
Nahwärme Waldbehrungen – Uns verbindet Wärme. Hinter diesem Slogan verbirgt sich ein Projekt der Zeit im Zeichen der Energiewende: das Nahwärmenetz für Ober- und Unterwaldbehrungen als ein beispielhaftes Gemeinschaftswerk. Davon konnten sich die Streutal-Bürgermeister dieser Tage vor Ort selbst ein Bild machen. Mit überzeugender Wirkung, die schon vom Anblick des neuen Heizkraftwerks ausgeht.
Es war ausgemachte Sache, dass eine Lenkungsgruppensitzung der Streutalallianz zu Jahresbeginn 2025 dem Thema Nahwärme Waldbehrungen gewidmet wird: inhaltlich von der Vision über die konkrete Idee bis hin zur Realisierung, die Besichtigung des Heizkraftwerks als Element der praktischen Umsetzung vor Ort eingeschlossen.
Baubeginn im August 2023
Wie bekannt, schwebte den Hauptinitiatoren, Stadtrat Julian Lörzel wie auch Ostheims Bürgermeister Steffen Malzer, beide in Oberwaldbehrungen zu Hause, ein genossenschaftliches Wärmenetz als Modell der Zukunft vor – mit dem Ziel, als ökologisches System unabhängig von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas zu werden.
Mit einer informativen Powerpoint-Präsentation im Dorfgemeinschaftshaus zeigte Julian Lörzel die einzelnen Schritte auf, die für dieses Gemeinschaftsprojekt stehen. Ein erstes Informationstreffen interessierter Bürger hatte im April 2022 stattgefunden, bereits im November folgte bereits die angestrebte Gründung der Genossenschaft. Der Baubeginn schließlich startete im August 2023, worauf nach der Kesselmontage im Januar 2024 dann im Mai das Wärmenetz in Betrieb genommen wurde.
105 Haushalte sind am Netz
Ab August wurden die Hausanschlüsse in Oberwaldbehrungen realisiert. Den Abschluss der Maßnahme werden heuer die letzten Hausanschlüsse in Unterwaldbehrungen einläuten. Insgesamt 105 Anschlussnehmer werden nun über Nahwärme versorgt, davon 45 in Oberwaldbehrungen und 60 in Unterwaldbehrungen.
Lob und Anerkennung von allen Seiten blieb nicht aus. Allianzvorsitzender Martin Link dankte Julian Lörzel für "die hochinteressanten Einblicke in dieses ökologische System" und nannte es "eine super Sache, die hier entstanden ist".
Neues zum Projekt Schwammregion
Zurück zum weiteren Sitzungsprogramm im Dorfgemeinschaftshaus, das Allianzmanager Johannes Föhr auflegte. Dazu zählte der Sachstandsbericht 2024, der als Pflichtaufgabe dem ALE Unterfranken vorzulegen ist. Die Allianz-Bürgermeister sind mit dem Papier, das unter anderem die Projekte des Jahres 2024 wie die Planungen für 2025 enthält, einverstanden, so dass der Bericht beim ALE Unterfranken zeitnah eingereicht werden kann. Aus gutem Grund, denn es gilt wieder eine Teilauszahlung der bewilligten Förderung der laufenden Kosten der Streutalallianz beantragen zu können.
Zum Projekt Schwammregion Streu-Saale informierte der Allianzmanager darüber, dass sich die NES-Allianz rechtlich nicht direkt als ganzes Bündnis – wie im Falle der Streutalallianz und der Allianz Fränkischer Grabfeldgau – beteiligen kann, da keine eigene Rechtsform vorliegt. Wie Föhr erläuterte, müsse dort jede teilnahmebereite Kommune gesondert zustimmen und den angestrebten öffentlich-rechtlichen Vertrag unterzeichnen.
Was die gemeindeübergreifende Archivpflege als Projekte der Streutalallianz betrifft, so sind laut Föhr die gemeindlichen Ratsbeschlüsse aus Bastheim, Stockheim, Hendungen, Oberstreu und Mellrichstadt positiv ausgefallen. Die Kommunen der VG Ostheim haben bereits im vergangenen Sommer zugestimmt. Die Beschlüsse der Kommunen der VG Fladungen dagegen stehen noch aus.
Sanierung der Lichtenburg: Aufträge vergeben
Unter der Rubrik "Neues aus den Mitgliedskommunen" sind zwei Notizen bemerkenswert: Wie Ostheims Bürgermeister Steffen Malzer informierte, ist die Ausschreibung der Arbeiten zur Sanierung der Lichtenburg mit Gaststätte abgeschlossen. Es kommen laut Malzer überwiegend heimische Firmen zum Zuge, die Sanierungskosten sind auf etwa drei Millionen Euro veranschlagt. Träger der Sanierungsmaßnahme ist der Freistaat Bayern.
Der geplante "Solarpark Stetten" ist mit einem Geltungsbereich von 22,7 Hektar ein großes Projekt für Sondheim/Rhön. Inzwischen ist bereits eine Projektgesellschaft gegründet worden. Der Baubeginn soll nach den Worten des stellvertretenden Bürgermeisters Dietmar Zink voraussichtlich im Juni/Juli beginnen.
Noch ein Termin zum Vormerken: Am Mittwoch, 23. April , in der Woche nach Ostern steht der musikalische Allianz-Seniorennachmittag in der Oskar-Herbig-Halle in Mellrichstadt auf dem Programm.