreises Rhön-Grabfeld
Für diese außergewöhnlichen Forschungen wurde Heinz Gauly zum Ehrenbürger der Gemeinde Salz ernannt. Zudem erhielt er den "Ersten Kultur-Ehrenamtspreis des Landkreises Rhön-Grabfeld für die Ahnen- und Flurnamenforschung". Des Weiteren wurde er mit der "Martinus-Medaille der Diözese Mainz" und der "Pius-Keller-Medaille der Augustiner-Brüder Johann" ausgezeichnet.
Heinz Gauly wurde am 28. September 1931 in Würzburg geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Industrie- und Verwaltungskaufmann. Ein Beruf, in dem er mehrere Jahre arbeitete – unter anderem für das bekannte Tabakunternehmen Reemtsma. Schließlich wechselte er nach Mainz. Dort war er drei Jahrzehnte lang Leiter der Verwaltung des Bischöflichen Priesterseminars sowie der Bibliothek und des Archivs des Bistums Mainz - also umgeben von Geschichte.
Die Familie Gauly fand 1994 in Salz ein neues Zuhause
1958 heiratete Heinz Gauly seine Anneliese. Das Paar bekam drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter. Anneliese Gauly stammt aus Bad Neustadt. Daher die Verbindung zu Salz, wo die Familie nach dem Ruhestand 1994 ein neues Zuhause fand.
"Heinz Gauly hat für die Gemeinde Salz sehr viel getan", würdigt deren 2. Bürgermeister Markus Gessner in Vertretung für Martin Schmitt die Verdienste des Ehrenbürgers. Er habe weite Teile der Geschichte von Salz und darüber hinaus akribisch aufgearbeitet. Insbesondere erwähnt Gessner die Erforschung der Kirche Mariä Himmelfahrt und der Häuser der Gemeinde. Es sei für Salz von sehr großem Wert, dass die historischen Ergebnisse in Büchern und Artikeln aufgezeichnet wurden und damit für die folgenden Generationen erhalten bleiben.